K.B.Sts.B. Blatt 336

Bayerischer Güterwagen

Der K.Bay.Sts.B. Blatt 336 ist ein Bayerischer Güterwagen. Es handelt sich dabei um einen zweiachsigen Schemelwagen der als Gattung Hrz unter der Blatt-Nr. 336 im WV[Anm. 1] von 1913 der K.B.Sts.B. geführt wurde. Unter dieser Nummer wurden zwei Blatt-Nr. der ehemaligen B.O.B. zusammengefasst, nämlich die Nummern 91 und 92. Der Wagentyp wurde ausschließlich ohne Bremsen gebaut.

H.z. nach Blatt 336
(ex B.O.B. Blatt 91)
Nummerierung: 70 558 bis 70 601
Anzahl: 44
Hersteller: Nöll / Rathgeber
Baujahr(e): 1862
Bauart: Schemelwagen mit Bordwänden
Gattung: H. / Hz.
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 7.800 mm
Länge: 6.700 mm
Breite: 2.510 mm
Fester Radstand: 3.500 mm
Leermasse: 6,0 – 6,9 t
Dienstmasse: 10,0 – 10,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Raddurchmesser: 1.000 mm
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1.258 mm
Ladelänge: 6.700 mm
Ladebreite: 2.200 mm
Ladefläche: 16,6 m²
H.z. nach Blatt 336
(ex B.O.B. Blatt 92)
Nummerierung: 70 6002 bis 70 641
Anzahl: 40
Hersteller: Klett / Rathgeber
Baujahr(e): 1864/65
Bauart: Schemelwagen mit Bordwänden
Gattung: H. / Hz.
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 7.800 mm
Länge: 6.700 mm
Breite: 2.510 mm
Fester Radstand: 3.500 mm
Leermasse: 6,0 – 6,9 t
Dienstmasse: 10,0 – 10,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Raddurchmesser: 1.000 mm
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1.258 mm
Ladelänge: 6.700 mm
Ladebreite: 2.200 mm
Ladefläche: 16,8 m²

Geschichte

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Zum Transport von Langholz – Ladelängen größer 6.000 mm – wurden vor allem in den Anfangsjahren des Eisenbahntransports, als die Wagen noch sehr kurz waren, Spezialwagen benötigt. Man führte daher bei den einzelnen staatlichen Bahnverwaltungen die mit Langholztransporten befasst waren sogenannte Schemelwagen an. Die zeichneten sich durch einen mittig auf der Ladefläche stehenden Drehschemel aus, auf dem die Ladung abgelegt werden konnte. Die Wagen wurde immer paarweise eingesetzt, so dass die Ladung auch bei größerer Länge kurvengängig war.

Beschaffung

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In den Jahren zwischen 1860 und 1875 beschafften die B.O.B. insgesamt ca. 308[1] Schemelwagen der Gattung K. Darunter auch als zweite Beschaffungsserie im Jahr 1862 44 Stück nach Blatt-Nr. 91 und 40 Stück als dritte Beschaffungsserie nach Blatt-Nr. 92.

Die Wagen der zweiten Serie von 1862 wurden zu gleichen Teilen bei den Firmen Nöll, Würzburg, und der Waggonfabrik Josef Rathgeber, München, bestellt[1]. Die Wagen der dritten Serie von 1864/64 zu gleichen Teilen bei den Firmen Klett, Nürnberg, und der Waggonfabrik Josef Rathgeber, München.[1]

Mit der Integration des Wagenbestandes der ehem. B.O.B. wurden 1876 die Wagen der zweiten Serie im WV von 1897 unter der Blatt-Nr. 222, die Wagen der dritten Serie unter der Blatt-Nr. 223 geführt.

Verbleib

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Im Verzeichnung von 1913 waren die Wagen alle schon mit dem Vermerk „die Wagen werden aus dem Betrieb gezogen“ versehen. Die Ausmusterung der restlichen 1913 noch im Bestand geführten Wagen war bis 1915 abgeschlossen.[2]

Konstruktive Merkmale

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Untergestell

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Das Untergestell der Wagen war noch aus einer Kombination von Profileisen und Holz aufgebaut. Die äußeren Längsträger sowie alle inneren Quer- und Diagonalprofile waren aus Eisen, die Pufferträger oder „Kopfstücke“ aus Holz. Die äußeren Längsträger hatten ein Doppel-T-Profile und eine Höhe von 235 mm. Im Gegensatz zu anderen Untergestellbauarten waren bei diesem auf Grund der Belastung durch den Drehschemel keine durchgehenden, inneren Längsträger vorhanden. Vielmehr wurden die diagonalen Pufferstützen bis zur Wagenmitte geführt, wo sie auf zwei links und rechts von der Mitte vorhandene, verstärkte Querträger trafen (siehe auch die Wagenskizze). Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügel. Die Zugstange war wegen der besonderen Befestigung des Drehschemels nicht durchgehend, sondern wurde um diesen im Bogen herumgeführt. Sie war mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer der B.O.B.-Bauart mit einer Einbaulänge von 612 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk

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Die Wagen hatten aus Flacheisen geschmiedete Fachwerk-Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern bayerischer Bauform. Die Räder hatten Speichenradkörper mit einem Raddurchmesser von 1.000 mm. Die Federung bestand jeweils aus sechs 1.109 mm langen Federblättern mit einem Querschnitt von 96 × 13 mm.

Wagenkasten

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Der Wagenkasten war komplett aus Holz mit eisernen Profilverstärkungen aufgebaut. Die Wagen hatten alle in der Auslieferversion alle 730 mm hohe Bordwände. Im Gegensatz zu späteren Bauarten konnten bei dieser Bauart die mittig angebrachten, aus Eisenprofilen bestehenden, Drehschemel nicht durchgedreht werden. Das Auflager der Drehschemel war mit Eisenzinken versehen um ein Verrutschen der Ladung zu verhindern. Zusätzlich gab es noch Sicherungsketten mit Einschlaghaken, die ebenfalls das Verrutschen der Ladung verhindern sollten. Die beiden eisernen Steckrungen des Drehschemels waren mit Spannketten verbunden. Die Bodenplanken waren 58 mm stark.

Ausstattung

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Neben der beiden Rungen des Drehschemels hatten die Wagen noch vier weitere Kipfstangen zur zusätzlichen Ladungssicherung. Diese konnten wahlweise in insgesamt acht eisernen Rungentaschen gesteckt werden die in die hölzerne Ladefläche eingelassen waren. Für den Fall, dass die Schemelwagen wegen der Länge der Ladung nicht direkt gekuppelt werden konnten, gab es noch zusätzliche Ketten mit Einschlaghaken, die, um die Ladung herumgeschlungen und befestigt, für eine feste Verbindung zwischen den Wagen sorgten.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Wagennummern

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Die Daten sind den WV[Anm. 1] der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juni 1879, dem 31. März 1897 und dem 1. März 1913 entnommen.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche Abmessungen Fahrwerk Wände Fassungsraum Gewichte Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
stel-
ler
bis 1875 ab 1875 ab 1909
(1907)
Aus-
gemu-
stert
Anz.
Achs.
Rad-
stand
LüP Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Stirn Seite Lade-
länge
[mm]
Lade-
breite
[mm]
Boden-
fläche
m2
Lade-
raum
m3
Lade-
gewicht
[t]
Eigen-
gewicht
[t]
Bemerkungen
Wagen der zweite Lieferserie
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
91
1879
H.
222
1897
H.
336
1913
H.z.
(siehe Legende) umklapp-
bar
Drehschemel mit zwei Kipfstangen[Anm. 2]
1862 Nöll/
Rathg.
17 008–
17 018
70 558–
70 568
<1913 2 3.500 7.800 H
/E
2 2 6.700 2.200 16,8 10,0 5,0
Re70 562–
Re 70 564
<1915
Re 70 565 <1913
Re 70 566 <1915
Re 70 567 <1913
Re 70 568 <1915
17 019–
17 020
70 558–
70 568
<1897
17 021 70 571 Re 70 571 <1915
17 022–
17 023
70 571–
70 573
<1897
17 024–
17 027
70 574–
70 577
Re 70 574 <1915
Re 70 575–
Re 70 577
<1913
17 028 70 578 <1897
17 029 70 579 Re 70 579 <1915
17 030 70 580 <1897
17 031–
17 037
70 581–
70 587
Re 70 581 <1913
Re 70 582 <1915
Re 70 583–
Re 70 585
<1913
Re 70 586–
Re 70 587
<1915
17 038 70 588 <1897
17 039–
17 040
70 589–
70 090
Re 70 089–
Re 70 090
<1915
17 041 70 591 <1897
17 042–
17 045
70 592–
70 595
Re 70 092–
Re 70 093
<1913
Re 70 094 <1915
Re 70 095 <1913
17 046 70 596 <1897
17 047–
17 048
70 597–
70 598
Re 70 597 <1913
Re 70 598 <1913
17 096 70 599 <1897
17 050–
17 051
70 600
70 601
Re 70 600
Re 70 601
<1913
Herstelldaten Wagennummern je Epoche Abmessungen Fahrwerk Wände Fassungsraum Gewichte Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
stel-
ler
bis 1875 ab 1875 ab 1909
(1907)
Aus-
gemu-
stert
Anz.
Achs.
Rad-
stand
LüP Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Stirn Seite Lade-
länge
[mm]
Lade-
breite
[mm]
Boden-
fläche
m2
Lade-
raum
m3
Lade-
gewicht
[t]
Eigen-
gewicht
[t]
Bemerkungen
Wagen der dritten Lieferserie
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
92
1879
H.
223
1897
H.
336
1913
H.z.
(siehe Legende) umklapp-
bar
Drehschemel mit zwei Kipfstangen[Anm. 2]
1864/
1865
Klett/
Rathg.
17 052 70 602 <1897 2 3.500 7.800 H
/E
2 2 6.700 2.200 16,8 10,0 5,0
17 053–
17 065
70 603–
70 615
Re 70 603–
Re 70 604
<1913
Re 70 605 <1915
Re 70 606–
Re 70 608
<1913
Re 70 609 <1915
Re 70 610–
Re 70 611
<1913
Re 70 612–
Re 70 613
<1915
Re 70 614–
Re 70 615
<1913
17 066 70 616 <1897
17 067–
17 091
70 617–
70 641
Re 70 617–
Re 70 618
<1913
Re 70 619 <1915
Re 70 620–
Re 70 624
<1913
Re 70 625–
Re 70 626
<1915
Re 70 627 <1913
Re 70 628 <1915
Re 70 629–
Re 70 632
<1913
Re 70 633 <1915
Re 70 634–
Re 70 636
<1913
Re 70 637–
Re 70 638
<1915
Re 70 639–
Re 70 641
<1913

Anmerkungen / Hinweise

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  1. a b WV steht als Abkürzung für Wagenstandsverzeichnis
  2. a b Bayerischer Ausdruck für Steckrungen

Einzelnachweise

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  1. a b c Gert von Rosen – von Heuwel, Schemelwagen der B.O.B., Länderbahnmagazin, 2006, aus Unterlagen des Hauptstaatsarchivs München
  2. Carstens, Güterwagen Band 5, Seite 120

Literatur

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  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juni 1879. 1879.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.