La Toya Jackson

US-amerikanische Popsängerin

La Toya Yvonne Jackson (* 29. Mai 1956 in Gary, Indiana) ist eine US-amerikanische Popsängerin. Sie ist Mitglied der musikalisch erfolgreichen Familie Jackson und die Schwester von Michael und Janet Jackson.

La Toya Jackson, 2010
La Toya (Mitte) mit Geschwistern, 1977

La Toya ist das fünfte von neun Kindern der Jackson-Familie. Ihre Eltern sind Joseph (1928–2018) und Katherine Jackson (* 1930). La Toya war die erste Jackson-Schwester, die eine Solokarriere startete. Ihre erste Single Night Time Lover schrieb sie zusammen mit ihrem Bruder Michael. Bei dem dazugehörigen Album La Toya Jackson, das 1980 veröffentlicht wurde, wirkten u. a. Stevie Wonder und Ray Parker Jr. mit. Bis auf ihre Anfangsarbeiten wurden ihre Alben jedoch von Kritikern eher negativ beurteilt. Kommerziell konnte sie keine großen Erfolge verbuchen. In den deutschen Singlecharts hatte sie 1980 einen kleinen Achtungserfolg mit If You Feel the Funk. In den USA schaffte sie lediglich 1984 mit der Single Heart Don’t Lie den Sprung auf eine mittlere Platzierung in den amerikanischen Pop-Charts. Die meistverkaufte Platte, auf der ihre Stimme ertönt, ist aber Thriller von Michael Jackson. Hier sang sie bei P.Y.T. (Pretty Young Thing) im Hintergrund; die Platte verkaufte sich insgesamt rund 100 Millionen Mal und ist bis heute das weltweit erfolgreichste Album.

La Toya Jackson ist nicht nur Sängerin, sondern auch Komponistin. Ihre eigenen Titel schrieb sie meist zur Hälfte selbst. Außerdem schrieb sie unter anderem Reggae Night für das 1983er Album The Power and the Glory des Reggae-Musikers Jimmy Cliff.[1] Der Titel wurde weltweit zu einem großen Erfolg. Später schrieb sie zwei weitere Titel für Cliffs Album Cliff Hanger, das im Februar 1986 mit einem Grammy ausgezeichnet wurde.[2]

Jacksons Karriere wurde in den 1980er Jahren stark von Europa (insbesondere von Deutschland aus) geführt und gesteuert. 1987 unterschrieb sie einen Plattenvertrag bei der Hamburger Firma Teldec (heute East/West Records), die ihr 1988er Album La Toya koordinierte. Für dieses Album arbeitete Jackson auch mit dem britischen Hit-Produzenten-Trio Stock Aitken Waterman zusammen. Ihr Nachfolgealbum Bad Girl wurde von Tony Monn sogar vollständig in München aufgenommen. Vier Kompositionen stammten zudem vom deutschen Liedschreiberduo Klarmann/Weber.

Begleitet wurde ihre musikalische Karriere immer wieder von Schlagzeilen. Sie ließ sich nackt im Playboy abbilden, schrieb mit Growing Up in the Jackson Family eine schockierende Autobiografie, in der sie ihren Vater des Inzests beschuldigte, ging mit einer Boa Constrictor um den Hals einkaufen und teilte mit, dass alle Verdächtigungen gegen ihren Bruder Michael Jackson der Wahrheit entsprächen. Das tat sie zumindest noch im Jahr 1993, sagte aber später, sie habe seinerzeit unter dem Einfluss ihres Managers gestanden. Bei den erneuten Vorwürfen gegen ihren Bruder im Jahr 2004 stärkte sie ihm den Rücken. In der Zwischenzeit hat sie sich mit ihrer Familie ausgesöhnt. Ihrer Aussage nach sei das Image des schwarzen Schafs der Familie eine Erfindung ihres 2005 verstorbenen Ex-Ehemanns und Managers Jack Gordon gewesen.

Nach ihren Playboy-Fotos trat La Toya ein halbes Jahr lang im Pariser Moulin Rouge auf und verschaffte dem bekannten Theater sechs Tage in der Woche jeweils zwei ausverkaufte Vorstellungen und sich selbst stehenden Applaus nach jeder Vorstellung. Die Gage in Millionenhöhe war das teuerste Engagement des Moulin Rouge in seiner über hundertjährigen Geschichte. Jackson verließ das Moulin Rouge jedoch sechs Monate vor Ablauf des Vertrags und wurde später vom Theater verklagt.

Auch im sozialen Bereich hat sich La Toya engagiert; zusammen mit der First Lady Nancy Reagan trat sie 1987 im Anti-Drogen-Programm Just Say NO auf.

Eine erfolgreiche Petition ihrer Fans, den selbsterklärten Toy Soldiers der „Church of La Toya“, veranlasste das Label Cherry Pop, ihr Debütalbum am 22. Mai 2006 wiederzuveröffentlichen. Es war das erste Mal, dass ihr Erstling in Großbritannien erschien.

Für 2009 war die Veröffentlichung ihres achten Albums Startin’ Over angekündigt, das ab Mitte 2002 immer wieder verschoben wurde. Aus dem Album hat La Toya Jackson 2004 zwei Singles ausgekoppelt, die jedoch nur zu Promotionszwecken an Radiostationen und Clubs geschickt wurden: Just Wanna Dance kletterte bis auf Platz 13 der amerikanischen Billboard-Dance-Charts; Free the World, angelehnt an Michael Jacksons Heal the World, schaffte es auf Platz 24. Am 28. Juli veröffentlichte La Toya die Single Home, die sie ihrem am 25. Juni 2009 verstorbenen Bruder Michael Jackson widmete. Nach dem Tod ihres Bruders wurde das Album auf unbestimmte Zeit verschoben.

Am 4. Juni 2014 gab La Toya Jackson in der Fernsehsendung Good Morning America bekannt, dass sie mit ihrem langjährigen Manager verlobt ist.[3]

Im Februar 2019 erreichte Jackson in der ersten Staffel der US-amerikanischen Version von The Masked Singer als Alien den sechsten von insgesamt zwölf Plätzen.[4] 2021 nahm sie an der zweiten Staffel des spanischen Pendants Mask Singer: Adivina quién canta teil, schied aber bereits in der ersten Folge aus.

Diskografie

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   US   R&B
1980 LaToya Jackson
Polydor 6291
US116
(13 Wo.)US
R&B26
(20 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1980
Produzent: Ollie Brown
1981 My Special Love
Polydor 6328
US175
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1981
Produzenten: Ollie Brown, Randy Jackson
1984 Heart Don’t Lie
Private I. 39361
US149
(6 Wo.)US
R&B65
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Mai 1984
Produzenten: Amir Bayyan, Howard Hewett, Tito Jackson

Weitere Veröffentlichungen

  • 1986: Imagination
  • 1988: La Toya / You’re Gonna Get Rocked
  • 1990: Bad Girl
  • 1991: No Relations
  • 1992: Formidable
  • 1994: From Nashville to You
  • 1995: Stop in the Name of Love
  • 2002: Startin’ Over (nur als Promo erschienen)

Kompilationen

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  • 1993: World of LaToya Jackson: Sexual Feeling (VÖ: 15. März)
  • 1996: Sexual Feeling (VÖ: 24. Juni)
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][7][8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   US   R&B   Dance
1980 Night Time Lover
LaToya Jackson
R&B59
(8 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 1980
Autoren: La Toya Jackson, Michael Jackson
If You Feel the Funk
LaToya Jackson
DE42
(7 Wo.)DE
R&B40
(14 Wo.)R&B
Dance17
(20 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Oktober 1980
Autoren: Dorie Pride, Kamau Peterson
1981 Stay the Night
My Special Love
R&B31
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juli 1981
Autoren: Billy Ocean, Ken Gold
Original: Billy Ocean, 1981
1983 Bet’cha Gonna Need My Lovin’
Heart Don’t Lie
R&B22
(11 Wo.)R&B
Dance55
(7 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Juli 1983
Autoren: Amir Bayyan, Cynthia Huggins, Kelly Barretto
1984 Heart Don’t Lie
Heart Don’t Lie
US56
(8 Wo.)US
R&B29
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: April 1984
Autor: Amir Bayyan
Hot Potato
Heart Don’t Lie
R&B43
(11 Wo.)R&B
Dance38
(9 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: August 1984
Autoren: Amir Bayyan, La Toya Jackson
1986 He’s a Pretender
Imagination
R&B76
(4 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Januar 1986
Autoren: Gary Goetzman, Mike Piccirillo
Oops, Oh No!
Cerrone’s Collection
R&B89
(2 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1986
mit Cerrone
Autoren: Cerrone, Donnell Spencer, Nick Mundy
1988 You’re Gonna Get Rocked
La Toya
R&B66
(5 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Oktober 1988
Autoren und Original: Full Force, 1988
2005 Free the World (Jason Randolph Remix)
Startin’ Over
Dance24
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Dezember 2004
Autoren: La Toya Jackson, Jeffré Phillips, Peter Roberts

Weitere Singles

  • 1981: Giving You Up
  • 1981: Mi amor te hizo a un lado (My Love Has Passed You By)
  • 1981: I Don’t Want You to Go (VÖ: Oktober)
  • 1984: Private Joy
  • 1985: Baby Sister
  • 1986: Imagination (Remix)
  • 1986: Yes, I’m Ready
  • 1987: (Ain’t Nobody Loves You) Like I Do
  • 1988: (Tell Me) He Means Nothing to You at All
  • 1988: You Blew
  • 1989: Such a Wicked Love (VÖ: Februar)
  • 1989: Bad Girl
  • 1990: Sexual Feeling (La Toya Remix)
  • 1990: You and Me
  • 1991: Sexbox
  • 1991: Why Don’t You Want My Love?
  • 1991: Wild Side
  • 1992: Let’s Rock the House
  • 1996: I Can’t Help Myself
  • 1998: Don’t Break My Heart (mit Tom Beser)
  • 2004: Just Wanna Dance (Jason Randolph Remix)
  • 2007: I Don’t Play That
  • 2009: Home(VÖ: 28. Juli)
  • 2011: Starting Over (Songs That Inspired the Book) (EP mit 7 AAC-Files; VÖ: 21. Juni)
  • 2014: Feels Like Love (VÖ: 21. Juli)
  • 2015: Trouble (La Remixes) (VÖ: 22. September)
  • 2016: Tehran (Andy feat. La Toya Jackson; VÖ: 11. März)

Videoalben

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  • 1989: A Sizzling Spectacular!
  • 1989: Latoya Jackson
  • 1995: Exotic Club Tour
  • 1995: Step Up Workout

Filmographie

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Gastauftritt bei „Ein Colt für alle Fälle“ – „Auftritt für Valerie“

  1. Jimmy Cliff – The Power And The Glory. In: Discogs.
  2. https://www.grammy.com/grammys/artists/jimmy-cliff
  3. La Toya Jackson: "Ja, ich bin sehr verlobt" In: Kreiszeitung, 4. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014.
  4. Natalie Stone: The Masked Singer Reveals Its Alien Celebrity Contestant. In: People. 13. Februar 2019, abgerufen am 13. Juli 2020 (englisch).
  5. a b Chartquellen: DE Billboard Hot 100 Billboard 200
  6. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9.
  7. Joel Whitburn: Hot R&B Songs 1942–2010: 6th Edition, ISBN 978-0-89820-186-4.
  8. Joel Whitburn: Hot Dance/Disco 1974–2003, ISBN 978-0-89820-156-7.
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Commons: La Toya Jackson – Sammlung von Bildern