Josef Fehlig

deutscher Kirchenarchitekt

Josef Fehlig (* 31. Oktober 1908; † 8. September 1980 in Hildesheim) war ein deutscher Architekt mit dem Schwerpunkt Kirchenbau.

Berufsleben

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Fehlig absolvierte eine Lehre als Zimmerer und besuchte anschließend eine Baugewerkschule.

Am 1. April 1930 trat Fehlig in den Dienst des Bistums Hildesheim und war dort als Bauführer tätig. 1940 wechselte er zum Architekt Wilhelm Fricke (1890–1964) nach Hannover, wo er bis 1945 als Bauführer arbeitete. Am 1. Mai 1945 ging er in die Bauabteilung des Bistums Hildesheim zurück, wo er als Architekt begann. 1946 erfolgte seine Ernennung zum Diözesanbaumeister, 1952 wurde er zum Diözesanbaurat und 1968 zum Diözesanoberbaurat befördert. 1978 trat er als Leiter der Bauabteilung in den Ruhestand, sein Nachfolger wurde Wolfgang Lorke.[1]

 
Heilig-Kreuz-Kirche in Veltheim (1949)
 
St. Maria in Pattensen (1952–1953)
 
St. Maria in Hardegsen (1955)
 
St. Nikolaus in Clausthal-Zellerfeld (1960–1961)
 
Liebfrauenkirche in Hildesheim (1964)
 
St. Theresia in Ahlten (1971)
 
St. Thomas Morus in Ronnenberg (1972)
 
Maria-Schnee-Kirche in Hahnenklee (1974–1975)
 
St. Elisabeth in Wolfsburg (1977–1978)

Von prägender Bedeutung war Fehligs Wirken in der kirchlichen Aufbauzeit der Jahre 1950 bis 1975. Nachdem sich die Zahl der Katholiken in der norddeutschen Diaspora durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa annähernd verdreifacht hatte, waren in vielen Städten und Dörfern neue Pfarrgemeinden entstanden, die sich eigene Gotteshäuser wünschten. Unter Fehligs Leitung wurden in dieser Zeit über 200 Kirchen gebaut, 80 davon entstanden nach seinen eigenen Plänen.

Unter diesen Neubauten sind Fertigteilbauten, die nur für etwa drei Jahrzehnte geplant waren, um dann durch repräsentativere Gebäude ersetzt zu werden. In den Städten und Mittelpunktsorten entstanden aber auch aufwändigere und auf Dauer angelegte Kirchen.

Alle unter Fehligs Leitung entstandenen Kirchbauten spiegeln das Bestreben wider, mit begrenzten Mitteln spirituelle und künstlerisch gestaltete Räume zu schaffen. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde dabei die neue Zuordnung der liturgischen Orte, die Zentralstellung des Altars in der versammelten Gemeinde, oft auch das Bild vom Zelt leitend.

Josef Fehlig erhielt für seine Leistungen die Verdienstmedaille des Bistums Hildesheim und den päpstlichen Orden Pro Ecclesia et Pontifice. Er war Ritter des Gregoriusordens.

Bauten (Auswahl)

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Literatur

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  • Der Baumeister des Bistums. In: KirchenZeitung, Nr. 43 vom 26. Oktober 2008, S. 13.
  • Renate Kumm: Das Bistum Hildesheim in der Nachkriegszeit. Untersuchung einer Diaspora-Diözese vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1945 bis 1965). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2002, S. 119–120
  • Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X. (Zu diversen von Fehlig entworfenen Kirchen.)
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Commons: Bauwerke von Josef Fehlig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thomas Scharf-Wrede: Heinrich Maria Janssen: Bischof von Hildesheim 1957–1982, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2149-6, S. 101.
  2. Rüdiger Wala: Immer noch im Ursprung. In: KirchenZeitung, Ausgabe 38/2020 vom 20. September 2020, S. 10.