Karpathos (Stadt)

Ort auf der gleichnamigen Dodekanesinsel

Die Stadt Karpathos (griechisch Κάρπαθος (f. sg.)) ist Hauptort der griechischen Insel Karpathos und Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Sie hat etwa 3191 Einwohner (2011), der Stadtbezirk erstreckt sich auf einer weiten Fläche entlang der Vrondi-Bucht im südöstlichen Teil der Insel.

Stadtbezirk Karpathos
Δημοτική Κοινότητα Καρπάθου (Κάρπαθος)
Karpathos (Stadt) (Griechenland)
Karpathos (Stadt) (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Südliche Ägäis
Regionalbezirk Karpathos-Kasos
Gemeinde Karpathos
Gemeindebezirk Karpathos
Geographische Koordinaten 35° 30′ N, 27° 13′ OKoordinaten: 35° 30′ N, 27° 13′ O
Höhe ü. d. M. 25 m
(Durchschnitt)
Fläche 14,951 km²
Einwohner 2788 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 62010101
Ortsgliederung 5
Postleitzahl 85700
Telefonvorwahl 22450-2

Geschichte

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Die Stadt Karpathos

Das heutige Stadtgebiet war bereits während der minoischen Zeit und später durch mykenische Griechen besiedelt. Von dorischen Einwanderern wurde um 1000 v. Chr. die Stadt Poseidion gegründet und zu Ehren des Meeresgottes Poseidon benannt.

Wegen ständiger Piratenüberfälle, vor allem ausgehend von den Sarazenen, wurde die Stadt im Mittelalter aufgegeben, die Bewohner zogen sich ins Landesinnere zurück und gründeten dort neue Siedlungen.

Einige Jahrhunderte später wurde die Stadt wieder aufgebaut und die Bewohner nannten sie Póssi. Im Jahr 1892 wurde die Stadt vom türkischen Gouverneur der Insel (Karpathos unterstand der Herrschaft des Osmanischen Reichs) zur Hauptstadt ernannt. Da der Name Póssi jedoch zu sehr dem griechischen Wort Pótis (dt. „Säufer“) ähnelte, erhielt die Stadt, in Anlehnung an den großen Wasserreichtum, den neuen Namen „Pigádia“, ausgehend vom Wort „Ta Pigádia“ (dt. „die Brunnen“). Offiziell wird die Stadt heute „Kárpathos“ genannt.

Verwaltung

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Gebäude der Bezirksverwaltung

Der Ort erhielt unter der Bezeichnung Pigadia kurz nach dem Anschluss des Dodekanes an Griechenland den Status einer Gemeinde (Δήμος Πηγαδίων Dímos Pigadíon). Offiziell wurde die Stadt 1953 in Karpathos umbenannt.[2] Mit der Umsetzung der Gemeindereform 1997 erfolgte die Zusammenlegung mit sieben weiteren Landgemeinden zur damaligen Gemeinde Karpathos, dem heutigen Gemeindebezirk Karpathos. Durch die Verwaltungsreform 2010 wurden die ehemaligen Gemeinden der Insel zur neuen Gemeinde Karpathos (Δήμος Καρπάθου Dímos Karpáthou) zusammengelegt, mit der Stadt Karpathos als Verwaltungssitz.

Einwohnerentwicklung von Karpathos[3]
Name griechisch Code 1947 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Karpathos Κάρπαθος 62010101 1002 1085 1281 1363 1266 1692 2077 2707
Platyolo Πλατύολο (n. sg.) 62010105 81
Gesamt 62010101 1002 1085 1281 1363 1266 1692 2077 2788

Wirtschaft und Tourismus

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Der Tourismus entwickelte sich auf Karpathos und insbesondere in dessen Hauptstadt seit der Eröffnung des internationalen Flughafens im Jahr 1987 zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Die Stadt Karpathos zählt um die 4500 Fremdenbetten, beherbergt somit etwa die Hälfte aller Karpathos-Touristen.

Sehenswürdigkeiten

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  • Auf einer Felsformation direkt an der Küste befand sich einst eine mykenische Burgmauer, später ein dorischer Athena-Tempel. Wer heute zur einstigen Akropolis hinaufsteigt, findet eine tolle Aussicht, jedoch keine Ruinen mehr.
  • Auf dem von Weg von der Strandpromenade hinauf zur Akropolis befindet sich der Friedhof mit der Nikolauskirche. Nur wenig oberhalb des Friedhofs steht die Panormítis-Kirche.
  • Die Agii Apóstoli ist die einstige Hauptkirche der Stadt. Sie enthält Wandmalereien des aus Olymbos stammenden Künstler Manólis Filippákis.
  • Die erst in den 1990er Jahren erbaute Evangelísta-Kirche liegt direkt oberhalb der Hafenpromenade und ist somit auch vom Meer aus von weitem erkennbar.
  • Das Gebäude einer ehemaligen italienischen Villa, dessen Baustil deutlich von anderen Gebäuden abweicht, beherbergt heute Büros und Einrichtungen der lokalen Verwaltung und der Gerichtsbarkeit. In dessen linken Gebäudeflügel befindet sich das Archäologische Museum mit einer Sammlung von in Karpathos gefundenen archäologischen Gegenständen aus verschiedener Epochen. In der Gabelung des Hauptgebäudes und des Ostflügels (dient als Gerichtssaal) steht die Tribüne eines kleinen Freilichttheater.
  • Etwa zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt entlang der Küstenstraße nach Apéri stehen die Ruinen der Basilika Agia Fotini. Die Basilika wurde im 5. oder 6. Jahrhundert zu Ehren der Märtyrerin Fotini auf den Ruinen eines früher erstellten antiken Tempels erbaut.

Einzelnachweise

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  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Πηγάδια – Κάρπαθος, Μετονομασίες των οικισμών της Ελλάδας
  3. Einwohnerzahlen von Karpathos 1947–2001, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch); Volkszählung 2011