Kreipitzsch

Ortsteil von Crölpa-Löbschütz

Kreipitzsch war einst ein Gutshof vom Ortsteil Crölpa-Löbschütz der Stadt Naumburg (Saale) im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Kreipitzsch
Koordinaten: 51° 6′ N, 11° 43′ OKoordinaten: 51° 6′ 18″ N, 11° 42′ 48″ O
Einwohner: 44 (Jan. 2020)[1]
Eingemeindung: 2010
Eingemeindet nach: Crölpa-Löbschütz
Postleitzahl: 06628
Vorwahl: 034466
 
Rittergut Kreipitzsch
 
Kreipitzsch, vom Bergfried der Rudelsburg aus gesehen

Kreipitzsch befindet sich auf einer Hochfläche südöstlich der Saale und der Rudelsburg. Das Anwesen des ehemaligen Gutes der Rudelsburg liegt etwa drei Kilometer von der Stadt Bad Kösen und acht Kilometer von der Stadt Naumburg entfernt. Dort oben beginnt das überlösste Hügelland um Zeitz und Schmölln sowie Altenburg, einem Ausläufer der Leipziger Tieflandbucht. Die Kreisstraße 2637 und ein Ortsverbindungsweg aus Richtung Rudelsburg und Saaleck verbinden verkehrsmäßig mit den Zentren.

Geschichte

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Am 2. April 1186 wurde das Gut erstmals urkundlich genannt.[2] Es gehörte einst dem Reich und dann einigen Adelsleuten. Es waren zunächst die von Münchhausen. Kreipitzsch, als ein ursprünglich zur Burg Saaleck gehöriges Gut, bildete ein hochstiftlich-naumburgisches Lehen, welches auch in den folgenden Jahrhunderten zum Naumburger Stiftsgebiet gezählt wurde.[3] Im Jahre 1538 belieh der Naumburger Bischof Philipp die Herren von Bünau und Ritter der Rudelsburg mit den ihnen angefallenen stiftischen Lehen, u. a. dem Vorwerk Kreipitzsch und neun Hufen im Amt Camburg.[4] Rudolph von Bünau auf Teuchern und Günther von Bünau auf Gröbitz verkauften 1581 die Rudelsburg und die dazugehörigen Vorwerke Kreipitzsch und Krölp oder Krulpe wegen Schulden an Hans George von Osterhausen, dessen Familie ihren Wohnsitz nach der Zerstörung der Rudelsburg um 1641 nach Kreipitzsch verlegte. Hans George von Osterhausen gilt als der Gründer des Ritterguts Kreipitzsch, denn er erreichte, dass ihm die Gerichtsbarkeit und das erbliche Mannlehen über den Ort übertragen wurden.[5] Von 1671 bis zu ihrem Aussterben 1771 galten die Edlen von Creutz(en) als Besitzer der Rudelsburg mit Kreipitzsch.[6] Oberstallmeister von Schönberg heiratete die Erbtochter. Der Sohn Franz von Schönberg kaufte die Lehen wieder zurück und vereinigte sie mit Alloden. 1827 kam Bernhard von Schönberg hier zur Welt. In der Nacht vom 26. zum 27. September 1865 brannten fast alle Gebäude aus ungeklärten Gründen nieder. Wolf von Schönberg und seine Frau Sophie, geborene Rabe betrieben den Wiederaufbau im Jahre 1866. 1872 wurde der spätere Marineoffizier Karl von Schönberg auf dem Gut geboren.[7]

Im Gegensatz zur Rudelsburg und dem Ort Lengefeld, welche ab Mitte des 16. Jahrhunderts zum kursächsischen Amt Eckartsberga gehörten,[8] zählte der Gutsbezirk Kreipitzsch als Lehen des Hochstifts Naumburg-Zeitz bis 1815 zum Streubesitz des 1544 gebildeten Amts Naumburg.[9] Dieses wiederum kam 1564 unter die Herrschaft des Kurfürstentums Sachsen, zwischen 1656/57 und 1718 unter die Hoheit des Herzogtums Sachsen-Zeitz, danach wiederum zum Kurfürstentum Sachsen und ab 1806 zum Königreich Sachsen. Mit dem Wiener Kongress 1815 wurde Kreipitzsch dem Landkreis Naumburg in der preußischen Provinz Sachsen angegliedert.[10]

Im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone wurden die Gebäude des Guts abgerissen. Ein kleiner erhaltener Teil wurde baufällig. Nach 1995 wurde die Idee zum Bau eines Hotels verwirklicht. 1996 vollendete man den Bau eines Restaurants. 2011 wurde ein neues Gebäude mit Ferienwohnungen errichtet. Am 1. Januar 2010 wurde das Anwesen mit Crölpa-Löbschütz (und Bad Kösen, Janisroda und Prießnitz) in Naumburg eingemeindet.[11]

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen und ihre Entwicklung. Abgerufen am 8. September 2022.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 357
  3. Kleine Geschichten zur sächsisch-thüringischen Geschichte, Band 2, S. 3f.
  4. Kleine Geschichten zur sächsisch-thüringischen Geschichte, Band 2, S. 34f.
  5. Beschreibung von Kreipitzsch
  6. Creytz-Wappen auf der Rudelsburg (Memento des Originals vom 10. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.die-corps.de
  7. Gerhard Wiechmann (Hrsg.): Vom Auslandsdienst in Mexiko zur Seeschlacht von Coronel. Kapitän zur See Karl von Schönberg. Reisetagebuch 1913-1914. Bochum 2004, S. 175.
  8. Die Rudelsburg mit Lengefeld im Buch Geographie aller Stände, Band 1, S. 389.
  9. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; Amt Naumburg auf S. 86f.
  10. Orte des preußischen Landkreises Naumburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  11. Hotel-Restaurant Rittergut Kreipitzsch und Burg-Restaurant Rudelsburg Abgefragt im Internet am 23. Juni 2013
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Commons: Rittergut Kreipitzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien