Johann Michael Schmid
Johann Michael Schmid (* vor 1720 bei Pernartitz, Westböhmen; † 19. Dezember 1792 in Mainz) war ein deutscher Komponist und Kapellmeister böhmischer Herkunft.
Leben
BearbeitenSchmid war von 1736 bis 1740 zunächst Lakai und Musiker am Hofe des Fürsten Karl Thomas zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort auf Schloss Löwenstein in Kleinheubach bei Aschaffenburg. 1742 wurde er Mitglied der Augsburger Hofkapelle und um 1745 ebenda Nachfolger von Franz Anton Maichelbeck als Hofkapellmeister des Fürstbischofs Joseph I. von Augsburg.
Am 1. April 1756 wurde er in Mainz – als Nachfolger von Jan Zach – Hofkapellmeister bei dem dortigen Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal und blieb in dieser Position bis 1787. (Aus der Kapelle wurde später das Philharmonische Staatsorchester Mainz.) Schmids Nachfolger wurde Vincenzo Righini.
Er war mit Leopold Mozart und Joseph Haydn befreundet. Überliefert ist ein Brief Haydns an Schmid vom 28. Juli 1787.[1]
Familie
BearbeitenSchmid heiratete am 2. Juni 1749 in Augsburg Maria Franziska Sigmund.[2] Ob das Paar Kinder hatte, ist nicht bekannt.
Schaffen
BearbeitenDer Schwerpunkt von Schmids Schaffen lag auf sinfonischem Gebiet und ist von den Einflüssen geprägt, die in der Mannheimer Schule gipfelten. Schon in Augsburg schrieb er „sehr viele treffliche Symphonien“,[3] die aber zumeist verschollen sind. Erhalten ist die Sinfonie Nr. 1 A-Dur, die 2014 in Augsburg aufgeführt wurde.[4]
Literatur
Bearbeiten- Felix Joseph Lipowsky, Baierisches Musik-Lexikon, München 1811, S. 312 (Digitalisat)
- Gustav Schilling, Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften oder Universal-Lexicon der Tonkunst, Band 6, Stuttgart 1838, S. 223 (Digitalisat)
- Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Band 11 (1963), Sp. 1848 f.
- Adolf Layer, Zur Biographie des Augsburger und Mainzer Hofkapellmeisters Johann Michael Schmid, in: Mainzer Zeitschrift, Jg. 53 (1958), S. 59 f.
- Adam Gottron, Mainzer Musikgeschichte von 1500 bis 1800, Mainz 1959, S. 137–139 (Digitalisat)
- Adolf Layer, Musikpflege am Hofe des Augsburger Fürstbischofs Joseph I., in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, Band 13 (1979), S. 128–159
- The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Band 16, S. 671
- Franz Krautwurst und Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Adolf Layer (1958), S. 60
- ↑ Adolf Layer (1958), S. 59
- ↑ Paul von Stetten, Kunst-, Gewerb- und Handwerks-Geschichte der Reichs-Stadt Augsburg, Band 1, Augsburg 1779, S. 546 (Digitalisat)
- ↑ Ein Knöringer Komponist und seine Zeit
Weblinks
BearbeitenPersonendaten | |
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NAME | Schmid, Johann Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist und Kapellmeister böhmischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | vor 1720 |
GEBURTSORT | bei Pernartitz, Westböhmen |
STERBEDATUM | 19. Dezember 1792 |
STERBEORT | Mainz |