Kristo Šagor

deutscher Theaterautor und Regisseur

Kristo Šagor (geboren 16. März 1976 in Stadtoldendorf, Niedersachsen) ist ein deutscher Theaterautor und Regisseur. Er erhielt zahlreiche Preise, und seine Stücke Dreier ohne Simone, FSK 16 und Trüffelschweine gehören mittlerweile zu den vielgespielten im deutschsprachigen Raum.[1]

Werdegang

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Kristo Šagor wurde am 16. März 1976 in Stadtoldendorf im Landkreis Holzminden geboren, wuchs aber in Lübeck-Buntekuh auf. Seine Mutter war Lehrerin und kam aus der Bundesrepublik Deutschland, sein Vater war dagegen Hotelmanager und Hotelfachschullehrer und kam aus dem damals zu Jugoslawien gehörenden Kroatien, wo sich die beiden 1973 in der Hafenstadt Dubrovnik kennen gelernt hatten. Seit 1976 lebten seine Eltern gemeinsam in Deutschland. Nach dem Abitur an der Ernestinenschule und dem Zivildienst im Altenhilfezentrum Travetal zog er 1996 nach Berlin, um dort Neuere Deutsche Literatur, Theaterwissenschaften und Linguistik an der Freien Universität Berlin zu studieren.[2]

1996 bis 1999 wirkte er bei dem studentischen Theater TREKJOP mit, für das sein Theaterstück Dreier ohne Simone entstand. Dort inszenierte Kristo Šagor das Stück 1999 selbst und spielte einen der drei Jungen: Sven, Andreas und Kai warten in ihrer Schule im Vorzimmer des Direktors auf ihr Verhör, da sie alle drei verdächtigt werden, ihre Mitschülerin Simone auf der gerade zu Ende gegangenen Klassenfahrt vergewaltigt zu haben. Es entsteht ein Kleinkrieg auf der Basis von Unterstellungen, Eifersucht und Begehren. Mit Dreier ohne Simone fand Kristo Šagor seinen Verleger, die Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin.[3] Das Stück wurde an zahlreichen professionellen Kinder- und Jugendtheatern, auch im Ausland, nachgespielt.

1999 studierte Kristo Šagor ein Jahr am Trinity College in Dublin (Irland) Drama. Er vertrat Deutschland beim Europäischen Festival Junger Dramatiker (Interplay Europe) 2000 in Warschau und beim World Festival of Young Playwrights – World Interplay 2001 in Townsville (Australien).[4] Seinen endgültigen Durchbruch als Autor schaffte er 2000 mit Durstige Vögel am Schauspielhaus Bochum.

2002 debütierte er als Regisseur mit der Inszenierung desselben Stückes am Volkstheater München. 2002 bis 2004 war er Hausautor am Bremer Theater. Es folgten Regiearbeiten an zahlreichen Theatern in Deutschland, unter anderem die Uraufführungen von Heldenhaft von Katharina Schlender im Markgrafentheater in Erlangen (2004), von Sommer mit Mädchen von Kai Hensel in Braunschweig (2004) und Traumpaar von Zoran Drvenkar am Theater an der Parkaue in Berlin (2006).[5] In der Spielzeit 2008/2009 war Kristo Šagor künstlerischer Leiter des Theaters unter Tage am Schauspielhaus Bochum. Von Oktober 2008 bis Ende Februar 2009 wohnte er auf der Bühne des Theaters unter Tage und realisierte dort das Projekt "Neue Heimat. Wohnen unter Tage".[6]

Kristo Šagor lebt in Berlin.

Auszeichnungen

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2001 erhielt Kristo Šagor den Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes und den Hallenser Dramatikerpreis für sein Stück Unbeleckt sowie die Fördergabe des Friedrich-Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg. Sein Stück Federn lassen wurde 2002 mit dem Autoren-Förderpreis der Landesbühnengruppe des Deutschen Bühnenvereins ausgezeichnet, sein Stück Fremdeln im selben Jahr für den Deutschen Jugendtheaterpreis nominiert. 2003 erhielt er den 2. Autorenpreis beim 5. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival Kaas & Kappes in Duisburg und 2005 an gleicher Stelle den 1. Autorenpreis für sein Stück Trüffelschweine[7]. Ebenfalls 2005 wurde sein Stück Ja mit dem Kindertheaterpreis der Frankfurter Autorenstiftung ausgezeichnet und seine Inszenierung seines eigenen Stückes FSK 16 am Schnawwl, Nationaltheater Mannheim, wurde zum 8. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen Augenblick mal nach Berlin eingeladen. 2007 inszenierte er am Schauspielhaus Bochum die Uraufführung von Genannt Gospodin von Philipp Löhle. Diese Inszenierung wurde 2008 bei den Mülheimer Theatertagen präsentiert. Ebenfalls 2008 wurde er für seine Inszenierung "Törleß" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in der Kategorie beste Regie Kinder- und Jugendtheater mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust ausgezeichnet. Sein Stück Patricks Trick wurde 2013 mit dem Förderpreis des Berliner Kindertheaterpreises ausgezeichnet und 2014 mit dem Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg. Im selben Jahr wurde das Stück daneben für den Deutschen Kindertheaterpreis nominiert. Im Jahresrückblick 2016 wählten die Theaterkritiker der Berliner ZITTY ihre Lieblingsinszenierungen: 2 Uhr 14 von David Paquet in der Regie von Kristo Šagor kam auf Platz 2.

Für sein von Ulrike Günther an der Schauburg in München inszeniertes Stück Ich lieb dich mit David Benito Garcia und Anne Bontemps in den Hauptrollen wurden Šagor 2019 der Mülheimer KinderStückePreis und der angeschlossene Preis der Jugend-Jury zuerkannt.[8][9]

Theaterstücke

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Inszenierungen

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Wichtige Preise

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  • 2001: Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes für Unbeleckt
  • 2003: Autorenpreis für FSK 16 beim 5. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival Kaas & Kappes in Duisburg
  • 2005: Autorenpreis für Trüffelschweine beim 7. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival Kaas & Kappes in Duisburg
  • 2008: Deutscher Theaterpreis Der Faust in der Kategorie beste Regie Kinder- und Jugendtheater für Törleß am Deutschen Schauspielhaus Hamburg
  • 2014: Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg für Patricks Trick
  • 2019: Mülheimer KinderStückePreis für Ich lieb dich
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Einzelnachweise

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  1. Kristo Šagor, Welt Online
  2. Kristo Šagor im Munzinger-Archiv, abgerufen am 15. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Kristo Šagor bei Kiepenheuer Medien, abgerufen am 7. Mai 2019.
  4. Kristo Šagor, Goethe Institut
  5. Kristo Šagor, Gastkünstler
  6. Neue Heimat. Wohnen unter Tage
  7. [1]
  8. Mülheimer KinderStückePreis 2019 für Kristo Šagor, deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 17. Mai 2019
  9. Mülheim: Kristo Šagor gewinnt KinderStücke-Preis, nachtkritik.de vom 17. Mai 2019, abgerufen am 23. Mai 2019.