LKM V 10 C

dieselmechanische Schmalspurlokomotiven für Werk- und Anschlussbahnen aus Babelsberg, DDR, gebaut zwischen 1959 und 1975

Die V 10 C ist eine schmalspurige Diesellokomotive für Werk- und Anschlussbahnen. Die Lokomotive wurde von 1959 bis 1975 in einer Serie von 496 Exemplaren im VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg (LKM) für Spurweiten von 600 bis 1067 mm gebaut.

LKM V 10 C
V10C mit Innenrahmen für 900-mm-Spurweite Baujahr 1973
V10C mit Innenrahmen für 900-mm-Spurweite Baujahr 1973
V10C mit Innenrahmen für 900-mm-Spurweite Baujahr 1973
Nummerierung: Fabriknummerierung:

250 001–496,
später betreibereigene Bezeichnung

Anzahl: 496
Hersteller: LKM Babelsberg
Baujahr(e): 1959–1975
Ausmusterung: dauert bis heute an
Achsformel: C
Spurweite: 600–762 mm / 900–1067 mm
Länge über Kupplung: 5.400 mm
Höhe: 2.660 mm
Breite: 1.840 mm
Fester Radstand: 1.800 mm
Gesamtradstand: 1.800 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 20 m
Dienstmasse: 16 t
Reibungsmasse: 16 t
Radsatzfahrmasse: 5,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 24 km/h
Installierte Leistung: 75 kW (100 PS)
Leistungskennziffer: 4,7 kW/t
Treibraddurchmesser: 700 mm
Motorentyp: 6 KVD 14,5 SRL, später 6 VD 14,5/12 SRL
Motorbauart: 6-Zylinder-Reihendieselmotor
Leistungsübertragung: mechanisch
Tankinhalt: 160 l
Antrieb: ein 6-Zylinder-Reihen-Dieselmotor treibt über ein mechanisches Schaltgetriebe eine Vorgelegewelle an, welche durch Treibstangen mit den Achsen verbunden ist
Übersetzungsstufen: 1. Gang: 0–4 km/h

2. Gang: 4–8 km/h
3. Gang: 8–12 km/h
4. Gang: 12–24 km/h

Lokbremse: Wurfhebelbremse, teilweise zusätzlich Druckluft- oder Saugluftbremse
Zugbremse: teilweise Druckluft- oder Saugluftbremse
Zugheizung: nicht vorhanden
Kupplungstyp: verschiedene (z. B. Feldbahn-, Trichter- oder Balancierhebelkupplung)

Geschichte

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Die ab etwa 1957 gebaute Vorgängerbaureihe Ns 4 c hatte schon die Gehäuseform der V 10 C. Da bei LKM der Wunsch nach Vereinheitlichung der Baugruppen mit der regelspurigen V 10 B bestand, wurde das Innenleben der Ns 4 c überarbeitet und die V 10 C entstand.

Technische Merkmale

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In der Regel besaßen die Lokomotiven einen luftgekühlten 6-Zylinder-Dieselmotor (6 KVD 14,5 SRL, später 6 VD 14,5/12 SRL), auf Wunsch sowie in der Exportausführung verwendete man einen wassergekühlten Motor (6 KVD 14,5 SRW) aus dem VEB Dieselmotorenwerk Schönebeck. Die Kühlung des luftgekühlten Motors erfolgte über ein Axialgebläse, das über einen Keilriemen vom Motor angetrieben wurde. Über eine Gelenkwelle wirkte er auf ein mechanisches Viergang-Getriebe mit Wendegetriebe. Daran angeschlossen ist die Blindwelle, die unter dem Führerhaus sitzt. Über Kuppelstangen werden die außerhalb des Rahmens liegenden Achskurbeln angetrieben, die mit den Rädern, je nach Ausführung inner- oder außerhalb des Rahmens, verbunden sind.

Je nach Spurweite besitzt die Lokomotive einen Außen- (600–762 mm) oder Innenrahmen (900–1067 mm). Gebremst wurde in der Regel mit einer Wurfhebelbremse, auf Wunsch kam eine Druckluftbremse zum Einbau, welche entweder nur für die Lokomotive oder als durchgehende Zugbremse wirkte. Das End-Führerhaus lag hinter dem Motorvorbau. Der obere (mit Fenster) und der untere Teil der Führerstandtür konnten einzeln weggeklappt werden. Bei der Tropenausführung war das Führerhausoberteil seitlich offen. Das Führerhaus war in der Standardausführung halbisoliert, es konnte aber auch vollisoliert und mit einem zusätzlichen Dachblech gegen Sonneneinstrahlung geliefert werden.

Für die elektrische Anlage gab es eine Lichtmaschine mit 500 W, die zwei Bleibatterien mit 12 V und 180 Ah versorgte.

Siehe auch

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Literatur

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  • Andreas Knipping, Clemens Hahn: Das große Lokomotiven Album. Deutsche Reichsbahn – Deutsche Bundesbahn. Sconto, 2004, ISBN 978-3-86517-017-0.
  • Holger Neumann, Sven Kästner: Schmalspurige Industrielokomotiven der DDR. Wolfgang Herdam Fotoverlag, Gernrode/Harz 2008, ISBN 978-3-933178-22-0 (120 S.).
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Commons: LKM V 10 C – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien