Kauernburg

Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach in Oberfranken

Kauernburg (oberfränkisch: Kauanbuich[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Kauernburg hat eine Fläche von 2,443 km². Sie ist in 604 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 4044,50 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Aichig, Dörnhof, Grundhaus und Venetianischer Stadel.[4]

Kauernburg
Große Kreisstadt Kulmbach
Koordinaten: 50° 7′ N, 11° 29′ OKoordinaten: 50° 6′ 57″ N, 11° 28′ 54″ O
Höhe: 317 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. April 1946
Postleitzahl: 95326
Vorwahl: 09221

Geografie

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Das Dorf Kauernburg bildet mit Aichig im Osten eine geschlossene Siedlung. Diese liegt in einer Talmulde des Kesselbachs, der etwas weiter südlich als rechter Zufluss in den Weißen Main mündet. Im Nordwesten befindet sich der Biegigsberg (424 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt am Venetianischen Stadel vorbei nach Blaich (1 km westlich) bzw. zur Bundesstraße 289 (0,5 km südöstlich), weitere führen an Dörnhof vorbei nach Eggenreuth (1,3 km nördlich) und an Grundhaus vorbei nach Gumpersdorf (3 km nördlich).[5]

Geschichte

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1338 wurde ein „Kawerburgerbach“ urkundlich erwähnt, was zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist. 1381 wurde der Ort erstmals erwähnt.[6] Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich Curo, der Personenname des Siedlungsgründers.[7]

Kauernburg bildete mit Eggenreuth eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Kauernburg 16 Anwesen. Das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach übte das Hochgericht aus und hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Kauernburg dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Burghaig und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Kauernburg, zu der Aichig, Dörnhof, Grundhaus und Venetianischer Stadel gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden einige Anwesen bis 1848 zum Patrimonialgericht Untersteinach bzw. PG Kirchleus. Ab 1862 gehörte Kauernburg zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,426 km².[10]

Am 1. April 1946 wurde die Gemeinde Kauernburg nach Kulmbach eingegliedert.[11][12]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Kauernburg

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Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939
Einwohner 198 213 217 200 209 217 222 235 237 249 254 289 313 306 302 302 336 460 467
Häuser[13] 39 38 40 39 45 52
Quelle [9] [14] [14] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [14] [22] [14] [23] [14] [10] [14] [14]

Ort Kauernburg

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Jahr 001809 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 89 93 87 111 114 195 208 371 422 154  *
Häuser[13] 18 18 21 29 45 65  *
Quelle [24] [9] [15] [17] [20] [22] [10] [25] [26] [27] [28]
* 
Ort wird zu Kulmbach gerechnet.

Religion

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Kauernburg ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Petrus (Kulmbach) gepfarrt.[8][26]

Literatur

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Fußnoten

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  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „kauɘrnburich“.
  2. Gemeinde Kulmbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. August 2023.
  3. Gemarkung Kauernburg (091753). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 75.
  7. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 76.
  8. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 606f.
  9. a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 745f.
  10. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1097–1098 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503.
  12. Kulmbach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  14. a b c d e f g h Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 139 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1067, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 54 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 156 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1016 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 155 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 155 (Digitalisat).
  24. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 869 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 639 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 314 (Digitalisat).