Könemann (Adelsgeschlecht)
Könemann oder Koenemann ist der Name eines 1773 nobilitierten mecklenburgischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
BearbeitenDie Stammreihe der Familie beginnt mit dem Urgroßvater der Nobilitierten, Gerhard Heinrich Könemann, der um 1645 Ratsherr und Kämmerer in Stadthagen war. Die Brüder Kilian Julius († nach 1779), Oberamtmann und Mitglied der Landwirtschaft in Celle, Konrad Hermann, Herr auf Steinthaleben, sachsen-meiningischer Rat und Amtmann in Oldisleben, Joachim Friedrich († nach 1779), Elbzöllner und Oberamtmann in Schnackenburg, Georg Karl († nach 1779), Lizentkommissar, Kanonikus beim Kapitel Bardowiek, sowie Otto Johann Christoph († 1778), hannoverscher Kommissionsrat und Stifter der gegenwärtig fortbestehenden Linie, wurden am 1. Mai 1773 in Wien in den Reichsadel erhoben. Die hannoversche Anerkennung des Adels erfolgte am 31. Juli 1779, die mecklenburg-schwerinsche am 9. Dezember 1779.
Die Familie hatte insbesondere in Mecklenburg zeitweise umfangreichen Grundbesitz. So auf Mühlen Eichsen, Groß Eichsen und Goddin (1795–1817), Goldenitz (seit 1757), Mühlenbeck (1803–1828), Pritzier (seit 1757), Ruhethal (1803–1830), Schlieven (1803–1821), Schönfeld und Setzin (1803–1830), Warlitz (seit 1797) sowie auf Wölzow (1794–1802).
Für den Erwerb von Warlitz[1] begleicht der Drost von Könemann-Pritzier an die Familie von Veltheim die enorme Summe von 250.000 Thlr. 1827 findet Georg Justus von Könemann-Pritzier Aufnahme in die mecklenburgische Ritterschaft, zumeist ist das nach einhundertjähriger Anwesenheit in Mecklenburg obligat.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johann Julius von Koenemann (1752–1826), Jurist und Oberamtmann
- Georg Justus von Könemann (1780–1853), Stifter des Familienfideikommiss, auf Pritzier, Goldenitz und Warlitz, Landrat, Kammerherr; 1823–1827 Bauherr vom Herrenhaus Pritzier[2]
- Friedrich Franz von Könemann (1821–1889), auf Pritzier, großherzoglich meckl.-schwerin. Kammerherr und Oberzerenmonienmeister
- Otto von Könemann (1879–1935), Gutsbesitzer, Major a. D., Rechtsritter des Johanniterordens, Kunstsammler[3][4]
- Helmut von Könemann (1880–1939), Allodialbesitzer auf Warlitz
Wappen
BearbeitenDas Wappen (1773) zeigt in Blau aufrecht einen schwarzen Stab, um den sich eine silberne Schlange windet. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender Ritter mit rotem Helmbusch, die Rechte hochhaltend, die Linke am Schwertgriff. Der Kammerherr auf Pritzier Georg Justus von Könemann erhielt 1821 die Reception für sein Adelsgeschlecht.[5]
Literatur
Bearbeiten- Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). J. G. Tiedemann, Rostock 1864, S. 132.
- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 6. Abt.: Der blühende Adel der Grossherzogthümer Mecklenburg (Schwerin und Strelitz), Bauer und Raspe (Julius Herz), Nürnberg 1858, S. 12 und Tfl. 9.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 6. Jg. Justus Perthes, Gotha 1912, S. 543–545.; 1920, S. 523; 1922, S. 495–496; 1925, S. 481.; Jg. 33, 1941, S. 298–299. Druck und Redaktion jeweils im Vorjahr. Letztausgabe zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band VI, Band 91 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1987. ISSN 0435-2408 ISBN 3-7980-0791-8.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, Lupold von Lehsten: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert), Band XX, Band 104 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsche Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1993, S. 164–169. ISSN 0435-2408 ISBN 3-7980-0804-3.
Weblinks
Bearbeiten- Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel RAA 227.40 Koenemann, Otto Johann Christoph, königlich großbritannsicher und kurbraunschweig-lüneburgischer Kommissionsrat, Kilian Julius, Conrad Hermann, Joachim Friedrich, Carl Georg, Brüder, Adelsstand, „von“, privilegium denominandi, Lehenberechtigung, 1773 Mai 01
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Georg Schmidt: Das Geschlecht von Veltheim. II. Die Stammreihe des Geschlechts von der Teilung der Linien an Die Genealogie des Geschlechts von der Teilung der Linien an. Elftes Kapitel. Zehnte Stammreihe nach der Teilung der Linien, Johann Friedrich von Veltheim, Sohn des Georg Philipp III. von Veltheim. Buchdruckerei des Waisenhauses, Halle a. S. 1912, S. 298 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 31. März 2023]).
- ↑ Ilsabe von Bülow: Joseph Christian Lillie (1760–1827). Ein Architektenleben in Norddeutschland. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2008, S. 150 f. ISBN 978-3-422-06610-6. Teildigitalisat
- ↑ Staatliches Museum Schwerin, Kornelia von Berswordt-Wallrabe (Hrsg.): Stillleben des goldenen Zeitalters. Die Schweriner Sammlung. Anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 25. August bis zum 26. November 2000. Selbstverlag, Schwerin 2000, ISBN 3-86106-063-9, S. 137–144.
- ↑ Lisa Jürss: Holländische und flämische Malerei des 17. Jahrhunderts. 100 Jahre Staatl. Museum Schwerin 1882 - 1982. Hrsg.: Staatliches Museum Schwerin. Selbstverlag, Schwerin 1982, DNB 830219757, S. 127.
- ↑ J. G. Tiedemann (Hrsg.): Mecklenburgisches Wappenbuch. Vorwort G. M. C. Masch. IV. Familien, welche seit Anfang des 18. Jahrhunderts durch Reception die Rechte des eingebornen Adels erhalten haben. Lithographische Anstalt, Rostock 1837, S. XXIX, 7 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 31. März 2023]).