Léa Salamé

französisch-libanesische Journalistin

Léa Salamé, geboren als Hala Salamé (* 27. Oktober 1979 in Beirut), ist eine französisch-libanesische Hörfunk- und Fernsehjournalistin.[1]

Léa Salamé (2022)

Karriere

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Léa Salamé verließ den Libanon im Alter von fünf Jahren und wuchs in Paris auf.[2] Sie studierte zunächst Jura am Institut d’études politiques de Paris (Sciences Po) und absolvierte einen einjährigen Auslandsaufenthalt an der New York University, wo sie 2001 bei den Terroranschlägen auf das World Trade Center verletzt wurde. Ihr Studium schloss sie 2002 an Sciences Po in der Fachrichtung Journalistik ab.[3][4]

Salamés journalistische Karriere begann 2004 mit politischer Berichterstattung beim öffentlich-rechtlichen Spartensender La Chaîne parlementaire. Seit 2007 moderierte sie verschiedene regelmäßige Sendungen von France 24, unter anderem die Nachrichtensendung Paris direct.

Beim öffentlich-rechtlichen Fernsehsender France 2 nahm Salamé seit 2014 mehrere Jahre in der Rolle einer „Chronistin“ an der spätabendlichen Talkshow On n’est pas couché von Laurent Ruquier teil. Eine Aufgabe der Chronisten in diesem Sendeformat besteht darin, den in der Regel freundlich auftretenden Hauptmoderator (in diesem Fall Ruquier) mit teils amüsanten, teils sehr kritischen Fragen in den Interviews mit den Gästen zu unterstützen und das Tempo der Gespräche durch gelegentliche Einwürfe zu steigern. Auf France Inter, dem Hauptprogramm des öffentlich-rechtlichen französischen Hörfunks, führte Salamé von 2014 bis 2023 jeden Morgen werktags zur besten Sendezeit (7 Uhr 50) ein politisches Interview.[2]

Salamé ist eine der bekanntesten Moderatorinnen und Journalistinnen Frankreichs insbesondere im Feld der politischen Berichterstattung (Nachrichten, Talkshow, Wahlberichterstattung), moderiert jedoch gelegentlich auch Unterhaltungsgalas. Nach dem Abschied Laurent Ruquiers von France 2, mit dem sie seit 2021 ein Jahr gemeinsam samstags abends die Talkshow On est en direct moderiert hatte, präsentiert sie seit 2022 auf France 2 die abendfüllende Talkshow Quelle époque!, die wöchentlich zur populären Sendezeit am Samstagabend kulturelle, humoristische und politische Themen mischt und einige Tage danach auch über den internationalen frankophonen Fernsehsender TV5 Monde verbreitet wird. In jede Sendung ist neben Künstlern, Sportlern und anderen bekannten Persönlichkeiten ein hochkarätiger französischer Politiker eingeladen, der in einem ausführlichen, überaus lebendig geführten Interview Rede und Antwort stehen muss.

In Salamés Interviews schwankt die Gesprächsführung zwischen freundlich werbender Präsentation und angriffslustigem Nachfragen. So sorgte sie in einem Gespräch mit dem französischen Staatspräsidenten François Hollande in der Fernsehsendung Dialogues citoyens im April 2016 für Aufsehen, als sie eine Bemerkung Hollandes zur Migrationspolitik mit der Frage parierte, ob er scherze (« C’est une plaisanterie ? »). Hollandes Umgebung empfand dies als beleidigend.[5][6]

Léa Salamé ist die Tochter des Politikwissenschaftlers Ghassan Salamé.[1] Sie gehört der Melkitischen Griechisch-katholischen Kirche an.[7] Salamé lebt seit 2015 mit dem Journalisten und Politiker Raphaël Glucksmann zusammen, mit dem sie einen 2017 geborenen Sohn hat.[8] Während seines Wahlkampfs als künftiger Abgeordneter des Europäischen Parlaments im Jahr 2019 unterbrach sie ihre Tätigkeit als politische Interviewerin auf France Inter.

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Commons: Léa Salamé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Alain Constant: Léa Salamé, l’intrépide. Le Monde, 3. Juni 2014, abgerufen am 15. Januar 2018 (französisch).
  2. a b Léa Salamé – La Biographie. gala.fr, abgerufen am 17. Januar 2018 (französisch).
  3. Hala Salame. Sciences Po, abgerufen am 15. Januar 2018 (französisch).
  4. Qui es-tu, Léa Salamé? Les Inrockuptibles, 17. September 2013, abgerufen am 15. Januar 2018 (französisch).
  5. Léa Salamé à François Hollande: „C’est une plaisanterie?“ L’Express, 15. April 2016, abgerufen am 17. Januar 2018 (französisch).
  6. Jürg Altwegg: Der Präsident redet sich die Welt schön. Frankfurter Allgemeine, 3. Mai 2016, abgerufen am 17. Januar 2018.
  7. Léa Salamé : "Contrairement à Zemmour et Polony, je ne suis pas une idéologue", https://teleobs.nouvelobs.com, 26. September 2014:La religion est partie intégrante de sa vie (elle appartient à l'Eglise grecque catholique melkite), les débats sur l'identité la passionnent.
  8. Audrey Kucinskas: Léa Salamé a accouché de son premier enfant. L’Express, 14. März 2017, abgerufen am 15. Januar 2018 (französisch).