Kathryn Hoffmann

österreichische Ärztin

Kathryn Hoffmann (* 1975[1]) ist österreichische Ärztin für Allgemein- und Familienmedizin und Professorin für Primary Care Medicine an der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien). Ihre Forschungsschwerpunkte sind medizinische Versorgungsforschung im Primärversorgungssektor, Telemedizin in der Primärversorgung sowie infektiöse Erkrankungen und ihre Langzeitfolgen.[2]

Hoffmann setzt sich öffentlich für eine bessere Versorgung von Menschen mit postakuten Infektionssyndromen wie Long COVID und ME/CFS ein und fordert Prävention durch Infektionsschutz.

Beruflicher Werdegang

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Hoffmann studierte Humanmedizin an Universitäten in Graz und Wien. Sie wurde im Jahr 2002 promoviert und ist seit 2007 Ärztin für Allgemein- und Familienmedizin mit einem Diplom der Österreichischen Akademie der Ärzte in psychosozialer und psychosomatischer Medizin. Seit 2010 ist sie an der MedUni Wien beschäftigt. Ihren Master in Public Health an der Medizinischen Universität Graz erwarb sie ebenfalls im Jahr 2010. 2017 wurde Hoffmann im Fach Allgemein- und Familienmedizin habilitiert und erlangte die Venia Docendi.[3][2][4]

Hoffmann leitete von 2016 bis 2018 interimistisch als assoziierte Professorin die Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin an der MedUni Wien. Von 2020 bis 2022 stand sie der Unit Versorgungsforschung und Telemedizin in der Primärversorgung an der Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin am Zentrum für Public Health vor. 2023 übernahm Hoffmann die Professur für Primary Care Medicine (englisch ‚Primärversorgungsmedizin’) und die Leitung der Abteilung für Primary Care Medicine am Zentrum für Public Health.[3][2][4]

Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkte

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Neben dem Schwerpunkt Primärversorgung und Versorgungsforschung publiziert Hoffmann zu postakuten Infektionssyndromen inklusive ME/CFS.[5] Sie veröffentlichte gemeinsam mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Ärztinnen und Ärzten sowie Betroffenen ein „Interdisziplinäres, kollaboratives D-A-CH Konsensus-Statement zur Diagnostik und Behandlung von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom“.[6] Außerdem entwickelte Hoffmann in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Ärztinnen und Ärzten einen Ansatz zur genaueren Verwendung des Begriffs Long COVID.[7]

Seit 2020 ist Hoffmann auch als Ärztin für Allgemeinmedizin tätig. Sie ist spezialisiert auf die Versorgung von Menschen mit Long COVID bzw. dem Post-COVID-Syndrom.[2][8]

2024 wurde die MedUni Wien vom Gesundheitsministerium mit der Einrichtung eines Referenzzentrums für postvirale Syndrome und ME/CFS beauftragt, dessen Leitung sie zusammen mit Eva Untersmayr-Elsenhuber innehat.[9][10][11][12]

Öffentliche Aktivitäten

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Hoffmann klärt in Medienbeiträgen regelmäßig über Long COVID und ME/CFS auf.[11][13][14][15][16] Zudem warnte sie im September 2023 gemeinsam mit anderen Ärztinnen und Ärzten in einem offenen Brief an die Österreichische Ärztekammer vor der Abschaffung von COVID-19-Infektionsschutzmaßnahmen im medizinischen Bereich.[17][18][19] Auch in Medienbeiträgen kritisierte Hoffmann fehlenden Infektionsschutz und verwies auf ein erhöhtes Long-COVID-Risiko durch wiederholte Infektionen. Sie betonte die Notwendigkeit „sauberer Luft“ in Innenräumen öffentlicher Einrichtungen unter anderem durch die Einführung von HEPA-Filtersystemen und plädierte bis dahin für das Tragen qualitativ hochwertiger Atemschutzmasken.[20][21][22]

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Einzelnachweise

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  1. Kathryn Hoffmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 14. Oktober 2024.
  2. a b c d Kathryn Hoffmann übernimmt Professur für Primary Care Medicine. In: Medizinische Universität Wien. 1. Februar 2023, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  3. a b Kathryn Hoffmann. In: European General Practice Research Network. Abgerufen am 14. Oktober 2024.
  4. a b Kathryn Hoffmann ist Gesundheitsmanagerin des Monats Juli 2017. In: Medizinische Universität Wien. 14. Juli 2017, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  5. Kathryn Hoffmann bei PubMed. Abgerufen am 14. Oktober 2024.
  6. Kathryn Hoffmann, Astrid Hainzl, Michael Stingl et al.: Interdisziplinäres, kollaboratives D-A-CH Konsensus-Statement zur Diagnostik und Behandlung von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom. In: Wiener klinische Wochenschrift. Band 136, S5, Mai 2024, ISSN 0043-5325, S. 103–123, doi:10.1007/s00508-024-02372-y, PMID 38743348, PMC 11093804 (freier Volltext).
  7. Kathryn Hoffmann, Michael Stingl, Liam O’Mahony, Eva Untersmayr: A Practical Approach to Tailor the Term Long COVID for Diagnostics, Therapy and Epidemiological Research for Improved Long COVID Patient Care. In: Infectious Diseases and Therapy. Band 13, Nr. 9, 1. September 2024, ISSN 2193-6382, S. 1921–1928, doi:10.1007/s40121-024-01025-x, PMID 39127990, PMC 11343936 (freier Volltext).
  8. Andrea Fallent: „Meine Vision ist es, die Zukunft ein bisschen besser zu machen“. In: Universimed. 18. April 2023, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  9. Postvirale Syndrome: Neues Nationales Referenzzentrum eröffnet an der MedUni Wien. In: Medizinische Universität Wien. 17. September 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  10. Neues ME/CFS-Zentrum: „Wissensmultiplikator“. In: orf.at. 16. Oktober 2024, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  11. a b Martina Marx: „Bekommen Anfragen von Menschen, die nicht wissen, wer sie überhaupt behandeln kann“. In: Kleine Zeitung. 11. Oktober 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  12. Referenzzentrum für postvirale Syndrome an MedUni Wien. In: Salzburger Nachrichten. 17. September 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  13. ME/CFS: Probleme bei Gutachten - muss bei Ärzte-Fortbildung nachgebessert werden? In: Salzburger Nachrichten. 7. August 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  14. ME/CFS: Wenn die Körperenergie weg bleibt und nichts hilft. In: Kurier. 28. Juni 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  15. Eja Kapeller: Wenn die Reha krank macht. In: Dossier. 28. März 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  16. Warnung vor Fehldiagnosen bei Post Covid und ME/CFS. In: Salzburger Nachrichten. 13. März 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  17. Martina Marx: Ärzte fordern Rückkehr von FFP2-Masken im Gesundheitsbereich. In: Kleine Zeitung. 8. September 2023, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  18. Ernst Mauritz: Offener Brief: Ärzte warnen vor "ungehindertem" Corona-Infektionsrisiko. In: Kurier. 11. September 2023, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  19. Magdalena Pötsch: Ärztinnen und Ärzte fordern Corona-Maßnahmen im Gesundheitswesen. In: Der Standard. 12. September 2023, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  20. Expertin warnt vor Long Covid und fordert mehr Prävention. In: Der Standard. 2. Januar 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  21. Um Long-Covid-Fälle zu verhindern, braucht es mehr Prävention. In: Kleine Zeitung. 2. Januar 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  22. Nadja Zinsmeister: Corona-Expertin warnt: Risiko für Long Covid steigt mit jeder Infektion. In: Frankfurter Rundschau. 6. Januar 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024.