L’Astrolabe

französisches Forschungsschiff

Die L’Astrolabe ist ein Versorgungs- und Patrouillenschiff der Verwaltung der französischen Süd- und Antarktisgebiete. Das als Eisbrecher gebaute Schiff gehört der Verwaltung der französischen Süd- und Antarktisgebiete und wird von der französischen Marine betrieben.[1]

L’Astrolabe
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Eisbrecher/Patrouillenboot
Rufzeichen FJYC
Heimathafen Concarneau
Eigner Terres Australes et Antarctiques Françaises (TAAF)
Bauwerft Chantiers Piriou, Concarneau
Baunummer C325
Taufe 12. Juli 2017
Stapellauf 22. Dezember 2016
Übernahme 12. September 2017
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 72,00 m (Lüa)
65,00 m (Lpp)
Breite 16,00 m
Seitenhöhe 6,80 m
Tiefgang (max.) 5,30 m
Vermessung 2028 BRZ
 
Besatzung 21
Maschinenanlage
Maschine 4 × Wärtsilä-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 6.400 kW (8.702 PS)
Dienst­geschwindigkeit

12 kn (22 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 14 kn (26 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1200 tdw
Container 54 TEU
Zugelassene Passagierzahl 39
Ausrüstung als Patrouillenschiff
Bewaffnung

4 × Maschinengewehr

Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
IMO-Nr. 9797539
Schiffskennung P800

Geschichte

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Das Schiff wurde vom französischen Schiffsarchitekturbüro Marine Assistance[2] und dem finnischen Unternehmen Aker Arctic entworfen.[3] Es wurde im Juni 2015 vom Ministère des Outre-mer bestellt. Gebaut wurde es unter der Baunummer C325 von Chantiers Piriou in Concarneau.

Der Rumpf wurde von der Crist-Werft im polnischen Gdynia zugeliefert. Das Baudock wurde am 22. Dezember 2016 geflutet und der Rumpf ein paar Tage später zur Ausrüstung und Fertigstellung zu Chantiers Piriou geschleppt.[4]

Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte am 12. Juli 2017.[5] An diesem Tag wurde es auch getauft.[6] Nach einer einmonatigen Überführungsfahrt von Frankreich nach Réunion erfolgte die Übergabe des fertiggestellten Schiffes nach dessen Ankunft am 12. September 2017 in Le Port.[7]

Das Schiff ersetzte das seit 1984 für die Versorgung der Antarktisstationen Dumont-d’Urville-Station in Adélieland und Station Dome Concordia eingesetzte, gleichnamige Vorgängerschiff und das bereits 2015 außer Dienst gestellte Patrouillenboot Albatros.[8][9] Die Baukosten des Schiffes beliefen sich auf rund 50 Mio. Euro.[10][11]

Das Schiff wird vom Französischen Polarinstitut Paul-Émile-Victor und der französischen Marine genutzt. Dem Französischen Polarinstitut Paul-Émile-Victor steht es 120 Tage im Jahr während des Sommers auf der Südhalbkugel für die Versorgung der Forschungsstationen Dumont-d’Urville und Station Dome Concordia in der Antarktis und Port-aux-Français auf dem Kerguelen-Archipel zur Verfügung. Während der Versorgungsfahrten wird es auch für Forschungszwecke genutzt.[12] Die übrige Zeit dient es der französischen Marine für Patrouillenfahrten in den ausschließlichen Wirtschaftszonen der französischen Überseegebiete Kerguelen, Crozetinseln und Sankt Paul und Amsterdam im Indischen Ozean.[1][9][13]

Zur ersten Fahrt in die Antarktis brach das Schiff am 12. Oktober 2017 auf.[14] Die französische Marine stellte das Schiff am 25. Juni 2018 im Anschluss an die erste Antarktissaison für ihre Patrouillenfahrten in Dienst.[15]

Technische Daten und Ausstattung

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Das Schiff wird über zwei Antriebsstränge mit vier Viertakt-Achtzylinder-Dieselmotoren des Herstellers Wärtsilä (Typ: 8L20) mit jeweils 1600 kW Leistung angetrieben. Jeweils zwei Motoren wirken über ein Untersetzungsgetriebe auf jeweils einen Verstellpropeller. Das Schiff ist mit einem elektrisch angetriebenen Bugstrahlruder mit 500 kW Leistung ausgestattet. Die Motoren sind mit einem Abgasbehandlungssystem zur Reduktion der Stickoxid­emissionen ausgerüstet. Das Schiff erfüllt damit die Tier-III-Abgasnorm der IMO.[13]

Für die Stromerzeugung stehen zwei von den Hauptmotoren angetriebene Generatoren mit 500 kW Leistung (625 kVA Scheinleistung) sowie ein Dieselgenerator mit 500 kW Leistung (625 kVA Scheinleistung) zur Verfügung. Außerdem wurde ein Notgenerator mit 148 kW Leistung (185 kVA Scheinleistung) verbaut.

Die Decksaufbauten befinden sich in der vorderen Hälfte des Schiffes. Oberhalb des Deckshauses befindet sich ein geschlossener Ausguck. Hinter den Decksaufbauten befindet sich ein offenes Arbeitsdeck, das im hinteren Bereich zugleich als Hubschrauberlandedeck dient. Das Schiff kann zwei Hubschrauber in Hangern mitführen.[13] Auf dem Achterdeck können zwei 20-Fuß-Container geladen werden. Unterhalb des Achterdecks befindet sich ein Ladedeck, auf dem 14 20-Fuß-Container oder andere Ladungsgüter Platz finden.[9]

Im Bereich des Achterdecks befindet sich ein Kran, der 35 t bei einer Auslage von 12 m heben kann. Ein weiterer Kran befindet sich vor dem Deckshaus. Er kann 900 kg bei einer Auslage von 8,8 m heben.[13] Im Achterschiffsbereich befindet sich ein Heckgalgen unterhalb des Hubschrauberlandedecks, der 5 t heben kann.[13][9]

Für den Einsatz als Patrouillenschiff in den französischen Überseegebieten im Indischen Ozean ist das Schiff mit vier Maschinengewehren bewaffnet.[1]

Das Schiff wird von 21 Besatzungsmitgliedern betrieben. Darüber hinaus ist an Bord Platz für 39 weitere Personen.[1] Es kann rund 35 Tage auf See bleiben.[13] Der Eisbrecher kann bis zu 80 cm dickes Eis mit einer Geschwindigkeit von zwei Knoten brechen.[16]

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Commons: L’Astrolabe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d L’Astrolabe, Marine nationale. Abgerufen am 30. September 2019.
  2. References, Marine assistance. Abgerufen am 30. September 2019.
  3. L’Astrolabe, Aker Arctic. Abgerufen am 30. September 2019.
  4. Wodowanie statku L’Astrolabe, 23. Dezember 2016. Abgerufen am 30. September 2019.
  5. French Navy receives icebreaker and patrol vessel L’Astrolabe, Naval Today, 13. Juli 2017. Abgerufen am 30. September 2019.
  6. L’Astrolabe Naming Ceremony, Pressemitteilung, Piriou, 12. Juli 2017. Abgerufen am 25. März 2022.
  7. Arrivée de L’Astrolabe à la Rèunion, Pressemitteilung, Pirou, 12. September 2017. Abgerufen am 25. März 2022.
  8. {Polar logistic ice-breaker L’Astrolabe on the way to home port, Pressemitteilung, Piriou, 12. August 2017. Abgerufen am 25. März 2022.
  9. a b c d Piriou delivers patrol and polar logistic ice-breaker L’Astrolabe (Memento vom 30. September 2019 im Internet Archive), Pressemitteilung, Piriou, 12. Juli 2017 (PDF, 753 kB).
  10. French Polar Logisitcs Support Vessel L’Astrolabe Launched in Poland, Navy Recognition, 24. Dezember 2016. Abgerufen am 30. September 2019.
  11. Laurent Lagneau: La Marine nationale a pris en charge le patrouilleur polaire L’Astrolabe, Zone Militaire, 12. September 2017. Abgerufen am 30. September 2019.
  12. Astrolabe, Institut polaire français Paul Émile Victor. Abgerufen am 30. September 2019.
  13. a b c d e f L’Astrolabe Polar Logistics and Patrol Vessel, Naval Technology. Abgerufen am 30. September 2019.
  14. French icebreaker/patrol vessel L’Astrolabe starts maiden Antarctica mission, Naval Today, 17. Oktober 2017. Abgerufen am 30. September 2019.
  15. French Navy commissions L’Astrolabe, 8 months after it deployed on operations, Naval Toay, 28. Juni 2018. Abgerufen am 30. September 2019.
  16. French polar logistic vessel delivered, Arctic Passion News, Aker Arctic Technology Inc Newsletter, September 2017, S. 16–17 (PDF, 198 MB). Abgerufen am 30. September 2019.