Kennedy (Familie)

politisch einflussreiche Familie in den USA

Die Familie Kennedy (bekannt als Kennedy-Clan oder Kennedy-Dynastie) ist eine einflussreiche irisch-amerikanische Familie, aus der viele Geschäftsleute und Politiker hervorgingen und deren berühmtestes Mitglied der US-Präsident John F. Kennedy war.

Das John F. Kennedy vom Chef-Heraldiker von Irland verliehene Familienwappen
John F. Kennedys Hochzeit 1953 (rechts unten John F., links Robert F. Kennedy, oben Edward Kennedy)

Herkunft

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Die Kennedys stammen aus Irland (der Name Kennedy leitet sich aus dem gälischen Wort cinneidigh her, was übersetzt „behelmter Kopf“ bedeutet). Das 1961 vom Chef-Heraldiker (Chief Herald) von Irland verliehene Familienwappen nimmt Bezug auf das Wappen der O’Kennedy of Ormonde und den FitzGeralds of Desmond, als mögliche Vorfahren der Kennedys.[1] Patrick Kennedy (1823–1858), ein Bauer auf der Flucht vor der Hungersnot in Irland 1845–1849, lernte auf der langen Überfahrt nach Amerika seine spätere Frau Bridget kennen. Sie hatten vier Kinder. Ihr Sohn Patrick Joseph Kennedy (1858–1929), erfolgreicher Unternehmer und als Abgeordneter von Massachusetts der erste Politiker der Familie, heiratete eine Politikertochter, Mary Augusta Hickey. Aus dieser Ehe stammt Joseph Patrick Kennedy, der Gründer des eigentlichen Kennedy-Clans. Der Familiensitz befindet sich seit 1927 in Hyannis Port, Massachusetts.

Genealogie

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Der Familiensitz in Hyannis Port, Massachusetts, erworben 1928 von Joseph Patrick und Rose Kennedy. Während seiner Präsidentschaft Landsitz von John F. Kennedy, nach Roses Tod bis 2009 bewohnt von Edward „Ted“ Kennedy; das Haupthaus heute Teil des Edward M. Kennedy Institute for the United States Senate, das Nebengebäude Wohnsitz seiner Witwe.

Tragödien

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Aufgrund der vielen Tragödien, die die Familie Kennedy in Form von frühzeitigen Todesfällen, verursacht durch Unfälle, Attentate oder andere Katastrophen, ereilte, wird oft von dem sogenannten „Fluch der Kennedys“ bzw. dem „Kennedy-Fluch“ gesprochen, der auf der Familie liegen soll. Der angebliche Fluch traf vor allem die Kinder und Nachkommen des Geschäftsmannes Joseph P. Kennedy Sr. Attentate und Flugzeugabstürze sind dabei die häufigsten Manifestationen des „Fluchs“.[2] Skeptiker argumentieren jedoch, dass es zum einen keine wissenschaftliche Grundlage für einen „Fluch“ gäbe und dass es besonders im Fall der Kennedys, einer Großfamilie, über mehrere Generationen nicht unwahrscheinlich sei, einige Tragödien zu erleben. Auch führen sie an, dass selbst verschuldete Ereignisse, wie das Erleiden einer Überdosis, rücksichtsloses Skifahren oder das Autofahren unter Trunkenheit, nicht als tatsächliche Tragödien zu bezeichnen seien.[3][4]

Chronologie

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  • 1941: Auf Wunsch ihres Vaters wurde an Rosemary Kennedy die umstrittene Lobotomie durchgeführt. Infolge dieser Gehirnoperation blieb sie ihr Leben lang behindert.[5]
  • 1944:
    • 12. August: Der älteste Sohn, Joseph Patrick Kennedy jr., starb, als sein Flugzeug über dem Ärmelkanal explodiert.
    • 10. September: William Cavendish, der Ehemann von Kathleen, fiel während des Zweiten Weltkrieges in Belgien.[6]
  • 1948: Am 13. Mai starb die zweitälteste Tochter Kathleen Kennedy-Cavendish bei einem Flugunfall über Frankreich.
  • 1956: Am 23. August erlitt Jackie Kennedy eine Totgeburt. Das Mädchen sollte den Namen Arabella tragen.
  • 1963:
    • 9. August: Patrick, das jüngste Kind von Jackie und John F. Kennedy, starb zwei Tage nach seiner Geburt.
    • 22. November: John F. Kennedy wurde in Dallas erschossen.
  • 1964: Am 19. Juni entkam der Jüngste, Edward Kennedy, bei einem Flugunfall nur knapp dem Tod.
  • 1966: Ethel Kennedys Bruder George Jordan Skakel Jr. verunglückte tödlich bei einem Flugzeugabsturz.[7]
  • 1968: Am 5. Juni wurde auf Robert F. Kennedy geschossen, er starb einen Tag nach dem Attentat.
  • 1969: Am 18. Juli verursachte Edward Kennedy einen Autounfall, bei dem die Wahlkampfhelferin Mary Jo Kopechne ertrank. Er überlebte erneut.
  • 1973: Joe Kennedy, Sohn von Robert F. Kennedy, verursachte einen Autounfall, infolge dessen die Freundin seines Bruders David, Pam Kelly, querschnittgelähmt blieb.
  • 1984: Am 25. April starb David A. Kennedy, Sohn von Robert Kennedy, an einer Überdosis Drogen.
  • 1991: Am 29. März wurde William Kennedy Smith, Sohn von Jean Kennedy Smith, wegen der Vergewaltigung der 30-jährigen Patricia Bowman auf dem Familiensitz in Palm Beach, Florida, angeklagt und trotz Beweislage freigesprochen.
  • 1997: Am 31. Dezember starb Michael LeMoyne Kennedy, Sohn von Robert F. Kennedy, bei einem Skiunfall. Kurz davor kam er in die Schlagzeilen, weil er eine Affäre mit der minderjährigen Babysitterin seiner Kinder hatte.
  • 1999: Am 16. Juli starben John F. Kennedy jr., seine Frau Carolyn Bessette-Kennedy und deren Schwester Lauren Bessette bei einem Flugzeugabsturz vor Martha’s Vineyard.
  • 2012: Am 16. Mai wurde Mary Richardson Kennedy (1959–2012), Ex-Frau von Robert F. Kennedy jr. und Mutter von vier seiner sechs Kinder, tot aufgefunden; die Behörden gingen von Suizid aus.
  • 2019: Am 1. August wurde Saoirse Roisin Kennedy Hill (1997–2019), Enkelin von Robert F. Kennedy, tot aufgefunden; die Behörden gingen von einer Überdosis Drogen aus.[8]
  • 2020: Am 2. April kamen Maeve Fahey Townsend (1979–2020), Enkelin von Robert F. Kennedy, und ihr Sohn Gideon (2011–2020) bei einem Freizeitunfall ums Leben.[9]
  • Vier Brüder, fünf Schwestern. Die Kennedys. 90-minütiger Dokumentarfilm von André Schäfer und Anna Steuber, Deutschland 2023.

Literatur

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  • Richard J. Whalen: Der Kennedy-Clan: Joseph P. Kennedy und seine Söhne. Droste, Düsseldorf 1965
  • John H. Davis: The Kennedy clan: Dynasty and disaster, 1848–1983. Sidgwick & Jackson, London 1985, ISBN 0-283-99181-X.
  • Peter Collier, David Horowitz: Die Kennedys: ein amerikanisches Drama. Siedler, München 1988, ISBN 3-88680-151-9.
  • Robert von Rimscha: Die Kennedys – Glanz und Tragik des amerikanischen Traums. Campus, Frankfurt/M. 2001, ISBN 3-593-36529-4.
  • Edward Klein: Das Geheimnis der Kennedys – Eine Familie und ihr Fluch. Herbig, München 2004, ISBN 3-7766-2389-6.
  • Hal Buell / Walter R. Mears: Die Kennedy Brüder – Ein Vermächtnis in Bildern, Komet Vlg., Köln 2009, ISBN 978-3-86941-013-5.
  • James W. Graham: Victura: The Kennedys, a Sailboat, and the Sea. Fore Side, 2014, ISBN 978-1-61168-411-7.
    • deutsch von Rudolf Mast: Der Kurs der Kennedys. Wie ein kleines Boot die Geschicke einer großen Familie lenkte. Mare Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86648-195-4.
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Commons: Kennedy family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. American Heraldry Society | President / John Fitzgerald Kennedy, 35th President of the United States. 3. August 2016, abgerufen am 24. Oktober 2024.
  2. Washingtonpost.com: John F. Kennedy, Jr. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  3. Kennedy curse - The Skeptic's Dictionary - Skepdic.com. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  4. Talk of a Kennedy curse is nonsense, latest death of Kara revives idle chatter. 18. September 2011, abgerufen am 5. Januar 2024 (englisch).
  5. Marc von Lüpke: Rosemary Kennedy: Opfer einer Lobotomie. In: Der Spiegel. 21. Oktober 2015, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. Januar 2024]).
  6. A. B. C. News: Kennedy Curse: A Political Family's Troubled Life. Abgerufen am 5. Januar 2024 (englisch).
  7. George Jordan Skakel Jr. Abgerufen am 7. Juli 2024.
  8. Saoirse Kennedy Hill (†22): Die offizielle Todesursache steht fest: Sie starb an einer Überdosis. 1. November 2019, abgerufen am 5. Januar 2024.
  9. A. B. C. News: Daughter, grandson of Kathleen Kennedy Townsend, RFK's daughter, presumed dead in canoe accident. Abgerufen am 5. Januar 2024 (englisch).