Joseph Louis Marie Andlauer

französischer General

Joseph Louis Marie Andlauer (* 19. Mai 1869 in Fontenay-le-Vicomte; † 7. Februar 1956 in Paris) war ein französischer General und 1918/19 oberster Dienstherr der französischen Militärverwaltung des Saargebiets.

Andlauer (um 1919/1920)
Familiensitz der Andlauers in Andlau

Andlauers Vater war Organist der katholischen Kirche in Andlau im Elsass, wo auch das Haus der Familie steht. Andlauer besuchte von 1887 bis 1889 die Militärschule Saint-Cyr. Am 1. Oktober 1889 begann er seine militärische Karriere als Unterleutnant bei der Marineinfanterie. In den 1890er Jahren diente er im Sudan, dann im 2. Regiment der Tirailleurs sénégalais. In den folgenden Jahren stieg er kontinuierlich auf. Mit Kriegsbeginn 1914 war er Kommandeur des 305. Infanterieregiments, von November 1914 bis Juni 1916 als Brigadegeneral Kommandeur der 126. Infanterie-Brigade. Er stieg zum Divisionsgeneral auf und war während der Schlacht um Verdun vom 20. Juni 1916 bis 2. Juli 1917 Kommandeur der 63. Infanteriedivision am östlichen Maas-Abschnitt. Zwischen 12. Dezember 1917 bis zum Februar 1919 befehligte er schließlich noch die 18. Infanteriedivision. Während der Maas-Argonnen-Offensive dem XVII. Korps (unter General Henri Claudel) unterstellt, deckte er am 8. Oktober 1918 den rechten Flügel der bei Consenvoye über die Maas vorbrechenden 29. US-Division.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Andlauer zum Generaloberst befördert. Vom 17. Februar 1919 bis zum 20. November 1919 war Andlauer dann Chef der französischen Militärverwaltung im Saargebiet („Administrateur supérieur de la Sarre“).[1][2] Zwischen 4. Juni 1929 bis zum 2. Juli 1930 war er Kommandeur des XXXII. Korps. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Andlauer wieder in der Saarregion: Im Mai 1946 war er Präsident der „Association française de la Sarre“.

Nachkommen

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Andlauer hatte fünf Söhne und eine Tochter, von denen er zwei Söhne überlebte.[3]

Ehrungen

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  • 7. Februar 1894: Ritter der Ehrenlegion
  • 13. Juli 1915: Offizier der Ehrenlegion
  • 12. Oktober 1918: Kommandeur der Ehrenlegion
  • 28. Dezember 1928: Großoffizier der Ehrenlegion
  • 14. Dezember 1949: Großkreuz der Ehrenlegion
  • Croix de guerre
  • Médaille Interalliée de la Victoire
  • Médaille commémorative de la guerre 1914–1918
  • Médaille coloniale (Sudan)
  • Army Distinguished Service Medal

Literatur

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  • Gérard Géhin, Jean-Pierre Lucas: Dictionnaire des généraux et amiraux français de la Grande Guerre (1914–1918)
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  • Andlauer im französischen Nationalarchiv

Einzelnachweise

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  1. Clemans Zimmermann, Rainer Hudemann, Michael Kuderna: Medienlandschaft Saar. Von 1945 bis in die Gegenwart. Band 1, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 2010, S. 40, (Google Books)
  2. Hans-Walter Herrmann, Georg Wilhelm Sante: Geschichte des Saarlandes. Ploetz Verlag, 1972, S. 32
  3. Quelle: Franz. Wikipedia