Labassère
Labassère ist eine französische Gemeinde mit 234 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Sie gehört zum Arrondissement Bagnères-de-Bigorre und zum Kanton La Haute-Bigorre.
Labassère | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Hautes-Pyrénées (65) | |
Arrondissement | Bagnères-de-Bigorre | |
Kanton | La Haute-Bigorre | |
Gemeindeverband | Communes de la Haute-Bigorre | |
Koordinaten | 43° 4′ N, 0° 6′ O | |
Höhe | 546–1169 m | |
Fläche | 10,09 km² | |
Einwohner | 234 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 23 Einw./km² | |
Postleitzahl | 65200 | |
INSEE-Code | 65238 | |
Blick auf das Zentrum von Labassère |
Die Einwohner werden Labassèrois und Labassèroises genannt.[1]
Geographie
BearbeitenLabassère liegt circa vier Kilometer westlich von Bagnères-de-Bigorre in dessen Einzugsbereich (Aire urbaine) in der historischen Grafschaft Bigorre.[2]
Umgeben wird Labassère von den sechs Nachbargemeinden:
Astugue | Trébons | Pouzac |
Neuilh | ||
Germs-sur-l’Oussouet | Bagnères-de-Bigorre |
Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist der Gipfel des Pic de Labassère (1169 m) an der südlichen Grenze zur Nachbargemeinde Bagnères-de-Bigorre.
Labassère liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.
Der Oussouet, einer seiner Nebenflüsse, bildet die natürliche Grenze zu den westlichen Nachbargemeinden Astugue, Neuilh und Germs-sur-l’Oussouet.
Die Gailleste durchquert das Gebiet der Gemeinde im östlichen Teil zusammen mit ihrem Nebenfluss, dem Ruisseau Peyret, der in Labassère entspringt.
Ebenso entspringt der Ruisseau Marrosque in Labassère und mündet an der Grenze zur Nachbargemeinde Germs-sur-l’Oussouet in den Oussouet.[3]
Toponymie
BearbeitenDer okzitanische Name der Gemeinde heißt Labassèra. Er hat seinen Ursprung aus dem gascognischen labassèra (deutsch Schieferbruch), eine Ableitung aus labassa (deutsch Schiefer) und labasso (deutsch Steinplatte) zusammen mit dem Suffix -ariam. Die Karte von Cassini von 1750 hat bereits einen Schieferbruch eingetragen. Der Spitzname der Bewohner der Gemeinde lautet folgerichtig Eths losèrs (deutsch die Schieferbrecher).
Toponyme und Erwähnungen von Labassère waren:
- Labassere (1285 und 1312, Volkszählung des Adels im Bigorre bzw. Kopialbuch der Vicomtes von Lavedan, genannt Livre vert de Bénac),
- Labasera (1300, Erhebung im Bigorre),
- Labacere (1312, Livre vert de Bénac),
- De Basseria (1313, Steuerliste Debita regi Navarre),
- La Bassera (1326 und 1342, Livre vert de Bénac bzw. Kirchenregister von Tarbes),
- La Bascere (1384, Livre vert de Bénac),
- La Bassera (1429, Zensusliste der Grafschaft Bigorre),
- Labassere (1750 und 1793, Karte von Cassini bzw. Notice Communale),
- La Bassère (1801, Bulletin des lois).[4][5][6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis Beginn des 20. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 790. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 220 Einwohner, bevor eine relativ kurze Wachstumsphase bis zur ersten Dekade des 21. Jahrhunderts einsetzte, und die Zahl der Einwohner seitdem wieder rückläufig ist.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | 2021 |
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Einwohner | 396 | 331 | 241 | 220 | 218 | 235 | 258 | 255 | 234 |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pfarrkirche Saint-Martin. Die im gotischen Stil gehaltene Kirche wurde 1898 neu errichtet, da der Vorgängerbau angesichts der wachsenden Gemeinde zu klein geworden war.[8]
- Donjon de Labassère, Überrest eines Bergfrieds einer früheren Burg, der einst als optische Telegrafenstation genutzt wurde.
- Schwefelhaltige Quelle von Labassère, entdeckt im Jahre 1800 durch den Pfarrer Pédefer.
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Pfarrkirche Saint-Martin
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Donjon de Labassère
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenLabassère liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse Porc noir de Bigorre und des Schinkens Jambon noir de Bigorre.[9]
Verkehr
BearbeitenLabassère ist erreichbar über die Route départementale 88 und über lokale Straßen, die von der Route départementale 18 abzweigen.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Pfarrer Jacques Pédefer entdeckte beim Besuch seiner neuen Gemeinde die Quelle anhand ihres Schwefelgeruchs. Analysen ergaben einen hohen Schwefelgehalt des Wassers, das in der Folge zur Therapie bei Bronchienleiden und Tuberkulose eingesetzt wurde. Das Wasser wurde in Flaschen abgefüllt, mithilfe von Maultieren nach Bagnères-de-Bigorre transportiert und dort verkauft. Dieser Betrieb wurde 1991 eingestellt.[11]
- Alphonse Grasset, geboren am 17. Oktober 1873 in Labassère, gestorben am 20. November 1952 in Bagnères-de-Bigorre, war Militär und Verfasser militärischer Schriften.[12]
Weblinks
Bearbeiten- Website der Arbeitsgemeinschaft des Noir de Bigorre (französisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hautes-Pyrénées. habitants.fr, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Aire urbaine de Bagnères-de-Bigorre (300). INSEE, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Ma commune : Labassère. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Labassère. Département Hautes-Pyrénées, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 19. November 2019 (englisch).
- ↑ a b Notice Communale Labassère. EHESS, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Populations légales 2016 Commune de Labassère (65238). INSEE, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Les monuments historiques du village. Académie de Toulouse, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Labassère (65238). INSEE, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ La source sulfureuse de Labassère. Académie de Toulouse, abgerufen am 19. November 2019 (französisch).
- ↑ Alphonse Grasset (1873–1952). Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 19. November 2019.