Kreis Auerbach

Kreis in der DDR und späterer Landkreis in der BRD

Der Kreis Auerbach war ein Landkreis im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR. Vom 3. Oktober 1990 bis Ende 1995 bestand er als Landkreis Auerbach im Freistaat Sachsen fort. Sein Gebiet liegt im heutigen Vogtlandkreis in Sachsen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Auerbach/Vogtl.

Basisdaten
Bezirk: Karl-Marx-Stadt
Sitz der Verwaltung: Auerbach/Vogtl.
Fläche: 233 km²
Einwohner: 69.679 (1989)
Bevölkerungsdichte: 299 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: T und X (1953–1990)
TC (1974–1990)
AE (1991–1996)
Lage des Kreises in der DDR
KarteKreis RügenKreis Bad DoberanKreis GreifswaldGreifswaldKreis GrevesmühlenKreis GrimmenKreis Ribnitz-DamgartenKreis Rostock-LandRostockKreis Stralsund-LandStralsundKreis Wismar-LandWismarKreis WolgastKreis GüstrowKreis BützowKreis GadebuschKreis HagenowKreis LudwigslustKreis LübzKreis ParchimKreis PerlebergKreis Schwerin-LandSchwerinKreis SternbergKreis AnklamKreis AltentreptowKreis DemminKreis MalchinKreis Neubrandenburg-LandNeubrandenburgKreis NeustrelitzKreis PasewalkKreis PrenzlauKreis Röbel/MüritzKreis StrasburgKreis TemplinKreis TeterowKreis UeckermündeKreis WarenKreis BelzigKreis Brandenburg-LandBrandenburg an der HavelKreis GranseeKreis JüterbogKreis Königs WusterhausenKreis KyritzKreis LuckenwaldeKreis NauenKreis NeuruppinKreis OranienburgKreis Potsdam-LandPotsdamKreis PritzwalkKreis RathenowKreis WittstockKreis ZossenKreis AngermündeKreis Bad FreienwaldeKreis BeeskowKreis BernauKreis EberswaldeKreis Eisenhüttenstadt-LandEisenhüttenstadtFrankfurt (Oder)Kreis FürstenwaldeSchwedt/OderKreis SeelowKreis StrausbergKreis Bad LiebenwerdaKreis CalauKreis Cottbus-LandCottbusKreis FinsterwaldeKreis ForstKreis GubenKreis HerzbergKreis HoyerswerdaKreis JessenKreis LuckauKreis LübbenKreis SenftenbergKreis SprembergKreis WeißwasserKreis BurgKreis GardelegenKreis GenthinKreis HalberstadtKreis HaldenslebenKreis HavelbergKreis KlötzeMagdeburgKreis OscherslebenKreis OsterburgKreis SalzwedelKreis SchönebeckKreis StaßfurtKreis StendalKreis WanzlebenKreis WernigerodeKreis WolmirstedtKreis ZerbstKreis ArternKreis AscherslebenKreis BernburgKreis BitterfeldDessauKreis EislebenKreis GräfenhainichenHalle (Saale)Kreis HettstedtKreis HohenmölsenKreis KöthenKreis MerseburgKreis NaumburgKreis NebraKreis QuedlinburgKreis QuerfurtKreis RoßlauSaalkreisKreis SangerhausenKreis WeißenfelsKreis WittenbergKreis ZeitzKreis AltenburgKreis BornaKreis DelitzschKreis DöbelnKreis EilenburgKreis GeithainKreis GrimmaKreis Leipzig-LandLeipzigKreis OschatzKreis SchmöllnKreis TorgauKreis WurzenKreis BautzenKreis BischofswerdaKreis DippoldiswaldeKreis Dresden-LandDresdenKreis FreitalKreis Görlitz-LandGörlitzKreis GroßenhainKreis KamenzKreis LöbauKreis MeißenKreis NieskyKreis PirnaKreis RiesaKreis SebnitzKreis ZittauKreis AnnabergKreis AueKreis AuerbachKreis Brand-ErbisdorfKreis FlöhaKreis FreibergKreis GlauchauKreis HainichenKreis Hohenstein-ErnstthalKreis Karl-Marx-Stadt-LandKarl-Marx-StadtKreis KlingenthalKreis MarienbergKreis OelsnitzKreis Plauen-LandPlauenKreis ReichenbachKreis RochlitzKreis SchwarzenbergKreis StollbergKreis WerdauKreis ZschopauKreis Zwickau-LandZwickauKreis EisenbergKreis Gera-LandGeraKreis GreizKreis Jena-LandJenaKreis LobensteinKreis PößneckKreis RudolstadtKreis SaalfeldKreis SchleizKreis StadtrodaKreis ZeulenrodaKreis ApoldaKreis ArnstadtKreis EisenachKreis Erfurt-LandErfurtKreis GothaKreis HeiligenstadtKreis LangensalzaKreis MühlhausenKreis NordhausenKreis SömmerdaKreis SondershausenKreis Weimar-LandWeimarKreis WorbisKreis Bad SalzungenKreis HildburghausenKreis IlmenauKreis MeiningenKreis Neuhaus am RennwegKreis SchmalkaldenKreis SonnebergKreis Suhl-LandSuhlOst-BerlinVolksrepublik PolenTschechoslowakeiBerlin (West)DeutschlandDänemark
Karte

Geographie

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Der Kreis Auerbach lag östlich von Plauen im Vogtland und damit im Bezirk Chemnitz/Karl-Marx-Stadt. Ein großer Teil der Orte im Kreisgebiet liegt an der Göltzsch.

Nachbarkreise

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Der Kreis Auerbach grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Reichenbach, Zwickau-Land, Aue, Klingenthal, Oelsnitz und Plauen-Land.

Geschichte

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Bereits 1874 war im Königreich Sachsen die Amtshauptmannschaft Auerbach eingerichtet worden, die 1939 in Landkreis Auerbach umbenannt wurde. Der Landkreis Auerbach gehörte nach 1945 zum Land Sachsen und somit seit 1949 zur DDR.

Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder aufgelöst wurden und durch Bezirke ersetzt wurden. 15 Gemeinden des Landkreises Auerbach fielen an zwei neugegründete Kreise:

  • Kreis Klingenthal mit 8 Gemeinden: Hammerbrücke, Klingenthal, Morgenröthe-Rautenkranz, Mühlleithen, Muldenberg, Oberzwota, Tannenbergsthal sowie Zwota.
  • Kreis Reichenbach mit 7 Gemeinden: Irfersgrün, Lengenfeld, Pechtelsgrün, Schönbrunn, Waldkirchen, Weißensand sowie Wolfspfütz.

Der neue Kreis Auerbach wurde aus den folgenden 29 Gemeinden gebildet:

  • 26 Gemeinden des alten Landkreises Auerbach:
Abhorn, Altmannsgrün, Auerbach/Vogtl., Beerheide, Bergen, Eich, Ellefeld, Falkenstein/Vogtl., Grünbach, Hartmannsgrün, Kottengrün, Neustadt b. Falkenstein, Oberlauterbach, Plohn, Rebesgrün, Reumtengrün, Rothenkirchen, Rodewisch, Rützengrün, Schnarrtanne, Schreiersgrün, Treuen, Trieb, Werda, Wernesgrün und Wildenau
Lauterhofen, Obercrinitz und Stangengrün

Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Karl-Marx-Stadt zugeordnet.[1] Der Kreissitz war in der Stadt Auerbach.

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Auerbach umbenannt.[2] Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis im Oktober 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen zugesprochen. Im ursprünglichen Gesetzentwurf der sächsischen Staatsregierung vom 29. Juni 1992 zur ersten sächsischen Kreisreform war die Bildung eines Vogtlandkreises aus den Kreisen Auerbach, Klingenthal, Reichenbach, Oelsnitz und Plauen vorgesehen. Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens wurde dann jedoch die Bildung von zwei Kreisen „Elstertalkreis“ (Plauen, Oelsnitz, Teile von Klingenthal) und „Göltzschtalkreis“ (Auerbach, Reichenbach, 6 Gemeinden von Klingenthal) favorisiert. Diese Variante wurde dann durch das Kreisgebietsreformgesetz vom 24. Juni 1993 beschlossen. Gegen die Regelung wurde Verfassungsbeschwerde bei sächsischen Verfassungsgerichtshof eingelegt, der die Nichtigkeit feststellte. Mit dem 2. Kreisgebietsänderungsgesetzes vom 6. September 1995 wurde dann Bildung des Vogtlandkreises zum 1. Januar 1996 beschlossen.

Der Kreis Auerbach erfuhr seit 1952 bis zur Auflösung folgende Gemeindegebietsänderungen und Umgliederungen:[1]

Gebietsänderungen
Datum alt Art der Veränderung neu
in der DDR
4. Dezember 1952 Umgliederung der Gemeinden Lauterhofen, Obercrinitz und Stangengrün in den Kreis Zwickau
20. Juni 1957 Bildung der neuen Gemeinde Röthenbach nach Ausgliederung aus Wildenau (die Gemeinde war am 1. Juli 1950 eingemeindet worden)
1. Januar 1979 Abhorn wurde eingemeindet nach Plohn
in der Bundesrepublik
1. Juli 1992 Rützengrün wurde eingemeindet nach Rodewisch
1. April 1993 Altmannsgrün wurde eingemeindet nach Treuen
1. Juli 1993 Plohn wurde eingemeindet nach Reichenbach (Kr. Reichenbach)
1. Januar 1994 Schnarrtanne wurde eingemeindet nach Auerbach/Vogtl.
Reumtengrün wurde eingemeindet nach Rebesgrün
Schreiersgrün wurde eingemeindet nach Treuen
Kottengrün wurde eingemeindet nach Werda
Muldenberg wurde eingemeindet nach Grünbach
1. März 1994 Röthenbach wurde eingemeindet nach Rodewisch
Rothenkirchen Zusammenschluss zu Steinberg
Wildenau
Wernesgrün

Einwohnerentwicklung

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Kreis Auerbach[3]
Jahr 1960 1971 1981 1989 1990
Einwohner 86.650 81.025 72.329 69.679 68.299

Ergebnisse der Kreistagswahl 1990

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3
6
1
1
2
22
1
4
22 
Insgesamt 40 Sitze
  • PDS: 3
  • SPD: 6
  • AfI – ELLA: 1
  • DBD: 1
  • B. F. D.: 2
  • CDU: 22
  • CSU: 1
  • DSU: 4

Im Mai 1990 fand, letztmals in der DDR, die Kreistagswahl statt. Das Kreisgebiet wurde zur Wahl in fünf Wahlkreise eingeteilt. Mit (*) markierte Gewählte traten ihr Amt nicht an. Die Sitzverteilung im Kreistag ist nebenstehend dargestellt.

Das Ergebnis wurde in der Lokalausgabe der Freien Presse vom 16. Mai 1990 veröffentlicht.[4]

Liste gewählter Kandidaten (in Klammer: Stimmenanzahl)
Partei Wahlkreis I Wahlkreis II Wahlkreis III Wahlkreis IV Wahlkreis V
AfI – ELLA - - Helga Werner (459) - -
B. F. D. Dr. Hans-Georg Möckel (2.230) Theodor Kühn (736) - - -
CDU Joachim Lang (3.207)

Rüdiger Hüttner (1.832)
Martin Krichler (1.422)
Brigitte Müller (1.409)

Dr. Adam Lambert (4.231)

Dr. Herbert Gall (2.185)
Günther Morgner (1.277)
Jutta Staudt (1.164)

Dietmar Löschner (2.668)

Gerd Möckel (2.634)
Dr. Friedrich Petermann(*) (2.455)
Monika Kirsten (2.201)

Dr. Bertram Wieczorek (5.509)

Dr. Berthold Rink (5.199)
Peter Plohmann (879)
Frieder Hendel (632)
Henning Petzold (525)

Dr. Winfried Eichler (4.845)

Manfred Kuntze (3.456)
Monika Wieczorek (2.917)
Doris Fuchs (1.088)
Eckhard Will (1.027)

CSU Thomas Schädlich (1.138) - - - -
DBD - - Harald Zimmer (1.132) - -
DSU - Uwe Kirsten (1.689) Gerd Prochaska (913) Roberto Rink (2.745) Friedrich Georgi (1.097)
PDS - Dieter Hirschligau (1.375) - Volker Mieth (547) Reiner Zimmermann (1.275)
SPD Franz Hornung (1.871) Heinz Wüst (1.745)

Karl-Heinz Olschewski (1.638)

Rene Koschorreck (2.549) Dietrich Galle (1.428) Beate Gerbeth (1.852)

Wirtschaft

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Bedeutende Betriebe waren unter anderen:

Über die Autobahn Plauen–Karl-Marx-Stadt war der Kreis an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 94 von Rodewisch nach Reichenbach und Greiz, die F 169 von Plauen über Auerbach nach Karl-Marx-Stadt sowie die F 173 von Plauen über Treuen nach Zwickau.

Das Kreisgebiet wurde von den Eisenbahnstrecken Zwickau–Falkenstein und Herlasgrün–Auerbach–Falkenstein–Oelsnitz erschlossen.

Bevölkerungsdaten

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Bevölkerungsübersicht aller 26 Gemeinden des Kreises Auerbach, die 1990 in das wiedergegründete Bundesland Sachsen kamen.[5]

AGS Gemeinde Einwohner Fläche (ha)
3.10.1990 31.12.1990
14013020 Altmannsgrün 304 299 551
14013030 Auerbach/Vogtl., Stadt 21.311 20.833 1.460
14013040 Beerheide 743 731 1.929
14013050 Bergen 1.180 1.182 830
14013060 Eich/Sa. 597 590 747
14013070 Ellefeld 3.329 3.416 455
14013080 Falkenstein/Vogtl., Stadt 9.961 9.931 1.696
14013090 Grünbach, Höhenluftkurort 1.749 1.741 1.192
14013100 Hartmannsgrün 874 873 988
14013110 Kottengrün 746 741 562
14013120 Neustadt/Vogtl. 1.058 1.049 1.299
14013130 Oberlauterbach 437 436 756
14013140 Plohn 355 358 446
14013150 Rebesgrün 1.487 1.474 535
14013160 Reumtengrün 850 846 602
14013170 Rodewisch, Stadt 8.042 8.033 1.669
14013180 Röthenbach 383 381 457
14013190 Rothenkirchen 1.671 1.659 584
14013200 Rützengrün 338 343 562
14013210 Schnarrtanne 1.244 1.245 1012
14013220 Schreiersgrün 828 824 459
14013230 Treuen, Stadt 7.236 7.146 1.627
14013240 Trieb/Vogtl. 829 825 654
14013250 Werda 1.051 1.057 796
14013260 Wernesgrün 1.131 1.129 529
14013270 Wildenau 565 572 929
14013000 Landkreis Auerbach 68.299 67.714 23.326

Kfz-Kennzeichen

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Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar TC begannen, zugewiesen.[6] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war XG 00-01 bis XG 40-00.[7]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen AE. Es wurde bis zum 31. März 1996 ausgegeben. Seit dem 9. November 2012 ist es im Vogtlandkreis erhältlich.

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  3. Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  4. Freie Presse. Kreis Auerbach vom 16. Mai 1990. Seite 7. Titel: Die gewählten Abgeordneten des Kreistages Auerbach; Amtliche Bekanntmachung der Kreiswahlkommission Auerbach
  5. Regionalregister Sachsen
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.
  7. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 525.