Komatsu (Unternehmen)

japanischer Industriekonzern
(Weitergeleitet von K.K. Komatsu Seisakusho)

K.K. Komatsu Seisakusho (japanisch 株式会社小松製作所, Kabushiki kaisha Komatsu Seisakusho, engl. Komatsu Ltd.), gelistet im Aktienindex Nikkei 225, ist ein japanischer Industriekonzern mit Sitz in Akasaka, Minato, Tokio. Zur Komatsu-Gruppe gehören weltweit 185 Unternehmen und 25 Fabriken. Komatsu ist der zweitgrößte Baumaschinenhersteller der Welt.

Komatsu

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Rechtsform Kabushiki kaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3304200003
Gründung 1921
Sitz Minato, Präfektur Tokio, Japan Japan
Leitung Tetsuji Ohashi (CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 65.738[2]
Umsatz 3,865 Bio. Yen (23,7 Mrd. Euro)[2]
Branche Baumaschinen
Website www.komatsu.com
Stand: 31. März 2019

Komatsu und Caterpillar bauen zusammengerechnet etwa 85 % der weltweit hergestellten Bergbaumaschinen.[3]

Geschichte

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[4]

  • 1921: Komatsu Ltd. wird am 13. Mai 1921 gegründet.
  • 1924: Komatsu baute seine erste Presse, eine 450 Tonnen schwere Bogenformpresse.
  • 1931: Produktion von Japans ersten Raupentraktor.
  • 1934: Notierung an der Tokioter Börse (Eröffnungskurs: 85,50 JPY)
  • 1935: Beginn der Produktion von hochwertigen Gussteilen und Spezialstahlmaterialien.
  • 1941: Beginn der Produktion großer hydraulischer Pressen.
  • 1943: Produziert die Komatsu Model 1 (Prototyp der japanischen Planierraupen).
  • 1947: Einführung des D 50 Bulldozers.
  • 1948: Beginn der Produktion von Dieselmotoren.
  • 1952: Beginn der Produktion von Planierfahrzeugen.
  • 1953: Im Januar Beginn der Produktion von Gabelstaplern. Im November Beginn der Produktion von Muldenkippern und Spezialfahrzeugen.
  • 1956: Beginn der Produktion von Schaufelladern.
  • 1965: Beginn der Produktion von Radladern.
  • 1968: Beginn der Produktion von Hydraulikbaggern.
  • 1972: Beginn der Produktion von kleinen Pressen.
  • 1984: Markteinführung von Lasermaschinen.
  • 1988: Gründung der Komatsu Dresser Company in den USA, als Joint Venture mit Dresser Industries.[5]
  • 1989: Beteiligung an der Hanomag AG in Deutschland. Bis 2002 vollständige Übernahme.
  • 1993: Gründung von Komatsu Cummins Engine Co., Ltd. und Cummins Komatsu Engine Company in Japan bzw. den USA (Joint Ventures mit Cummins)
  • 1996: Gründung der Demag Komatsu GmbH (derzeit Komatsu Germany GmbH) in Deutschland.
  • 1996: Übernahme des italienischen Herstellers von Baggerladern und Kleinmaschinen FAI.
  • 1998: Gründung der Industrial Power Alliance Ltd. in Japan als Joint Venture mit Cummins Engine aus den USA zur Motorenentwicklung.
  • 2000: Übernahme von Hensley Industries, Inc., einem amerikanischen Hersteller von Bau- und Bergbauteilen.
  • 2004: Gründung von Komatsu Forest AB durch Übernahme von Partek Forest AB (früher die Forstmaschinensparte von Valmet), einem schwedischen Hersteller und Vertreiber von Forstmaschinen.[6]
  • 2008: Einführung des weltweit ersten Hybrid-Hydraulikbaggers.
  • 2017: Übernahme von Joy Global Inc., einem führenden US-amerikanischen Hersteller von Bergbaumaschinen und Umfirmierung in Komatsu Mining Corp.
  • 2019: Übernahme von TimberPro, einem US-amerikanischen Hersteller von Forstmaschinen.[7]

Produkte

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Das Produktprogramm der Komatsu-Gruppe umfasst eine Vielzahl von Baumaschinen. Zu den Produkten gehören verschiedene Baggertypen, wie Baggerlader, Raupenbagger, Mobilbagger und Minibagger. Im Programm stehen auch verschiedene Radladerfahrzeuge, wie Kompaktlader und Teleskoplader; zudem Planierraupen und Muldenkipper. Darunter befindet sich die weltweit größte Planierraupe, die Komatsu D575 mit 150 Tonnen Gesamtgewicht. Auch Großbagger für den Einsatz im Tagebau mit bis zu 773 t Einsatzgewicht und einem Schaufelvolumen von bis zu 42 m3 gehören zum Produktprogramm.[8] Seit der Übernahme von Valmet 2004 ist Komatsu auch im Forstmaschinenbereich tätig. Seit 2011 werden die Maschinen offiziell als Komatsu ausgeliefert. Weitere technische Produkte sind Gabelstapler, Industrieroboter, Kompressoren, Tunnelbohrmaschinen und Generatoren.

 
Produktionshalle in ehemaliger Hanomag-Halle in Hannover

Hauptstandort in Deutschland ist das Werk in Düsseldorf, wo die Komatsu Germany GmbH auf einem früheren Gelände der Mannesmann Demag Baumaschinen GmbH im Stadtteil Hassels angesiedelt ist.[9] Dort werden die Großhydraulikbagger für den Tagebaueinsatz gefertigt, darunter auch der PC8000-11 mit 773 t Einsatzgewicht.[10] Ein weiterer bedeutender Standort ist in Hannover, wo in früheren Hallen der Hanomag Radlader und Mobilbagger entwickelt sowie produziert werden. 2010 wurden 1.543 Einheiten in Hannover produziert, im Boomjahr 2007 waren es 4.070.[11]

Produktionsstandorte

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Die Produktionsstandorte von Komatsu und seinen Tochtergesellschaften sind global verteilt, wobei der Schwerpunkt in Asien und dort insbesondere in Japan liegt. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen zahlreiche Produktionsstandorte in Nordamerika und Europa. Im Folgenden werden alle Standorte (Stand März 2023) genannt.[12]

Komatsu stellt sehr viele seiner Produkte in Japan her.[13] In der Präfektur Ishikawa befinden sich die Werke Awazu und Kanazawa, die Hydraulikbagger in allen Größen, Radlader, Planierraupen, Grader, Pressen sowie Getriebe und Achsen produzieren. Das Werk Himi in der Präfektur Toyama ist auf die Herstellung von Gussteilen spezialisiert. In Osaka produziert Komatsu mittelgroße und große hydraulische Bagger, große Planierraupen und Getriebeteile. Große Hydraulikbagger und Planierraupen werden auch im Werk Rokko in der Präfektur Hyōgo hergestellt. Ein weiterer Produktionsstandort befindet sich in Shiga. Dort stellt Komatsu Kabinen und Motorkomponenten her. In Ibaraki werden unter anderem Muldenkipper, große Radlader, Raddozer und große Grader gebaut. Darüber hinaus erfolgt in den beiden Werken Tochigi und Oyama in der Präfektur Tochigi die Fertigung von Gabelstaplern, Minibaggern, Kompaktladern, Dieselmotoren, Hydraulikkomponenten und Fahrwerksteilen. Im Werk Kōriyama in der Präfektur Fukushima baut Komatsu Hydraulikkomponenten und in Shonan in der Präfektur Kanagawa Elektronikkomponenten.

In China gibt es ebenfalls einige Produktionsstandorte.[14] Das Werk in Tianjin konzentriert sich auf die Herstellung von Bergbaumaschinen und die beiden Werke in der Provinz Jiangsu fertigen mittelgroße Hydraulikbagger und Radlader, Muldenkipper, Gussteile sowie Maschinenkomponenten. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Standorte in der Provinz Shandong für die Produktion von kleinen und mittelgroßen Hydraulikbaggern, Gussteilen und weiteren Maschinenkomponenten. Im Werk in der Provinz Zhejiang liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Baggerzähnen.

In Indonesien betreibt Komatsu zwei weitere Produktionsstandorte. In Jakarta erfolgt die Herstellung von mittelgroßen und großen Hydraulikbaggern, kleinen und mittelgroßen Planierraupen, Muldenkippern sowie Hydraulikkomponenten. In Bekasi baut Komatsu Fahrwerkskomponenten. Das Werk in Chonburi in Thailand produziert mittelgroße Hydraulikbagger sowie Gussteile und andere Maschinenkomponenten. In Chennai in Indien liegt der Fokus auf der Herstellung von mittelgroßen Hydraulikbaggern und Muldenkippern. In Nagpur werden Bergbaumaschinen produziert.[15]

Nord- und Südamerika

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Komatsu besitzt auch mehrere Produktionsstätten in Nord- und Südamerika.[16][17] In Chattanooga im Bundesstaat Tennessee werden mittelgroße Hydraulikbagger sowie Forstmaschinen hergestellt. Große Muldenkipper baut Komatsu in Peoria im Bundesstaat Illinois. Die Produktionsstätte in Newberry im Bundesstaat South Carolina hat sich auf Radlader und Gabelstapler spezialisiert. Darüber hinaus gibt es Standorte für die Produktion von Bergbaumaschinen in den Bundesstaaten Kentucky, Pennsylvania, Ohio, Virginia, Texas und Wisconsin. In Texas werden in einem zweiten Werk zudem Baggerschaufeln und -zähne hergestellt. Und das Werk in Shawano im Bundesstaat Wisconsin stellt Forstmaschinen her.

In Kanada in der Provinz Ontario werden in drei Werken Bergbaumaschinen gebaut. Forstmaschinen stellt Komatsu zudem in Kamloops und Saint-Eustache her. Das Werk in São Paulo in Südamerika produziert mittelgroße Hydraulikbagger, kleine und mittelgroße Radlader, sowie mittelgroße Planierraupen und Grader.

 
Außengelände Werk Birtley

Auf dem europäischen Kontinent befinden sich ebenfalls einige Produktionsstandorte.[18][19] In Großbritannien werden in Bolton Bergbaumaschinen und in Birtley große und mittelgroße Hydraulikbagger gebaut. Im Werk in Tychy in Polen entstehen Bergbaumaschinen. Abbruchhämmer und Gesteinsbohrer stammen aus Lyon in Frankreich. In Deutschland gibt es drei Produktionsstätten. In Hannover werden Radbagger und Radlader sowie Fahrwerkkomponenten hergestellt. Das Werk in Düsseldorf baut große Hydraulikbagger und in Baden-Baden entstehen Schnellwechsler und Baggerschaufeln. In Este in Italien erfolgt die Herstellung von kleinen und mittelgroßen Hydraulikaggern, Minibaggern, mittelgroße Radladern, Baggerladern sowie Skid-Steer-Ladern. Drei weitere Produktionsstätten befinden sich in Schweden. Dazu zählen die Werke in Umeå, Grangärde und Bräcke; an allen Standorten werden Forstmaschinen produziert.

Komatsu betreibt zudem drei Produktionsstandorte in Russland. In Novokuznetsk liegt der Fokus auf der Herstellung von Bergbaumaschinen. In Yaroslavl werden mittelgroße Hydraulikbagger und Muldenkipper produziert und das Werk in Ivanovo konzentriert sich auf die Herstellung von Komponenten für Hydraulikbagger.

Afrika und Australien

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In Wadeville im Süden Afrikas sowie an der Ostküste Australiens in den Werken Hunter Valley, Moss Vale und Rockhampton baut Komatsu Bergbaumaschinen.[20][21]

Literatur

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  • S. Noma (Hrsg.): Komatsu, Ltd. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 821.
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Commons: Komatsu Limited – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Directors / Officers
  2. a b Company info. 31. März 2014, abgerufen am 11. August 2014.
  3. James R. Hagerty: Der Riesenvorteil der US-Industrie. In: wsj.de. The Wall Street Journal, 8. Dezember 2012, abgerufen am 6. September 2016.
  4. history. home.komatsu/en, abgerufen am 12. September 2019.
  5. L.A. Times Archives: Komatsu Ltd. of Tokyo and Dresser Industries... - Los Angeles Times. In: latimes.com. 17. August 1988, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  6. Open Graph Title. Abgerufen am 9. März 2020.
  7. Management|Press Release(2019)|Komatsu Ltd. Abgerufen am 9. März 2020 (englisch).
  8. Komatsu Germany - Mining Division. Komatsu, abgerufen am 12. August 2024.
  9. Komatsu Germany - Mining Division. Abgerufen am 3. Juli 2021 (englisch).
  10. History of Komatsu Mining Germany GmbH, Website im Portal komatsu-mining.de, abgerufen am 12. August 2013
  11. http://www.steine-und-erden.net/se311/komatsu1.html
  12. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  13. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Japan (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  14. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in China (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  15. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Indonesien, Thailand und Indien (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  16. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Nordamerika (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  17. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Südamerika (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  18. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Europa (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  19. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Russland (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  20. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Afrika (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.
  21. Liste der Produktionsstandorte von Komatsu in Australien (englisch), abgerufen am 2. Januar 2024.