Kevin Johnson (Boxer)

US-amerikanischer Schwergewichtsboxer

Kevin Johnson (* 7. September 1979 in Asbury Park, New Jersey, USA) ist ein ehemals US-amerikanischer, jetzt russischer Boxer im Schwergewicht.

Kevin Johnson
Daten
Geburtsname Kevin Johnson
Geburtstag 7. September 1979
Geburtsort Asbury Park
Nationalität russisch
Kampfname(n) Kingpin
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,91 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 56
Siege 35
K.-o.-Siege 19
Niederlagen 20
Unentschieden 1
Profil in der BoxRec-Datenbank

Laufbahn

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Kevin Johnson begann erst im Alter von 18 Jahren mit dem Boxsport. Nach 16 Amateurkämpfen (14 Siege bei zwei Niederlagen) wurde er 2003 Profi. Seinen ersten Profikampf bestritt er am 13. Februar 2003, den er durch technischen K. o. in der vierten Runde gewann.

Bereits in seinem vierten Kampf boxte Johnson im Juni 2004 gegen den deutlich erfahreneren Usbeken Timur Ibragimow, der zu diesem Zeitpunkt in dreizehn Profikämpfen ungeschlagen war. Johnson erreichte in dem vierrundigen Kampf ein Unentschieden. In den folgenden Jahren schlug er hauptsächlich wenig bekannte Aufbaugegner. Seit seinem Sieg gegen Damian Willis (zuvor nur eine Niederlage gegen Chris Arreola) 2007 galt er trotz seines unspektakulären Boxstils mit relativ geringer K.o.-Quote neben Arreola als eine der US-amerikanischen Nachwuchshoffnungen im Schwergewicht.

Sein bis dahin bekanntester Gegner wurde am 5. September 2008 in Atlantic City Bruce Seldon. Gegen den 41-jährigen Seldon, Mitte der 1990er Jahre kurzzeitig WBA-Weltmeister im Schwergewicht und durch seine Niederlage gegen Mike Tyson bekannt, siegte Johnson durch technischen K. o. in der fünften Runde. Anschließend war er als Gegner für den in das Schwergewicht aufgestiegenen britischen Cruisergewichts-Weltmeister David Haye im Gespräch, der dann allerdings stattdessen gegen Monte Barrett antrat.

Am 15. Mai 2009 besiegte Johnson den ungeschlagenen Devin Vargas durch technischen K. o. in Runde sechs und stieg damit auf den sechsten Platz in der WBC-Weltrangliste. Einen geplanten Kampf gegen den Kubaner Odlanier Solís sagte er im September 2009 kurzfristig ab, da er stattdessen die Chance bekam, am 12. Dezember 2009 gegen Vitali Klitschko um die WBC-Weltmeisterschaft zu boxen. Trotz aggressiver KO-Ankündigungen im Vorfeld des Duells bestritt Johnson den Kampf in der Berner PostFinance-Arena sehr passiv und defensiv, so dass er gegen den deutlich aktiveren Titelverteidiger Klitschko klar nach Punkten unterlag. In der vierten Runde konnte Johnson Vitali allerdings eine Cut-Verletzung unter dem rechten Auge zufügen. Als Johnson Vitalis blutenden Cut sah, frohlockte er: „Siehst du, du blutest, ich werde gewinnen.“[1] Nach Ende der zwölf Runden werteten zwei Punktrichter jeweils alle Runden zugunsten Klitschkos, während der dritte Punktrichter Johnson eine Runde gutschrieb. Dennoch gelang es Johnson mit dieser wenig attraktiven Kampfweise als erst zweitem Boxer nach Timo Hoffmann, mit Vitali Klitschko über die volle Distanz von zwölf Runden zu gehen. Hinterher verriet Johnson, dass er am Ellenbogen verletzt war; weshalb er seine Führhand nur selten einsetzen konnte (die Führhand ist Johnsons beste Waffe).[2]

2012 unterlag er Tor Hamer über drei und Tyson Fury über 12 Runden in einem WBC-Eliminator deutlich nach Punkten (Johnson hatte zu keiner Zeit eine Siegchance gegen Fury). 2013 verlor er gegen den Rumänen Christian Hammer nach Punkten. Im darauffolgenden Jahr boxte er gegen Dereck Chisora um die internationalen Titel der WBO und WBA. Auch hier hatte Johnson zu keiner Zeit eine Siegchance und musste sogar zum ersten Mal in seiner Karriere zu Boden. Schließlich verlor er deutlich über 12 Runden nach Punkten. Im selben Jahr trat er in Bonn gegen den Libanesen Manuel Charr, den sich Vitali Klitschko 2012 für eine freiwillige Titelverteidigung aussuchte und besiegte, an. Der Kampf war auf 10 Runden angesetzt. Charr gewann diesen Kampf äußerst umstritten nach Punkten. Nicht nur Johnson, der über weite Strecken des Kampfes der aktivere Mann war (besonders mit der Schlaghand), war mit diesem Urteil nicht einverstanden, sondern auch die meisten Experten und Fans hatten Johnson vorne.

Am 30. Mai 2015 traf Johnson wohl auf den stärksten Gegner seiner bisherigen Karriere: Anthony Joshua, der britische Olympiasieger von 2012 im Superschwergewicht, schlug Johnson in der ersten Runde insgesamt zweimal zu Boden, beim zweiten Mal fiel Johnson mit dem Oberkörper sogar durch die Ringseile. In der zweiten Runde machte der Vize-Weltmeister von 2011 da weiter, wo er in der ersten Runde aufhörte: Er feuerte viele schnelle, harte Hände ab und brachte einige ins Ziel (zu viele). Johnson war schließlich wieder angeknockt und wehr- und chancenlos, weshalb der Referee den Fight abbrach.

Liste der Profikämpfe

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29 Siege (14 K.o.-Siege), 6 Niederlagen, 1 Unentschieden
Jahr Tag Ort Gegner Ergebnis für Johnson
2003 13. Februar Days Inn, Allentown, Pennsylvania, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Stanford Brisbone Sieg / TKO 4. Runde
24. April Days Inn, Allentown, Pennsylvania, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  William Bolar Sieg / KO 1. Runde
13. Juli Cedar Beach, Allentown, Pennsylvania, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Elfair McKnight Punktsieg (einstimmig) / 4 Runden
2004 17. Juni Harrah's Laughlin, Laughlin, Nevada, Vereinigte Staaten Usbekistan  Timur Ibragimov Unentschieden
28. Juli Orange County Fairgrounds, Middletown, New York, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  DeSean Harper Sieg / TKO 4. Runde
30. September Mohegan Sun Casino, Uncasville, Connecticut, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Robert Wiggins Punktsieg (einstimmig) / 8 Runden
6. November Glendale Arena, Phoenix, Arizona, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Karl Evans Sieg / TKO 1. Runde
2005 8. Januar Emerald Queen Casino, Tacoma, Washington, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  William Cook Punktsieg (einstimmig) / 8 Runden
2006 27. Januar Tropicana Hotel & Casino, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Robert Kooser Sieg / TKO 1. Runde
31. März Mohegan Sun Casino, Uncasville, Connecticut, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Robert Hawkins Sieg / Punktsieg (einstimmig) / 8 Runden
10. Juni Boardwalk Hall, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten Brasilien  Daniel Bispo Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
11. Oktober Westchester County Center, White Plains, New York, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Demetrice King Punktsieg (einstimmig) / 6 Runden
10. November Birchwood Manor, Whippany, New Jersey, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Michael Rhodes Punktsieg (einstimmig) / 6 Runden
8. Dezember Paradise Theater, Bronx, New York, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Charles Davis Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
2007 29. März The Plex, North Charleston, South Carolina, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Curtis Taylor Sieg / KO 1. Runde
9. Juni Connecticut Convention Center, Hartford, Connecticut, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Ron Guerrero Punktsieg (einstimmig) / 8 Runden
3. August Far West Rodeo, Doraville, Georgia, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Damian Wills Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
9. November Paradise Theater, Bronx, New York, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Andrew Greeley Punktsieg (einstimmig) / 6 Runden
5. Dezember Seminole Hard Rock Hotel and Casino, Hollywood, Florida, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Jermell Barnes Punktsieg (einstimmig) / 8 Runden
2008 18. April Buffalo Run Casino, Miami, Oklahoma, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Terry Smith Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden
5. September Bally's Event Center, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Bruce Seldon Sieg / TKO 5. Runde
7. November Ballys Park Place Hotel Casino, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Matthew Greer Sieg / TKO 3. Runde
2009 15. Mai Harrah's Marina Hotel Casino, Atlantic City, New Jersey, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Devin Vargas Sieg / TKO 6. Runde
12. Dezember PostFinance-Arena, Bern, Schweiz Ukraine  Vitali Klitschko Punktniederlage (einstimmig) / 12 Runden
2010 29. Oktober Blake Hotel, Charlotte, North Carolina, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Charles Davis Sieg / KO 4. Runde
2011 22. Januar The Greenbrier, White Sulphur Springs, West Virginia, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Julius Long Punktsieg (einstimmig) / 8 Runden
25. Juni Elder Entertainment Center, Decatur, Georgia, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Harold Sconiers Sieg / TKO 1. Runde
2012 1. April Doomben Racecourse, Ascot, Queensland, Australien Australien  Alex Leapai Sieg / TKO 1. Runde
20. Juni York Hall, Bethnal Green, London, Vereinigtes Königreich Vereinigte Staaten  Tor Hamer Punktniederlage (einstimmig) / 3 Runden
20. Juni York Hall, Bethnal Green, London, Vereinigtes Königreich Polen  Albert Sosnowski Punktsieg (geteilt) / 3 Runden
20. Juni York Hall, Bethnal Green, London, Vereinigtes Königreich Marokko  Noureddine Meddoun Sieg / TKO 1. Runde
1. Dezember Odyssey Arena, Belfast, Nordirland, Vereinigtes Königreich Vereinigtes Konigreich  Tyson Fury Punktniederlage (einstimmig) / 12 Runden
2013 28. April Convention & Exhibition Centre, Melbourne, Victoria, Australien Australien  Solomon Haumono Sieg / KO 4. Runde
20. Dezember Messe, Schnelsen, Hamburg, Deutschland Deutschland  Christian Hammer Punktniederlage (einstimmig) / 10 Runden
2014 15. Februar Copper Box Arena, Queen Elizabeth Olympic Park, Hackney Wick, London, Vereinigtes Königreich Vereinigtes Konigreich  Dereck Chisora Punktniederlage (einstimmig) / 12 Runden
12. April Telekom Dome, Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Syrien  Manuel Charr Punktniederlage (einstimmig) / 10 Runden
2015 30. Mai O2 Arena (Millenium Dome), Greenwich, London, Vereinigtes Königreich Vereinigtes Konigreich  Anthony Joshua Niederlage / TKO 2. Runde
2017 11. März Metroplex, Little Rock, Arkansas, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten  Jamal Woods Punktsieg (einstimmig) / 6 Runden
28. April Arena Armeec, Sofia, Bulgarien Bulgarien  Kubrat Pulew Punktniederlage (einstimmig) / 12 Runden
(Quelle: BoxRec-Datenbank)
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  1. Klitschko vs. Johnson: Geplärre, Grimassen und eine offene Rechnung
  2. Kevin Johnson Verletzung war schuld