Joseph Kürschner

deutscher Schriftsteller und Lexikograph
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Joseph Kürschner (geboren 20. September 1853 in Gotha; gestorben 29. Juli 1902 bei Windisch-Matrei) war ein deutscher Schriftsteller und Lexikograph.

Joseph Kürschner arbeitete einige Jahre als praktischer Techniker, studierte dann mehrere Jahre an der Universität Leipzig und ließ sich, die literarische Laufbahn einschlagend, in Berlin nieder. Schon 1872 hatte er die theaterhistorische Broschüre Konrad Ekhofs Leben und Wirken (Wien) herausgegeben und bearbeitete im Anschluss daran vorzugsweise das Gebiet der Theatergeschichte. Auf eine Theatralische Nekrologie (Berlin 1875) ließ Kürschner zwei Jahrgänge einer Chronologie des Theaters (Berlin 1876 und 1877) und diesen zwei Jahrgänge eines Jahrbuchs für das deutsche Theater (Leipzig 1878–79) und anderes folgen.[1]

1881 übernahm er die Redaktion der Monatsschrift Vom Fels zum Meer in Stuttgart, wo er auch die Herausgabe der Kollektion Spemann und der Deutschen Nationallitteratur leitete, und wurde in demselben Jahr von Herzog Ernst zu Coburg-Gotha zum Professor ernannt. Zugleich redigierte Kürschner bis 1882 das offizielle Organ der deutschen Autorengenossenschaft „Neue Zeit“ sowie 1885–86 die Deutsche Schriftstellerzeitung, veröffentlichte ein Taschen-Konversationslexikon (Stuttgart 1884) und gab (vom 5. Jahrgang ab) den von ihm erworbenen Allgemeinen deutschen Literaturkalender (Stuttgart 1882 ff.) und ab 1886 das Richard Wagner-Jahrbuch heraus.

Kürschner schrieb Beiträge zu Zeitschriften, Sammelwerken, Lexika und zur Theatergeschichte, führte die Neuausgabe (7. Auflage) des Piererschen Universal-Lexikons der Gegenwart und Vergangenheit (mit Stichwortübersetzungen in zwölf Sprachen) zu Ende und begründete zahlreiche Nachschlagewerke. Mit Fedor von Zobeltitz und Gotthilf Weisstein gründete er 1899 in Weimar die Gesellschaft der Bibliophilen.

Das Grab Kürschners befindet sich auf dem Eisenacher Hauptfriedhof. Kürschner war Mitbegründer des Wagner-Museums in der Wartburgstadt.[2]

In Gotha erinnert eine Gedenktafel in der Querstraße 6 daran, dass er hier geboren ist.

Siehe auch

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Schriften (Auswahl)

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  • Quartlexikon. Stuttgart 1888.
  • Universal-Konversations-Lexikon. Berlin, Eisenach, Leipzig um 1895.
  • Deutscher Reichstag. Biographisch-statistisches Handbuch. Berlin und Leipzig.
  • Handbuch der Presse. Für Schriftsteller, Redaktionen, Verleger, überhaupt für alle, die mit der Presse in Beziehung stehen. Berlin 1902.

als Herausgeber:

  • China. Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg. Ein Denkmal den Streitern und der Weltpolitik. Mit einem Gedenkblatt, 716 Text-Illustrationen und 2 Karten, Deutsche Kriegerbund-Buchhandlung Dr. Hans Natge, Berlin 1901, Digitalisat mit Volltext-Recherche-Möglichkeit über die Universitätsbibliothek Heidelberg.

Literatur

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Commons: Joseph Kürschner – Sammlung von Bildern
Wikisource: Joseph Kürschner – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Kürschner, Joseph. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 10, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 350.
  2. Joseph Kürschner geehrt. In: Wartburgkreis-Online. 29. Juli 2002, archiviert vom Original am 31. Oktober 2013; abgerufen am 6. September 2011: „Am Grab würdigte Schneider die Verdienste Kürschners für die Wartburgstadt. Am 29. Juli 1902 ist Joseph Kürschner gestorben. Dank ihm verfügt die Stadt Eisenach heute über die umfangreichste und bedeutendste Richard-Wagner-Sammlung nach Bayreuth. Kürschner hat einst das Eisenacher Reuter-Wagner-Museum gegründet und es als erster Direktor geleitet. (…) Joseph Kürschner starb am 29. Juli 1902 in Tirol. Die Stadt Eisenach ehrte ihn bereits zu Lebzeiten als ‚Direktor auf Lebenszeit‘ und mit einem Ehrengrab auf dem Friedhof. Seit 1927 ist auch eine Straße im Südviertel nach ihm benannt.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wartburgkreisonline.de