Katharina Stasch

deutsche Juristin und Diplomatin

Katharina Stasch (* 26. Februar 1973 in Tübingen) ist eine deutsche Diplomatin. Sie ist seit Juli 2021 Ständige Vertreterin der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in Genf.[1][2][3][4][5] Vorher war sie Leiterin des Ministerbüros von Außenminister Heiko Maas.

Nach dem Abitur 1992 studierte Katharina Stasch ab 1993 Rechtswissenschaften in Hamburg und an der Universität Aix-Marseille. Von 1993 bis 1995 studierte sie zusätzlich Ethnologie.

Nach dem ersten juristischen Staatsexamen (1999) folgte ein einjähriger Aufenthalt an der School of Oriental and African Studies der University of London, den sie mit dem Master of Laws (LL.M.) abschloss. Ihr Rechtsreferendariat absolvierte sie bei der EU-Kommission in Brüssel, dem Bundesfinanzministerium in Berlin und am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg und legte 2005 das zweite juristische Staatsexamen ab.

2009 wurde sie an der Universität Hamburg mit ihrer Dissertation zum Thema Lender of Last Resort – Bankenkrisen und Krisenmanagement in der EU mit summa cum laude zur Dr. jur. promoviert.[6]

Laufbahn

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Ab 2000 arbeitete Stasch als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ausländisches und Internationales Privat- und Prozessrecht der Universität Hamburg.

Von 2005 bis 2006 arbeitete sie mit Schwerpunkt Europäisches Recht bei der Anwaltskanzlei Latham & Watkins. 2006 wechselte sie zum Bundesfinanzministerium, wo sie bis 2011 blieb. Sie begann ihre Karriere dort als Referentin in der Finanzmarktabteilung und leitete zuletzt kommissarisch das Referats für Kabinett- und Parlamentsangelegenheiten im Leitungsstab von Finanzminister Peer Steinbrück. Danach arbeitete sie bis 2013 als stellvertretende Büroleiterin des 1. Parlamentarischen Geschäftsführers Thomas Oppermann für die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag.

Von 2014 bis 2021 arbeitete Stasch für Heiko Maas, zunächst als Leiterin der Leitungseinheit Planung und Leiterin des Ministerbüros im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und ab 2018 als Leiterin des Leitungsstabs und Leiterin des Ministerbüros im Auswärtigen Amt.

Im Juli 2021 wurde sie als Botschafterin und Ständige Vertreterin an die Ständige Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf entsandt. An der Nominierung Staschs gab es Kritik, da sie nicht über eine diplomatische Ausbildung verfügt.[7][8] In ihrer Funktion als Ständige Vertreterin Deutschlands bei den Vereinten Nationen wurde sie 2022 Vizepräsidentin des VN-Menschenrechtsrats.[9] Von Mitte 2022 bis Mitte 2023 leitete sie zudem die Regierungsgruppe der ILO. Aktuell ist Stasch Vorsitzende im Exekutivkomitee des UNHCR[10][11] und im Rat der Internationalen Organisation für Migration.[12][13]

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  • Lebenslauf. In: Webseite der Vertretungen Deutschlands in Genf. Abgerufen am 14. August 2024.

Einzelnachweise

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  1. New Permanent Representative of Germany Presents Credentials to the Director-General of the United Nations Office at Geneva | UN GENEVA. Abgerufen am 10. August 2021 (englisch).
  2. Lara Kipper: Katharina Stasch – eine Diplomatin mit klaren Worten. In: ZU Daily. ZU Daily / Zeppelin Universität, 14. Oktober 2023, abgerufen am 17. Oktober 2024.
  3. Friedrich-Naumann-Stiftung: Eröffnung des Human Rights Hub in Genf - Deutscher Justizminister bekräftigt globale Menschenrechtsverpflichtung. In: Freiheit.org (FNS). FNS, 10. Juli 2024, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  4. DSG: Botschafterin Dr. Katharina Stasch zu Gast. In: DSGenf.ch. Deutsche Schule Genf, DSG, November 2023, abgerufen am 3. Oktober 2024.
  5. Rebecca Felchle: UN-Botschafterin Katharina Stasch zu Besuch - Im Einsatz für die Demokratie Eine Botschafterin der Vereinten Nationen war zu Besuch in der zehnten Klasse am Wildermuth-Gymnasium. In: Südwest Presse / Newspaper. SWP, 6. Mai 2024, abgerufen am 25. September 2024.
  6. Katharina Stasch: Lender of last resort: Bankenkrisen und Krisenmanagement in der Europäischen Union. Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 2007. 1. Auflage. Nomos-Verl.-Ges, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8329-4715-6.
  7. Botschafterposten: Merkel und Maas befördern wichtige Vertraute. Der Spiegel, 11. Dezember 2020, abgerufen am 10. August 2021.
  8. Diplomatenposten: Kritik nach Beförderung von Maas-Mitarbeiterin. In: DIE WELT. 17. April 2021 (welt.de [abgerufen am 10. August 2021]).
  9. OHCHR: Officers of the Human Rights Council's Sixteenth Cycle (2022). OHCHR.org, 2022, abgerufen am 18. Oktober 2024 (englisch).
  10. UNHCR: Executive Committee Bureau - Current Officers. In: UNHCR. Oktober 2024, abgerufen am 3. Oktober 2024 (englisch).
  11. UNHCR: High Commissioner’s closing statement to the Executive Committee of the High Commissioner's Programme. In: UNHCR / UN Organisation. UNHCR, 13. Oktober 2023, abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch).
  12. IOM: IOM Governing Bodies - Council Bureau. IOM, 30. November 2023, abgerufen am 12. Oktober 2024 (englisch).
  13. IOM: IOM Council Chair visits IOM in Zimbabwe and South Africa. In: IOM. IOM, 30. September 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024 (englisch).