Kriegsgefangenenlager Mühling
Das Kriegsgefangenenlager Mühling (auch: Offiziersstation Mühling) war ein Kriegsgefangenenlager der Donaumonarchie während des Ersten Weltkriegs.
Das in Mühling in der Gemeinde Wieselburg-Land gelegene Lager umfasste etwa fünf Hektar und war gefangengenommenen Offizieren vorbehalten. Insgesamt konnten hier 300 Offiziere untergebracht werden. Als Unterkünfte standen gemauerte Baracken mit Zwei- oder Dreibettzimmern zur Verfügung. Eine der Besonderheiten dieses Offizierslagers war das eigene extra dort hergestellte Lagergeld (Münzen aus Eisen sowie Papiergeld). Das Lagergeld sorgte dafür, dass sich die Offiziere nach einer eventuellen Flucht außerhalb des Lagers keine Zivilkleidung oder Lebensmittel beschaffen konnten, da ihnen die Geldmittel hierzu fehlten.[1]
In der Bewachungsmannschaft leistete auch der junge Egon Schiele seinen Soldatendienst. In seiner Freizeit malte er im Erlauftal das Bild Die zerfallende Mühle.[1][2][3]
Siehe auch
Bearbeiten- Das benachbarte, 102 Hektar große Kriegsgefangenenlager Wieselburg fasste bis zu 57.000 Gefangene.[1]
- Im benachbarten, 50 Hektar großen Kriegsgefangenenlager Purgstall waren bis zu 24.500 Mann untergebracht.[1]
Literatur
Bearbeiten- Franz Wiesenhofer: Gefangen unter Habsburgs Krone. K.u.K. Kriegsgefangenenlager im Erlauftal. Eigenverlag, Purgstall 1997.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Franz Wiesenhofer: Leben hinter Stacheldraht. Die Kriegsgefangenenlager in Purgstall, Wieselburg und Mühling. In: truppendienst.com. 19. Dezember 2018, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Die zerfallende Mühle. Das Hauptwerk der Landessammlungen wird 100. In: lgnoe.at. 2016, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Hannes Steindl: Schiele in der Erlaufschlucht. In: orf.at. 2. Mai 2016, abgerufen am 14. Juli 2023.