Kauerndorf (Ködnitz)

Gemeindeteil der Gemeinde Ködnitz im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern)

Kauerndorf (oberfränkisch: Kauan-doaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ködnitz im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Kauerndorf hat eine Fläche von 4,111 km². Sie ist in 643 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6394,16 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Forstlasmühle und Mühlberg.[5]

Kauerndorf
Gemeinde Ködnitz
Koordinaten: 50° 7′ N, 11° 30′ OKoordinaten: 50° 7′ 6″ N, 11° 30′ 24″ O
Höhe: 310 m ü. NHN
Einwohner: 490 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 95361
Vorwahl: 09221
Vierseithof

Geographie

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Das Dorf bildet mit Fölschnitz im Süden eine geschlossene Siedlung. Diese liegt am Weißen Main und an der Schorgast, die bei Forstlasmühle als rechter Zufluss in den Weißen Main mündet. Die Flüsse schneiden sich in das Obermainische Hügelland ein. Die Bundesstraße 289 führt nach Kulmbach (4,5 km westlich) bzw. nach Untersteinach (2 km nordöstlich). Die Staatsstraße 2182 zweigt von der B 289 ab und führt über Fölschnitz nach Ködnitz (3,5 km südöstlich). Anliegerwege führen nach Mühlberg (0,6 km südwestlich) und nach Forstlasmühle (0,6 km südwestlich).[6]

Geschichte

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Das Haufendorf bestand ursprünglich aus 6 Höfen und 4 Gütern. 1256 wurde es als „Curendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. 1296 erscheint es erstmals in der heutigen Form als „Kawrendorf“. Das Bestimmungswort ist Curo, der Personenname des Siedlungsgründers.[7]

Kauerndorf bildete mit Mühlberg eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Kauerndorf aus 31 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1811 der Steuerdistrikt Kauerndorf gebildet, zu dem Aichig, Blaich, Dörnhof, Eggenreuth, Grundhaus, Kauernburg, Mühlberg, Oberndorf, Oberpurbach, Pörbitsch, Unterpurbach und Venetianischer Stadel gehörten. 1812 entstand die Ruralgemeinde Kauerndorf, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurden drei Ruralgemeinden gebildet:

  • Blaich mit Eggenreuth, Oberndorf, Oberpurbach, Pörbitsch und Unterpurbach
  • Kauernburg mit Aichig, Dörnhof, Grundhaus und Venetianischer Stadel
  • Kauerndorf mit Mühlberg.

Die Ruralgemeinde Kauerndorf war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). 5 Anwesen unterstanden bis 1848 in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Kirchleus, 2 Anwesen ebenfalls bis 1848 dem Patrimonialgericht Thurnau. Ab 1862 gehörte Kauerndorf zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,110 km².[10]

Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Kauerndorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Ködnitz eingegliedert.[11][12]

Baudenkmäler

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Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Kauerndorf

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 196 213 219 229 251 256 238 232 233 229 230 227 240 234 226 225 228 219 216 327 354 344 363 396
Häuser[13] 36 40 42 41 46 48 68
Quelle [9] [14] [14] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [14] [22] [14] [23] [14] [24] [14] [14] [14] [25] [14] [10] [26]

Ort Kauerndorf

Jahr 001809 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 181 177 206 188 188 203 187 291 329 365 490
Häuser[13] 32 34 36 38 43 63 135
Quelle [27] [9] [15] [17] [20] [22] [24] [25] [10] [26] [1]

Religion

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Kauerndorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Oswald (Untersteinach) gepfarrt.[8][10]

Literatur

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Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 314 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „kauəʳndoʳf“.
  3. Gemeinde Ködnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. August 2021.
  4. Gemarkung Kauerndorf (091764). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  6. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 75f.
  8. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 607.
  9. a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 758.
  10. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 698 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503.
  12. Ködnitz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  14. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 895–896, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 139 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1067, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 54 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 156 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1016 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 155 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 155 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 949 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
  27. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.