Das Kastell Pinoasa ist ein inzwischen abgegangenes, römisches Auxiliartruppenlager auf dem Gebiet des Dorfes Pinoasa in der Gemeinde Câlnic, die im rumänischen Kreis Gorj liegt. Das Gebiet befindet sich im Norden der Kleinen Walachei.

Kastell Pinoasa
Limes Dakischer Limes
Abschnitt A / XI / 91[1]
Datierung (Belegung) trajanisch bis unbekannt
Typ Auxiliarkastell
Einheit unbekannt
Größe 110 m × 150/170 m = 1,76 ha[2]
(n. a. A. 150 m × 170 m = 2,5 ha)[3]
Bauweise Holz-Erde-Lager
Erhaltungszustand abgegangen
Ort Pinoasa/Câlnic/Kreis Gorj
Geographische Lage 44° 55′ 51,9″ N, 23° 7′ 43,6″ OKoordinaten: 44° 55′ 51,9″ N, 23° 7′ 43,6″ O
Höhe 195 m
Vorhergehend Ad Mutriam
(westsüdwestlich)
Anschließend Kastell Vârtop
Kastell Bumbești-Jiu
(beide nordöstlich)

Das Kastell befand sich ein wenig nordöstlich des Dorfes, am westlichen Ufer des Flusses Jiu. Die Aufgabe der Garnison bestand vermutlich in der Kontrolle des Flusses sowie der parallel zu diesem verlaufenden Römerstraße.[2]

Forschungsgeschichte

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Das Kastell wurde Ende der 1950er, sowie in den 1970er und 1980er Jahren zwar mehrfach von verschiedenen rumänischen Archäologen beschrieben, aber kaum ernsthaft wissenschaftlich untersucht.[4]

Archäologische Befunde

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Das Kastell Pinoasa war ein Holz-Erde-Lager von annähernd rechteckigem Grundriss mit abgerundeten Ecken in der typischen Spielkartenform. Bezüglich seiner Größe gibt es in der Literatur Differenzen. Während Nicolae Gudea den Grundriss mit 110 m mal 150/170 m, was annähernd 1,76 Hektar entspricht, wahrscheinlich korrekt beschreibt,[2] werden bei Matei Dan Abmessungen von 150 m mal 170 m angenommen, was einen nahezu quadratischen Grundriss bedeuten würde und zudem die unwahrscheinliche Fläche von 2,5 Hektar ergäbe.[3]

Nach Gudea konnte als einzige Bauphase ein Holz-Erde-Lager festgestellt werden. Es besaß einen rechteckigen Grundriss von 120 m mal 150 m/170 m, was einer Fläche von grob 1,8 Hektar entsprach. Mit seinen Seiten war es in die Himmelsrichtungen orientiert. Es wurde von einer sieben Meter breiten und hohen Holz-Erde-Mauer umgeben, vor der ein einfacher Graben verlief. An den Schmalseiten konnten die Spuren von Toren festgestellt, sie werden aber auch für die Längsseiten angenommen. Das Lager wurde vermutlich unter Trajan in der Zeit der Eroberung Dakiens gegründet. Es war Bestandteil des Dakischen Limes und gehörte administrativ zur Provinz Dacia inferior, später, falls es so lange existiert haben sollte, zur Dacia Malvensis. Über die Besatzung und das Ende des Kastells ist nichts bekannt.[2]

Inzwischen ist das Kastellareal bedingt durch den Tagebau des benachbarten Bergwerkes Bazinul Minier Rovinari (Rovinari Kohlenmine)[5] völlig zerstört.[3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Matei Dan: Trupe fără castre, castre fără trupe în Dacia. Buletinul cercurilor ştiinţifice ştudenţeşti: arheologie-istorie-muzeologie, 12. Universitatea 1 Decembrie 1918, Alba Iulia 2006, (=Facultatea de Istorie şi Filologie), 69 (2006), ISSN 1454-8097
  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2 (1997), S. 97f., (Digitalisat).
  • Nicolae Gudea: Der untermoesische Donaulimes und die Verteidigung der moesischen Nord- und Westküste des Schwarzen Meeres: Limes et litus Moesiae Inferioris (86-275 n. Chr.). Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz, 52/2, Berlin 2005, S. 490.
  • Dumitru Tudor: Oltenia romană. Editura Academiei Republicii Socialiste România, București 1978, S. 286.
  • Christian M. Vlădescu: Fortificațiile romane din Dacia Inferior. Scrisul Românesc, 1986.
  • Donald W. Wade: The Roman auxiliary units and camps in Dacia. Chapel Hill 1970, S. 222f.

Einzelnachweise

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  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach Nicolae Gudea, 1997).
  2. a b c d Nach Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2 (1997), S. 97f., (Digitalisat).
  3. a b c Nach Matei Dan: Trupe fără castre, castre fără trupe în Dacia. Buletinul cercurilor ştiinţifice ştudenţeşti: arheologie-istorie-muzeologie, 12. Universitatea 1 Decembrie 1918, Alba Iulia 2006, (=Facultatea de Istorie şi Filologie), 69 (2006), ISSN 1454-8097
  4. Dumitru Tudor (1958 und 1978), Keith Wade (1970), Constantin C. Petolescu (1980), Nicolae Gudea (1983, 1986 und 1997), Cristian M. Vlădescu (1983 und 1986).
  5. Echipa Gorjeanul: 67 de ani de la începutul activităţii miniere la Rovinari (martie 1950 – martie 2017)-(I) auf gorjeanul.ro (rumänisch) am 16. März 2017, abgerufen am 24. Oktober 2024.