Wikipedia

Karl Theodor Uhlisch

deutscher Komponist

Karl August Wilhelm Hugo Theodor Uhlisch (* 23. Juni 1891 in Braunschweig; † 26. September 1958 ebd.) war ein deutscher Komponist, der Marschlieder und Schlager komponierte.

Leben

Bearbeiten

Karl Theodor Uhlisch kam als Sohn des Kaufmanns Karl Moritz Julius Uhlisch und dessen Frau Emilie Frieda Anna Uhlisch, geborene Meyer, zur Welt.[1] 1916 heiratete er in Lehe (Bremerhaven) Hedwig Siegeler, der gemeinsame Sohn Günter wurde 1920 geboren.[2] Hedwig Uhlisch starb 1955, 1958 ging Uhlisch die Ehe mit Adelheid Heinicke ein.[3] 1923 meldete Uhlisch ein Gewerbe für den Handel mit Seefischen an, 1935 eine Handelsagentur für Glas, Porzellan und Hotelbedarf. Von 1949 bis 1952 betrieb er ein Versandgeschäft für Hotel- und Großküchenbedarf.[4]

Uhlisch wird als „Hobbykomponist“ bezeichnet.[5] Sein bekanntestes Lied Köhlerliesel komponierte er 1923 bei einem Erholungsaufenthalt in Altenau im Oberharz aus Liebhaberei.[6] Das Lied fand in den folgenden drei Jahrzehnten kaum aus den heimatlichen Harzer Bergen hinaus.[5] Mitte der 1950er Jahre lebte Uhlisch von der Fürsorge der Stadt Braunschweig.[7] Erst 1957 wurde das Lied kommerziell veröffentlicht und im Mai dieses Jahres von dem Jodler Erich Storz mit seinen „Volksmusikanten“ auf Schallplatte herausgebracht.[7] Ebenfalls 1957 wurde das Lied von der Gruppe „Die Heimatsänger“ gesungen und stand vier Wochen an der Spitze der Charts.[8][9] Durch den Erfolg des Titels verbesserte sich Uhlischs finanzielle Situation kurz vor seinem Tode.

1951 reichte Uhlisch beim Bundesinnenministerium einen Vorschlag für eine Neufassung der Deutschen Nationalhymne ein.[10]

Werke

Bearbeiten
  • Ernst Bergfeld (Text), Karl Theodor Uhlisch (Musik): Die Tannenburg – Ein Märchenspiel für jung und alt in 6 Bildern, Braunschweig 1942, DNB 576725358.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. ↑ Stadtarchiv Braunschweig, Dokument Sign. E 34: G67
  2. ↑ Stadtarchiv Braunschweig, Dokument Sign. D | 12:746
  3. ↑ Stadtarchiv Braunschweig, Dokument Sign. E34: S 0286
  4. ↑ Gewerbekartei der Stadt Braunschweig, Stadtarchiv Sign. E 32: 66 Akz. 2009/067
  5. ↑ a b Bernd C. Langnickel: Das ABC der Volksmusik: Von Alpenrebellen bis Zillertaler. Das umfassende Lexikon der Stars, Musikanten, Komponisten und Textdichter. Moewig, Hamburg 2009, ISBN 978-3-86803-370-0, S. 105.
  6. ↑ 1958 – Köhler-Liesel: Ein Marschlied geht rund um die Welt. Die Chronik der Janitscharen-Kapelle Altenau, abgerufen am 10. April 2015.
  7. ↑ a b Personalien: Karl Theodor Uhlisch. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1957, S. 65 (online – 30. Oktober 1957).
  8. ↑ Köhlerliesel von Die Heimatsänger, chartsurfer.de, abgerufen am 11. April 2015.
  9. ↑ Die Heimatsänger - Köhlerliesel (Song), germancharts.com, abgerufen am 11. April 2015.
  10. ↑ Clemens Escher: „Deutschland, Deutschland, Du mein Alles!“ Die Deutschen auf der Suche nach ihrer Nationalhymne 1949–1952. Schöningh, Paderborn 2017, ISBN 978-3-506-78715-6, S. 245 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Personendaten
NAME Uhlisch, Karl Theodor
ALTERNATIVNAMEN Uhlisch, Karl August Wilhelm Hugo Theodor (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 23. Juni 1891
GEBURTSORT Braunschweig
STERBEDATUM 26. September 1958
STERBEORT Braunschweig
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karl_Theodor_Uhlisch&oldid=246045836“