Julius Wohlgemuth

deutscher Chemiker

Julius Wohlgemuth (geboren 8. März 1874 in Neustadt / Westpreußen; gestorben 8. Mai 1974 in Jerusalem) war ein deutscher Pathologe und Biochemiker.

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Wohlgemuths Eltern waren der Kaufmann Hermann Wohlgemuth und dessen Frau Minna, geborene Elkisch. Julius Wohlgemuth legte sein Abitur am Gymnasium in Neustadt / Westpreußen ab. Anschließend studierte er Medizin an den Universitäten Berlin, Würzburg und Freiburg i. B., wo er auch 1898 promoviert wurde. Bis 1900 war er Assistent an der Charité in Berlin, anschließend arbeitete er als Allgemeinpraktiker. Von 1906 bis 1916 war Wohlgemuth dann Assistent an der Chemischen Abteilung des Pathologischen Instituts der Charité, wo er 1911 Titularprofessor wurde. 1916 wurde er Direktor der Physiologisch-chemischen Abteilung des Städtischen Rudolf-Virchow-Krankenhauses in Berlin.

Im Januar 1934 wurde er aus „rassischen“ Gründen in Folge des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vorzeitig in den Ruhestand versetzt. 1938 emigrierte er nach Palästina.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Ein Fall von infantiler Hemiplegie nach Diphtherie. Epstein, Freiburg i.Br. 1898 (Freiburg i. Br., Univ., Diss., 1898).
  • Grundriß der Fermentmethoden: ein Lehrbuch für Mediziner, Chemiker und Botaniker. Springer, Berlin 1913.
  • mit M. Massone: Experimentelle Beiträge zur Frage von der Herkunft des Fruchtwassers. In: Archiv für Gynäkologie. Bd. 94 (1911), S. 367–382.
  • Speichel, Mageninhalt, Pankreassaft, Darmsekrete, Galle, Sperma, Prostataflüssigkeit, Sputum, Nasensekret, Tränen, Schweiß und Fisteln der betr. Organe. In: Carl Neuberg (Hrsg.): Der Harn sowie die übrigen Ausscheidungen und Körperflüssigkeiten von Mensch und Tier. Bd. 2. Springer, Berlin 1911, S. 1079–1130.
  • mit M. Fukushi: Über den Einfluß des Pankreas auf den Glykogenbestand der Leber. In: Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin. Bd. 218 (1914), S. 249–263.

Literatur

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  • Nico Biermann / Dominik Groß: Wohlgemuth, Julius. In: dies.: Pathologen als Verfolgte des Nationalsozialismus. 100 Porträts. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-515-13138-4, S. 315–320.