On n’est pas couché

französische Fernsehserie (2006–2020)

On n’est pas couché (deutsch: „Wir sind (noch) nicht im Bett“) war eine wöchentliche mehrstündige Talkshow des französischen Fernsehens, die seit 2006 von Laurent Ruquier moderiert als Late-Night-Show gesendet wurde. Sie wurde in Paris produziert, bis 2014 im Moulin Rouge, und gelegentlich live ausgestrahlt. Als durchschnittliche Zuschauerzahl wurde zwei Millionen angegeben,[1] die Einschaltquote erreichte 2011 oft 20 %[2]. 2012 wurde On n’est pas couché vom Deutschlandradio als „in Europa derzeit das markanteste Beispiel für bissige Politsatire und -kritik im Fernsehen“ bezeichnet.[3] Die letzte Ausgabe wurde am 4. Juli 2020 ausgestrahlt.

Fernsehsendung
Titel On n’est pas couché
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Genre Talkshow
Erscheinungsjahre 2006–2020
Länge 190 Minuten
Episoden 519 in 14 Staffeln
Ausstrahlungs­turnus samstags, 23:00 Uhr
Titelmusik In the ShadowsThe Rasmus
Produktions­unternehmen Tout sur l'écran
Idee
Produktion Catherine Barma
Premiere 16. Sep. 2006 auf France 2
Moderation Laurent Ruquier

Eine Mischung aus Unterhaltung und politischer Information wurde geboten, Promotion und Kritik neuer Veröffentlichungen oder Inszenierungen der Gäste in den Bereichen Literatur, Musik oder darstellende Kunst waren Hauptinhalt neben der Debatte über aktuelle politische Themen, meist mit einem Politiker als „Stargast“. Die Rolle der Kritiker übernahmen neben dem Moderator zwei Journalisten, die „Chronisten“, deren gelegentlich scharfe Polemik bis zum Verriss zu hitzigen Wortgefechten mit Gästen führte.[1]

 
Podium vor Beginn der Show (2011).

On n’est pas couché begann mit Vorstellung und Auftritt der Gäste, die nacheinander auf dem Podium Platz nahmen. Danach stellte der Moderator auf humorvolle Weise in der Form des Stand-up Personen vor, die in der vergangenen Woche in den Medien besonders präsent waren.

Nach einer Vorstellungsrunde, in der der Moderator näher erklärte, warum die Gäste geladen sind, wurde mit dem „Stargast“ debattiert, der nur für die Dauer dieses „Kreuzverhörs“ auf dem Podium erschien. Es folgte die Präsentation von in der Presse veröffentlichten Cartoons, jeder Teilnehmer hatte vor der Show ein Cartoon ausgewählt und kommentierte nun seine Wahl.

Nacheinander nahmen dann die Gäste in den Sesseln neben dem Moderator Platz, sie und ihre Arbeit standen für jeweils bis zu einer halben Stunde im Mittelpunkt. Dazwischen stellte der Moderator wiederholt kurz Bücher, Videoclips, Trailer oder Theateraufführungen der Gäste vor. Eingeschoben wurden auch Raterunden nach dem Namen einer Person, die aktuell Schlagzeilen macht und deren Foto gezeigt wird, oder nach dem Autor eines Zitats.

In den ersten fünf Staffeln traten regelmäßig Komiker auf, die eine reale oder fiktive Person imitieren und vom Moderator interviewt werden oder einen Sketch vorführen.

Besetzung

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Die beiden Kritiker waren in den ersten fünf Staffeln bis auf Ausnahmen besetzt mit Éric Zemmour und Éric Naulleau. Als Komiker trat am häufigsten Jonathan Lambert auf. Audrey Pulvar und Natacha Polony bzw. Léa Salamé und Aymeric Caron waren nach 2011 als Kritiker für On n’est pas couché engagiert.

Die Gäste von On n’est pas couché waren meist prominente Personen aus dem Kulturleben.

Mitglieder der französischen Regierung nahmen relativ oft teil. Nadine Morano, Arno Klarsfeld, Jean-François Copé, Manuel Valls, Rama Yade, Éric Woerth, Fadela Amara, Éric Besson, François Bayrou, Hervé Morin und Jean-Luc Mélenchon waren die Politiker, die in den ersten fünf Jahren der Sendung am häufigsten auftraten.[4][5] Bewerber um die Kandidatur zur französischen Präsidentschaftswahl wurden vor dem offiziellen Beginn des Wahlkampfs regelmäßig eingeladen.

Weitere Gäste waren unter anderen Michel Houellebecq, Michel Drucker, Daniel Auteuil, Joël Pommerat und Pamela Anderson.

Nach gutem Abschneiden in einem internationalen Wettbewerb traten französische Sportler auf. Anlässlich ihrer Konzerttournee oder Promotiontour in Frankreich waren nicht-französischsprachige Prominente zu Gast, unter anderem Lady Gaga 12. September 2009, Tokio Hotel 17. Oktober 2009, Beth Ditto 29. Mai 2010, Natascha Kampusch 6. November 2010, James Blunt 17. Dezember 2011. Die neu gewählte Miss France stellte sich jedes Jahr auf dem Podium vor, so Laury Thilleman 11. Dezember 2010, Delphine Wespiser 10. Dezember 2011.

Hintergrund

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Die Sendung setzte die Reihe der Abendunterhaltung mit polemischen, kontroversen Debatten im Wochenendprogramm des französischen Fernsehens fort, die mit Michel Polacs Droit de réponse 1981 begonnen hatte, Polac war auch Kritiker in der ersten Staffel von On n’est pas couché.[6] Den Sendeplatz am Samstagabend nahm von 1998 bis 2006 Tout le monde en parle ein mit Thierry Ardisson als Moderator.

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Einzelnachweise

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  1. a b Guillaume Fradin: Passe d’armes à “On n’est pas couché”. Retour sur la confrontation Pulvar/Wauquiez telle que perçue par «LeMonde.fr». Le groupe de recherche «Médias et Elections 2012», 6. Januar 2012, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 7. Juli 2013 (französisch).
  2. News pour "On n’est pas couché". IMDb.com, 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. Februar 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.imdb.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Evi Seibert: Frankreich - "On n’est pas couché". In: Late-Night-Shows: Unterhaltung für Nachtmenschen. DRadio Wissen, 2. Februar 2012, archiviert vom Original am 11. Februar 2012; abgerufen am 6. Februar 2012.
  4. Grande enquête sur les invités d’On n’est pas couché. Enquête & Débat, 10. Januar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Januar 2012; abgerufen am 9. Februar 2012 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.enquete-debat.fr
  5. Kumulierte Teilnehmerliste. Internet Movie Database, abgerufen am 12. Juni 2015 (englisch).
  6. Jürg Altwegg: Wir sind wach! In: FAZ. 14. Dezember 2011, S. 33.