Johannes Seyffert

deutscher Architekt und Hochschullehrer

Johannes Seyffert, manchmal auch Johann Seiffert (* 3. August 1869 in Schönberg (Holstein); † 7. Dezember 1930 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Nach einer Ausbildung zum Zimmerer besuchte Seyffert von 1886 bis 1889 die Baugewerkschule Eckernförde, die er mit dem Examensprädikat Vorzüglich abschloss.[1] Nach Zwischenstationen unter anderem in Köln[2] zog er nach Berlin und war von 1903 bis 1913 als Mitarbeiter bei Otto March bis zu dessen Tod beschäftigt, danach machte er sich als Architekt selbstständig.[3] Neben seiner Tätigkeit als Architekt war er Dozent an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen.

Seyfferts Fachgebiet waren vor allem Sportbauten, hier besonders Sportplätze und Stadien. Er war ein Verfechter der Synthese von Sport und Kultur, so beinhalteten seine neoklassizistischen Stadienentwürfe oft Aufmarschfelder für Festspiele und Massenveranstaltungen. Dabei präferierte er antike Stadiongrundrisse in Hufeisenform.[4] Seiffert reichte unter anderem Entwürfe für das Deutsche Sportforum[5] oder das Rheinstadion[6] ein, die jedoch nicht umgesetzt wurden.

1928 steuerte Seyffert für seinen Arbeitsbereich einen Band zum renommierten Standardwerk Handbuch der Architektur bei. Seine Schriften erschienen in mehreren Auflagen.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

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Schriften

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  • mit Carl Diem: Sportplatz und Kampfbahn. Leitsätze für Bau und Instandhaltung (= Beiträge zur Turn- und Sportwissenschaft. Bd. 2). Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1922, DNB 579647269 (online).
  • Spielplätze und Festspielplätze. Bemerkungen zu ihrer Raumgestaltung (= Beiträge zur Turn- und Sportwissenschaft. Bd. 8). Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1924, DNB 362722269.
  • Anlagen für Sport und Spiel (= Handbuch der Architektur IV, 4. Halbband, Heft 3). Gebhardt, Leipzig 1928, DNB 366086499.

Einzelnachweise

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  1. Peter Genz: Bauen über die Region hinaus. Architekten aus der Baugewerkschule Eckernförde. 1868–1968. Wachholtz, Neumünster 2006, ISBN 3-529-05335-X, S. 270.
  2. Centralblatt der Bauverwaltung. Ernst & Korn, 1902 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Karl Lennartz, Thomas Schmidt (Bearb.): Der Briefwechsel zwischen Carl Diem und Werner March. "Unsere gemeinsam gelöste Lebensaufgabe" (= Schriften der Deutschen Sporthochschule Köln. Bd. 47). Academia-Verlag, Sankt Augustin 2002, ISBN 978-3-89665-215-7, S. 7.
  4. Camiel van Winkel: Tanz, Disziplin, Dichte und Tod. Die Masse im Stadion. In: Matthias Marschik, Rudolf Müllner, Georg Spitaler, Michael Zinganel (Hrsg.): Das Stadion. Geschichte, Architektur, Politik, Ökonomie. Turia und Kant, Wien 2005, ISBN 978-3-85132-435-8, S. 230–257, hier S. 235–238.
  5. Rainer Schmitz: Heimat. Volkstum. Architektur. Sondierungen zum volkstumsorientierten Bauen der Heimatschutz-Bewegung im Kontext der Moderne und des Nationalsozialismus (= Architekturen. Bd. 64). Transript, Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8376-5850-7, S. 246 (online, abgerufen am 12. August 2024).
  6. Carl Diem, Johannes Seiffert: Sportplatz und Kampfbahn. Leitsätze für Bau und Instandhaltung. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1922, S. 46, 48.
  7. Gerhard Krause, Werner March: Das Deutsche Sportforum. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1928, DNB 579479781, S. 9.
  8. Coblenz. Sport- und Spielpark in Oberwerth-Süd. In: Das Schulhaus. Zentralorgan für Bau, Einrichtung und Ausstattung der Schulen und verwandter Anstalten nach den Anordnungen der Neuzeit. Technisch-hygienische Monatsschrift 18 (1916), ZDB-ID 501470-0, S. 213–219.
  9. Astrid Fritsche: Chronologie der Baugeschichte der Rennbahn Hoppegarten. In: Hoppegarten. Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG, abgerufen am 12. August 2024.
  10. Birgit Jochens: Von Tonwaren zum Olympiastadion. Die Berliner Familie March.Eine Erfolgsstory. Metropol, Berlin 2000, ISBN 978-3-932482-94-6, S. 112.