Karl von Hollen

deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer

Karl Lewin August Leopold von Hollen, auch Carl, Louis, ab 1866 Freiherr von Hollen (* 29. Januar 1839 in Schönweide, heute Ortsteil von Grebin; † 1. Mai 1895 auf dem Gut Tüschenbek bei Lübeck)[1] war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer.

Karl von Hollen

Karl von Hollen war ein Sohn des Gutsbesitzers und dänischen Hofjägermeisters Julius von Hollen (1804–1879) und älterer Bruder von Georg von Hollen und Gustav von Hollen. Er studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1860 wurde er Mitglied des Corps Vandalia Heidelberg.[2]

Am 21. März 1866 erhielt sein Vater, der die preußische Seite im Deutsch-Dänischen Krieg unterstützt hatte, die preußische Adelsanerkennung unter Erhebung in den Freiherrnstand für sich und seine Nachkommen.[3]

Nach dem Studium trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Von 1870 bis 1871 war er interimistisch Landrat des Landkreises Luckau und von 1873 bis 1874 vertretungsweise Landrat des Landkreises Leobschütz.[4][5] 1874 wurde er zum Landrat des Kreises Sonderburg ernannt.[6] Bereits zum Jahreswechsel 1874/75 wechselte er als Landrat in den Kreis Jülich, wo er bis 1880 im Amt blieb.[7] Von 1880 bis 1887 war er Landrat des Kreises Stormarn.[8] Zuletzt lebte er als Rittergutsbesitzer auf Gut Tüschenbek in Lauenburg,[2] wo er 1888/89 das heute noch stehende villenartige Herrenhaus sowie das Mausoleum erbauen ließ.

Am 25. Mai 1884 heiratete er auf Gut Weißenhaus seine Nichte Louise, geb. Gräfin Platen-Hallermund (* 21. Januar 1862; † 17. Juni 1936 in Eutin), Tochter von Karl Ernst Felix von Platen-Hallermund (* 3. August 1810 in Marseille; † 9. November 1887) und seiner zweiten Ehefrau Louise Freiin von Hollen (* 1833; † 1895) und Schwester von Oskar von Platen-Hallermund, die nach seinem Tod Nutznießerin des Familienfideikommisses Tüschenbek wurde; 1911 kam das Gut dann an den ältesten Sohn Karl Freiherr von Hollen.[9]

Auszeichnungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichte 69). Droste Verlag, Düsseldorf 1994, S. 540. ISBN 3-7700-7585-4.
  2. a b Kösener Korpslisten 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck und Verlagsanstalt Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 122, 365.
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1873, Jg. 23, Justus Perthes, Gotha 1872, S. 294. Digitalisat
  4. Landkreis Luckau Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  5. Landkreis Leobschütz Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  6. Kreis Sonderburg Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  7. Kreis Jülich Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  8. Kreis Stormarn Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  9. Henning Oldekop: Topographie des Herzogtums Holstein. Einschliesslich Kreis Herzogtum Lauenburg, Fürstentum Lübeck, Enklaven (8) der Freien und Hansestadt Lübeck, Enklaven (4) der Freien und Hansestadt Hamburg. Lipsius & Tischer, Kiel 1908, S. 130.
  10. Carl Herrlich: Wochen-Blatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg, Jg. 20, Nr. 44, 29. Oktober 1879, Carl Heymanns Verlag, Druck Julius Sittenfeld, Berlin 1879, S. 258. Digitalisat
  11. Traueranzeige im Johanniter-Ordensblatt, Jg. 36, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1895, S. 117. Digitalisat