Eine Kettenwurzel ist ein Ausdruck der Form

,

wobei und eine Folge positiver reeller Zahlen ist.

Aus einer so definierten Kettenwurzel lässt sich die Kettenwurzel-Folge mit

,
,
,
, ...

bilden.

Beispiele quadratischer Kettenwurzeln

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Ist  , so sind   Quadratwurzeln ( ).

  • Für   ist
 
der Goldene Schnitt.
  • Für   gilt
 .
  • Näherungsweise gilt:
Mit  :
 
Mit  :
 
Mit  :
 
Dieses letzte Beispiel verdeutlicht in besonderer Weise, dass trotz einer rapide anwachsenden Folge   die zugehörige Kettenwurzel einen endlichen Wert annehmen kann.

Konvergenzkriterium

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Gegeben sei eine Kettenwurzel-Folge   mit der zugrunde liegenden Kettenwurzel   und der Folge   positiver reeller Zahlen ( ).

Dann konvergiert   genau dann, wenn es eine reelle Zahl   gibt mit

 .[1]

Alle Kettenwurzel-Folgen in den obigen Beispielen sind nach diesem Kriterium konvergent.

Konvergenz bei konstanten zugrundeliegenden Folgen

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Grenzwerte bei speziellen konstanten Folgen

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Konvergenzvergleich der Kettenwurzel-Folgen nach dem Konvergenzkriterium für verschiedene Folgen  

Da in den ersten beiden Beispielen die Folge   jeweils konstante Glieder   hat, tritt für beliebiges   jeder Rest-Abschnitt der betreffenden Kettenwurzel als Grenzwert   von   auf. Somit lässt sich   jeweils folgendermaßen bestimmen, wobei stets nur die positive Lösung infrage kommt:

Im ersten Beispiel:
 
Im zweiten Beispiel:
 [2]

Grenzwerte bei allgemeinen konstanten Folgen

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Ersetzt man in den ersten beiden Beispielen allgemein die Zahlen   bzw.   durch  , so ergibt sich analog:

 

Für   ist beispielsweise   der nächste ganzzahlige Grenzwert.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Detlef Laugwitz: Kettenwurzeln und Kettenoperationen In: Elemente der Mathematik, Vol. 45, Nr. 4, Seiten 89–98, Basel, Juli 1990 http://doi.org/10.5169/seals-42415
  2. Unendliche Kettenbrüche und Kettenwurzeln aus hs-fulda.de, abgerufen am 3. Mai 2023