Kesseling
Kesseling ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenahr an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 29′ N, 7° 1′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Ahrweiler | |
Verbandsgemeinde: | Altenahr | |
Höhe: | 228 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,13 km2 | |
Einwohner: | 558 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53506 | |
Vorwahl: | 02647 | |
Kfz-Kennzeichen: | AW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 31 039 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Roßberg 3 53505 Altenahr | |
Website: | www.ortsgemeinde-kesseling.de | |
Ortsbürgermeister: | Guido Schmitz | |
Lage der Ortsgemeinde Kesseling im Landkreis Ahrweiler | ||
Geographie
BearbeitenKesseling liegt acht Kilometer südwestlich der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Tal des Kesselinger Bachs. Er entsteht mitten in der Ortschaft aus dem Zusammenfluss von Herschbach und Staffeler Bach und mündet vier Kilometer westlich bei Ahrbrück in die Ahr. Naturräumlich lässt sich das Gemeindegebiet dem Südlichen Ahrbergland zuordnen, das sich durch tief eingeschnittene weit verzweigte Täler kennzeichnet. Im Süden erstreckt sich das Gemeindegebiet über den Kesselinger Wald und erreicht auf dem 583 m ü. NHN hohen Hundsburgskopf seinen höchsten Bodenpunkt. Mit seinen mehr als 31 km² Fläche ist Kesseling die gebietsmäßig größte Ortsgemeinde innerhalb der Verbandsgemeinde Altenahr.
Zu Kesseling gehören die Ortsteile Kesseling, Staffel und Weidenbach sowie die Wohnplätze Thomich, Haus Sonnenhard und Steinerberghütte,[2] sowie die Wüstung Kranscheid.
Geschichte
BearbeitenDie erste Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 762 in zwei Urkunden am 10. Juli 762[3] und am 13. August 762[4]. Dies waren Schenkungen des Frankenkönigs Pippin des Jüngeren an die Abtei Prüm. Die Klosterzelle Casleoca war maßgeblich an der Christianisierung der Ahrregion und der nördlichen Eifel beteiligt. Außerdem führten die Mönche den Weinanbau in der Region ein. Damals wird die Klosterzelle Casleoca mit einem Wald (Mellere = Mellerberg) als Besitz der Abtei genannt. Im Jahre 772 wird die Pfarrkirche St. Petrus in Kesseling erstmals erwähnt.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Abtei Prüm der einzige Grundherr in Kesseling, seit 1576 hatte Kurtrier die Landeshoheit.
Nach dem Einmarsch französischer Truppen, infolge der Französischen Revolution, ins Rheinland kam Kesseling zur Mairie Brück im Kanton Ahrweiler des Arrondissements Bonn (Rhein-Mosel-Departement).
Es gab Pläne, den Luftwaffenübungsplatz Ahrbrück zu vergrößern. Im Mai 1940 informierte die Reichsumsiedlungsgesellschaft der Kommandantur in Ahrbrück bezüglich einer Platzerweiterung.[5] Die Pläne wurden nicht umgesetzt.
Am 1. März 1972 wurden die beiden Gemeinden Kesseling (seinerzeit 509 Einwohner) und Staffel (213 Einwohner) zur neuen Gemeinde Kesseling zusammengeschlossen.[6]
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kesseling bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Kesseling besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die zuletzt bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[8]
Wahl | CDU | FWG | Gesamt |
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2024 | 0 | 12 | 12 Sitze |
2019 | 3 | 9 | 12 Sitze |
2014 | 5 | 7 | 12 Sitze |
2009 | 4 | 8 | 12 Sitze |
2004 | 5 | 7 | 12 Sitze |
- FWG = FWG Kesseling-Staffel-Weidenbach e. V.
Bürgermeister
BearbeitenGuido Schmitz (FWG) wurde am 29. Oktober 2015 Ortsbürgermeister von Kesseling.[9] Bei den Direktwahlen am 26. Mai 2019 und am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,39 %[10] bzw. 67,2 %[11] für jeweils weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.
Der Vorgänger von Schmitz, Jürgen Flügge, war aus persönlichen Gründen mit Wirkung zum 11. Februar 2015 zurückgetreten. Bis zur Ernennung des Nachfolgers hatten dann die Beigeordneten Richard Surges und Klaus Winkler abwechselnd die Amtsgeschäfte geführt.[9][12]
Tourismus, Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenWandergebiet
BearbeitenKesseling bietet zahlreiche ausgeschilderte Rundwanderwege, Ferienhütte und Ferienwohnung und ein Cafe. Als Wanderziele den Steinerberg mit Steinerberghaus und die Mellerberghütte. (Steinerberghaus: 1910–11 nach Plänen des Bonner Regierungsbaumeisters Karl Thoma errichtete Wanderhütte, im Ersten Weltkrieg zerstört und 1921 neueröffnet, heute „Landgasthof“[13])
Bauwerke
Bearbeiten- Kirche St. Petrus und Maternus mit romanischem Chorturm,
- Hubertuskapelle (2003), Weiherstraße,
- Hubertuskapelle (1916), südlich an der L 90,
- Kapelle St. Lüfthildis in Staffel,
- Mönch, Bauer, Kind, Denkmal in der Ortsmitte.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kesseling
Weblinks
Bearbeiten- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Kesseling
- Kesseling auf den Seiten der Verbandsgemeinde Altenahr
- Kesseling und das Kloster Prüm. In: Heimatjahrbuch 1962. Kreis Ahrweiler.
- Literatur über Kesseling in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 8 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Regesta Imperii RI I n. 94 vom 10. Juli 762 (online; abgerufen am 30. Juli 2017).
- ↑ Regesta Imperii RI I n. 95 vom 13. August 762 (online; abgerufen am 30. Juli 2017).
- ↑ Reichsumsiedlungsgesellschaft an Kommandantur in Ahrbrück „… bestätigen wir Ihnen hiermit, daß der Auftrag über die Einbeziehung von Kesseling und Staffel sowie eines Teils von Ramersbach in den Luftwaffenübungsplatz Ahrbrück am 18.5. bei uns eingegangen ist. Mit den Arbeiten ist von uns begonnen worden“.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 182 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 16. November 2022.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2024, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ a b Guido Schmitz einstimmig gewählt. In: Blick Aktuell. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 3. November 2015, abgerufen am 5. August 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 5. August 2020 (siehe Altenahr, Verbandsgemeinde, zehnte Ergebniszeile).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2024. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Ortsbürgermeister ist zurückgetreten. In: Blick Aktuell. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 23. Februar 2015, abgerufen am 5. August 2020.
- ↑ Steinerberghaus beschert seit 100 Jahren Gipfelglück hoch über der Ahr. In: Rhein-Zeitung. 28. Februar 2011, abgerufen am 21. Oktober 2017.