Kostitz (Starkenberg)

Ortsteil von Starkenberg

Kostitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Starkenberg im Landkreis Altenburger Land in Thüringen.

Kostitz
Gemeinde Starkenberg
Koordinaten: 50° 59′ N, 12° 18′ OKoordinaten: 50° 59′ 5″ N, 12° 17′ 57″ O
Höhe: 240 m ü. NN
Einwohner: 394 (2012)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 04617
Vorwahl: 03448
Kostitz (Thüringen)
Kostitz (Thüringen)
Lage von Kostitz in Thüringen
Die Kostitzer Mühle
Die Kostitzer Mühle

Der Ort befindet sich am Westrand der Kerngemeinde, von dem ihn das Areal des Ritterguts, und zwei Teiche trennen. Die geographische Höhe des Ortes beträgt 250 m ü. NN.[1] Kostitz liegt an einem Zufluss des Gerstenbachs.

Geschichte

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Ehemaliger Bahnhof Kostitz, Empfangsgebäude

In Kostitz soll eine frühgeschichtliche Opfer- und Grabstätte existiert haben, die allerdings nicht durch Bodenfunde belegt ist. Am 24. September 1182 wurde das Sackgassendorf erstmals urkundlich als „Chozziz“ im Zehntregister des Klosters Bosau erwähnt.[2] Wie Starkenberg, ist dieser Ortsteil eine deutsche Ansiedlung, in der jetzt 394 Menschen wohnen. Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil hat seine Entwicklung dem Lössboden des Altenburger-Zeitzer Hügellands zu verdanken. Das Rittergut Kostitz entstand im 16./17. Jahrhundert nach der Verlegung des Rittersitzes aus Starkenberg. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut.

Kostitz gehörte zum wettinischen Amt Altenburg,[3][4] welches ab dem 16. Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtümer stand: Herzogtum Sachsen (1554 bis 1572), Herzogtum Sachsen-Weimar (1572 bis 1603), Herzogtum Sachsen-Altenburg (1603 bis 1672), Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg (1672 bis 1826). Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen-Altenburg. Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehörte Kostitz bezüglich der Verwaltung zum Ostkreis (bis 1900)[5] bzw. zum Landratsamt Altenburg (ab 1900).[6] Juristisch war ab 1879 das Amtsgericht Altenburg und seit 1906 das Amtsgericht Meuselwitz für den Ort zuständig. Kostitz gehörte ab 1918 zum Freistaat Sachsen-Altenburg, der 1920 im Land Thüringen aufging. 1922 kam das Dorf zum Landkreis Altenburg. Im Zuge der Enteignung durch die Bodenreform wurden im Jahr 1945 das Schlossgebäude und große Teile der Wirtschaftsgebäude abgerissen. Im Pächtergebäude war bis 2009 die Gemeindeverwaltung untergebracht. Auf der Fläche des Schlosses befindet sich ein Parkplatz.[7]

Am 1. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Kostitz nach Starkenberg.[8] Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Länder aufgelöst und die Landkreise neu zugeschnitten. Somit kam Kostitz als Ortsteil von Starkenberg mit dem Kreis Altenburg an den Bezirk Leipzig, der seit 1990 als Landkreis Altenburg zu Thüringen gehörte und 1994 im Landkreis Altenburger Land aufging.

Zwischen 1887 und 1971 führte die Bahnstrecke Meuselwitz–Ronneburg durch den Ortsteil. Der Haltepunkt „Kostitz“ wurde 1955 in „Starkenberg“ umbenannt. Das Bahnhofsgebäude ist jetzt ein Wohnhaus mit Gaststätte.[9][10]

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Commons: Kostitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. LK Altenburg, LK Greiz, Kreisfreie Stadt Gera. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 5. Erfurt 1999.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 151
  3. Das Amt Altenburg im Buch Geographie für alle Stände, ab S. 201
  4. Die Orte des Amts Altenburg ab S. 83
  5. Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen-Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Das Landratsamt Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. Das Rittergut Kostitz auf der Webseite der Burg Posterstein (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)
  8. Kostitz auf gov.genealogy.net
  9. Kostitz auf der Webseite der Gemeinde Starkenberg Abgerufen im Internet am 12. Mai 2012
  10. Der Haltepunkt Starkenberg auf www.sachsenschiene.net