Karl Friedrich Zimdar

deutscher Schauspieler, Sänger und Dramaturg

Karl Friedrich Zimdar (* 1753 in Berlin; † November 1792 in Schleswig) war ein deutscher Schauspieler, Sänger und Dramaturg.

 
Reduta, Theater in Brünn, 1827, Gemälde von (F. Richter)
 
Ständetheater Prag, erbaut 1781, eröffnet 1783

Zimdar debütierte 1775 in einem „agierenden Unternehmen“ in Amberg.[1], 1777 in Hamburg bei Friedrich Ludwig Schröder, der ihn freundschaftlich förderte. Im Frühjahr 1778 gastierte am Hamburger Theater Georg Anton Benda mit Tochter Justina Benda, mit welcher Zimdar sich 1779 verheiratete. Nach Schröders Rücktritt von der Theaterdirektion ging das Ehepaar 1780 an das Hoftheater Schwedt, wo auch ihre dreijährige Tochter Caroline Zimdar mit auftrat. 1782 folgten Brünn (Direktion Romanus Waitzhofer), 1783 Mainz und Göttingen (Großmannsche Gesellschaft), 1784 das neue Ständetheater Prag (Zweite Bondinische Gesellschaft), 1786 Dresden (Erste Boninische Gesellschaft), 1787/88 Breslau (Wäsersche Gesellschaft), 1789 Hoftheater Schleswig (Direktor Abel Seyler), wo Zimdar 1792 aus dem Leben schied.[2]

Seine Witwe ging 1794 mit der Tochter wieder zur Wäserschen Gesellschaft nach Breslau, wo beide heirateten: Justina Zimdar 1797 den Schauspieler Adolph Noel Blanchard (1765–1832)[3], Caroline Zimdar 1800 den verwitweten Schauspieler, Regisseur und Dramaturg Maximilian Scholz[4] (1744–1834)[5].

Lustspiele
  • Die Braut
  • Pique-Bube
  • Der Entschluss
  • Was sich neckt, das liebt sich
  • Die glücklichen Bettler oder Wer nicht schwimmen kann, geht unter (nach Gozzi)
  • Man hat der Beispiele mehr
Trauerspiele
  • Die Mutter
  • Freundschaft, Liebe und Eifersucht nach Sigbert und Elwine (Drama eines geheimnisvollen „jungen Genies“[6])
Opernlibretto
  • Die Landplagen (nach Gozzi)
„komisches“ Singspiel
  • Die sichtbare Mondfinsternis, Musik von Christian Gottfried Weber

Bühnenrollen (Auswahl)

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Literatur

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  • Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda (Band 2: Georg Anton Benda), 1971, de Gruyter Berlin, ISBN 3-11-003568-5, Seiten 131–138.
  • Christian Friedrich Raßmann: Literarisches Handwörterbuch der verstorbenen deutschen Dichter: und zur schönen Literatur gehörenden Schriftstellerin Acht Zeitabschnitten, von 1137 bis 1824(Bibliothek der deutschen Literatur), Verlag Wilhelm Lauffer, 1836, Seite 361, auch Online [2]
  • Karl Friedrich Zimdar, Christian Gottfried Weber: Die totale Mondfinsterniß: ein komisch Singspiel in 2 Aufzügen, Verlag Andrea, 1785, auch Online [3]
  • Carl-Friedrich Zimdar: Freundschaft, Liebe und Eifersucht. Trauerspiel in 5 Aufz. Brünn 1783, Verlag Joseph Franz Neumann, 1783, auch Online [4]

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. siehe * 1755 Berlín, Německo – † 1792 Schleswig, NěmeckoEncyklopedie Brünn
  2. siehe Lorenz-Biografie Seite 137
  3. Neuer Nekrolog der Deutschen Band 10, Verlag B. F. Voigt, 1834, Seiten 808–809, *357, Nachruf Blanchard
  4. siehe Wikisource BLKÖ:Scholz, Maximilian, [1]
  5. ihre gemeinsamen Scholz-Söhne sind zumindest als junge Schauspieler nachweisbar
  6. siehe Lorenz-Biografie Seite 137