Petzmannsberg
Petzmannsberg (oberfränkisch: Bedsbärch[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im oberfränkischen Landkreis Kulmbach in Bayern.[2]
Petzmannsberg Große Kreisstadt Kulmbach
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Koordinaten: | 50° 7′ N, 11° 26′ O |
Höhe: | 319 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 95326 |
Vorwahl: | 09221 |
Geografie
BearbeitenDer ehemalige Weiler bildet mit Metzdorf im Norden und Ziegelhütten im Osten eine geschlossene Siedlung nördlich des Weißen Mains. Die Dobrach fließt entlang der Gemarkungsgrenze nach Ziegelhütten und mündet als rechter Zufluss in den Weißen Main. Unmittelbar nördlich von Petzmannsberg erhebt sich der Heidenknock (365 m ü. NHN). Auch im Westen steigt das Gelände zu einer Anhöhe an (370 m ü. NHN). Die Bundesstraße 85 führt zur Bundesstraße 289 (0,5 km südöstlich) bzw. nach Höferänger (2 km nördlich). Die Kreisstraße KU 6 zweigt von der B 85 ab und führt nach Burghaig (2,2 km westlich).[3]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1291 als „Betzemansberge“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist Pazaman, der Personenname des Siedlungsgründers.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Petzmannsberg 19 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus, das zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft innehatte. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Gut, 5 Gütlein, 2 Tropfgütlein), das Bürgerhospital Kulmbach (1 Halbhof), der bambergische Langheimer Amtshof (1 Hof) und das Wernstein (6 Güter, 2 Sölden, 1 Tropfsölde).[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Petzmannsberg dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Burghaig und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. Ab 1818 gehörte es zur Ruralgemeinde Metzdorf. Am 1. April 1946 wurde Petzmannsberg nach Kulmbach eingegliedert.[6]
Baudenkmäler
Bearbeiten- An den Weinbergen 5: Villa
- Petzmannsberg 12: Wohnstallhaus
- Petzmannsberg 25: Ehemaliges städtisches Hospitalgut
- abgegangenes Baudenkmal
- Petzmannsberg 8: Zweigeschossiges Haus von drei zu sieben Achsen, Anfang 18. Jahrhundert. Sandstein, zum Teil verputzt. Obergeschoss unter verschieferten Giebel und traufseitig bis Mitte mit schlichtem Fachwerk. Türrahmung am Schlussstein bezeichnet „1821“.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 107 | 119 | 141 | 142 | 202 | 345 | 345 | 675 | 796 | 65 | * |
Häuser[8] | 22 | 26 | 31 | 38 | 64 | 100 | * | ||||
Quelle | [9] | [6] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] |
Religion
BearbeitenPetzmannsberg ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Aegidius (Melkendorf) gepfarrt,[5] ab dem 19. Jahrhundert war die Pfarrei St. Petrus (Kulmbach) zuständig[10] und seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist es die Pfarrei Friedenskirche (Ziegelhütten).[16]
Literatur
Bearbeiten- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Betzmannsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 375 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 44.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 124.
- Georg Paul Hönn: Betzmannsdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 230 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 469.
Weblinks
Bearbeiten- Petzmannsberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Petzmannsberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. November 2020.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bedsbärich“.
- ↑ Gemeinde Kulmbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 124.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 628f.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 747.
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 44. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1070, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 870 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 640 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 314 (Digitalisat).