Lachsargument

Sprachwissenschaften

Mit dem Lachsargument sahen Sprachforscher im 19. und 20. Jahrhundert den Beweis erbracht, dass sich die Urheimat der Indogermanen im nördlichen Mitteleuropa und nicht in der eurasischen Steppe befände. Zugrunde lag die Entdeckung, dass die recht ähnlichen Bezeichnungen für den Lachs in germanischen, baltischen und slawischen Sprachen in einem proto-indoeuropäischen Wort wurzelten.

Lachs (Salmo salar Linnaeus)
Lachs- oder Meerforelle (Salmo trutta trutta Linnaeus)
Das Fischwort „Lachs“ in Sprachen Europas, Asiens und Nordafrikas

Das Lachsargument lautete: Die Ur-Indogermanen stammen von dort, wo sowohl der Lachs als auch das gemeinsame Wort für ihn vorkommt. Dies traf nur auf das Gebiet der mitteleuropäischen Flüsse zur Ostsee zu.

Diese Herleitung beruhte jedoch auf einer Fehlannahme. Die Bezeichnung der Ur-Indogermanen (heute auch: Proto-Indoeuropäer) galt zunächst nicht dem Lachs (Salmo salar), sondern Unterarten der Lachs- oder Meerforelle (Salmo trutta trutta), die in den Flüssen zum Schwarzen und zum Kaspischen Meer verbreitet sind. In mehr als 100 Jahren äußerten sich rund dreißig Gelehrte mit Beiträgen zum Lachsargument, bis es widerlegt war.

Entstehung

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„Lachs“ in der frühen Sprachwissenschaft

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Ab Mitte des 19. Jahrhunderts untersuchten Philologen Wörter, die in mehreren indogermanischen Sprachen ähnlich lauteten. Sie galten als „urverwandt“, entweder als ur-indogermanisch oder zu einer jüngeren Ursprache der „Litu-Slawo-Germanen“[1] gehörend. Gemeint waren etwa die Bezeichnungen für Meer, Löwe, Salz oder Buche.[2] Das Vorkommen oder Fehlen gemeinsamer Wörter sollte Rückschlüsse auf die Urheimat der Indogermanen erlauben. Zu den zahlreichen Hypothesen über ihre geographische Lage etwa im nördlichen Europa, im südlichen Russland oder auf dem Balkan gehörten auch rassenanthropologische[3] und nationalchauvinistische[4] Begründungen.

Die Sprachvergleichung deutete auf einen Mangel an indogermanischen Fischnamen.[5] Selbst ein einheitliches indogermanisches Wort für Fisch, der lateinisch piscis, in Sanskrit mátsya-, griechisch ichthýs und altslawisch ryba hieß, fehlte offenbar.[6] Beides machte eine Herkunft der Indogermanen aus einem fischarmen eurasischen Steppen- oder Waldgebiet plausibel.[7]

Für den Lachs (Salmo salar) jedoch enthielten die Nachschlagewerke, die seit den 1870er Jahren erschienen, umfangreicher werdende Zusammenstellungen ähnlicher Bezeichnungen in den germanischen, baltischen und slawischen Sprachen. Ihre Formen schlossen Entlehnung aus. Der deutsche Germanist August Fick führte 1876 zu altnordisch lax, althochdeutsch lahs und neuhochdeutsch Lachs die Reihe litauisch lászis, lasziszas, lettisch lassis, lassens, altpreußisch lasasso, polnisch łosoś und russisch losós′ an.[8] Mit dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm kam 1877 altenglisch leax hinzu.[9] Der Philologe Friedrich Kluge nannte 1882 zusätzlich schottisch lax und konstruierte eine gotische Form *lahs.[10]

Erste Nennung des Lachsargumentes

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Erstmals grenzte der Sprachhistoriker Otto Schrader 1883 die Lage des „Slavo-Germanenlandes“ mit einem tiergeographischen Argument ein. Entscheidend sei die Benennung des Lachses, „der nach Brehms Tierleben nur in den Flüssen der Ostsee, Nordsee und des nördlichen Eismeers vorkommt.“[11] Damit schien ein Wort gefunden, über dessen sachlich und sprachlich fast identisches Verbreitungsgebiet unter den Gelehrten Einigkeit herrschte. Weil Schrader das Lachsargument auf die westindogermanischen Sprachen begrenzt sah, hielt er es in der Diskussion um die Urheimat für untauglich.

Der Rassenanthropologe Karl Penka, der Südskandinavien für die Heimat der Indogermanen hielt, schrieb über den Lachs 1886 ohne Beleg: „Dieser Fisch war dem arischen Urvolke bekannt.“ Penka erweiterte das Lachsargument formal um das Fehlen von Lachswörtern: „Nun findet sich der Lachs (Salmo salar), als dessen Heimat das Eismeer und die nördlichen Theile des Atlantischen Oceans anzusehen sind, nur in den Strömen und Flüssen Russlands, welche in die Ostsee und das Weisse Meer münden, keineswegs jedoch in den Flüssen, die sich in das Schwarze oder Kaspische Meer ergiessen. Ebenso wenig kommt er in den Flüssen Asiens und im Mittelländischen Meere vor, woraus sich erklärt, dass sich weder im Iranischen und Indischen, noch im Griechischen und Lateinischen entsprechende Lautformen vom urarischen *lakhasa erhalten haben.“[12] Penka begründete auch seine rekonstruierte Form *lakhasa nicht.

"[Die Lachswörter] beschränken sich auf ein engeres Sprachgebiet", antwortete Schrader 1890.[13] Auch der Sprachwissenschaftler Johannes Schmidt wendete das Fehlen der Lachswörter in allen anderen indogermanischen Sprachen gegen Penka an: Dieser setze die nur nordeuropäische Benennung des Lachses als indogermanisch an, um die Übereinstimmung indogermanischer und südschwedischer Fauna zu beweisen.[14] 1901 nahm Schrader aber Penkas Formulierung ex negativo auf: „Da der Fisch nur in denjenigen Flüssen vorkommt, welche sich in den Ocean sowie in die Ostsee ergiessen, nicht aber in denjenigen, welche in das Mittelländische oder Schwarze Meer münden, so ist es begreiflich, dass weder Griechen noch Römer einen eigentümlichen Namen für denselben hatten.“[15]

Die ersten Auflagen von Kluges Etymologischem Wörterbuch der deutschen Sprache zeichnen die begriffliche Klärung nach. Von der 1. Auflage 1883 bis zur 5. Auflage 1896 waren die germanischen und zeitgenössisch so genannten „slawisch-litauischen“ Lachswörter als „urverwandt“ bezeichnet. Von der 6. Auflage 1899 bis zur 1914 abgeschlossenen 8. Auflage galten sie als „verwandt“.[16]

Die frühe Debatte um Lachsargument und Urheimat

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In den 30 Jahren nach der Erstnennung benutzten sowohl Befürworter der nordeuropäischen Hypothese als auch Vertreter der Steppenherkunft das Lachsargument, um die Lage der Urheimat zu bestimmen. Erstere datierten ein gemeinsames Ausgangswort für „Lachs“ auf die ur-indogermanische Zeit der Gemeinsprache, Letztere auf eine jüngere, bereits einzelsprachliche Phase mit einer westindogermanischen, germanisch-baltisch-slawischen Neuprägung.[17] Eine linguistische Debatte um ur- oder westindogermanische Stammformen der Lachswörter wurde nicht geführt. Bestimmend für die indogermanistische Auseinandersetzung dieser Zeit waren Baum- und Säugetiernamen, Begriffe aus Ackerbau und Viehzucht, Bodenfunde und schädelkundliche Vergleiche. Das Lachsargument hatte nachrangige Bedeutung, weil sein Erkenntnispotenzial erschöpft schien.

Erweiterung

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Angebliche indogermanische Urheimat überwiegend in Deutschland, nach Hermann Hirt, 1907

Tocharisch B „laks“

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1908 identifizierten Philologen eine ausgestorbene Sprache im zentralasiatischen, im heutigen Nordwestchina liegenden Tarimbecken als indogermanisch und veröffentlichten erste Übersetzungen.[18] Die Textfragmente stammten überwiegend aus der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends und waren in zwei Sprachvarianten verfasst, die später Tocharisch A und B hießen. Als Erster wies Schrader 1911 auf ein neues Lachswort hin, noch bevor eine Übersetzung mit dieser Vokabel erschienen war: „Nun ist aber neuerdings auch ein tocharisches laks ‚Fisch‘ aufgetaucht, und es wird daher von zukünftigen Aufklärungen über diese Sprache abhängen, ob mit diesen Wörtern in diesem Zusammenhang etwas anzufangen ist, oder nicht.“[19] Schlussfolgerungen aus der Entdeckung wollte Schrader noch nicht ziehen.[20]

Die Entdeckung von tocharisch B laks „Fisch“ belegte den indogermanischen Charakter des Lachswortes. Anhänger der Hypothese von der nordeuropäischen Urheimat sahen sich bestätigt. Der Indogermanist Hermann Hirt schrieb: „Es ist demnach eine durch die Tatsachen widerlegte Behauptung von O. Schrader und anderen, dass die Indogermanen die Fische nicht beachtet hätten.“[21] Wegen der Einführung von Ackerbau und Viehzucht war es für den Baltisten Franz Specht „begreiflich, dass sich im allgemeinen nur ganz hervorstechende Fischarten, die dazu noch weiter verbreitet gewesen sein müssen, als gemeinsame indogermanische Bezeichnungen nachweisen lassen.“[22] Der Keltologe Julius Pokorny folgert aus dem Fehlen des Lachses östlich des Ural: „Die Tocharer dürften somit aus Mittel- oder Nordeuropa gekommen sein.“ Das Wort „lässt uns vermuten, dass die Tocharer ursprünglich an einem Lachs führenden Flusse in der Nachbarschaft der Slawen gesessen sein werden.“[23] Ausgeschlossen war das finno-ugrische Sprachgebiet, in dem die Lachswörter aus dem Indogermanischen kamen. Ebenso wenig kamen die später von Indogermanen besiedelten Teile Europas in Betracht, in denen die Lachswörter aus im Vorindogermanischen wurzelnden Bezeichnungen wie salmo und esox stammten, also westlich der Elbe, im Mittelmeerraum und auf den britischen Inseln. Der Urname, so John Loewenthal, „dürfte im Oder- und Weichselquellgebiet aufgekommen sein.“[24]

Das Lachsargument erlaubte die von völkischen Anthropologen und Nationalsozialisten propagierte Gleichsetzung der indogermanischen mit den germanischen Siedlungsgebieten und die Ansiedlung der „volklichen Urrasse“ in Großdeutschland.[25] Loewenthal schrieb 1927: „Die Germanen […] sind echte Indogermanen. Sie haben als einzige Art und Volkstum rein erhalten […] Sie dürften […] von den Weichsel- und Oderquellen her über die dänischen Inseln nach Schonen vordringend, von Schonen aus ihr geschichtliches Werk begonnen haben.“[26] In der Festschrift für Hirt bemerkt der Herausgeber, dass Hirt „die augenscheinliche Grundrasse der Indogermanen in einem nördlichen Klima ihre optimalen Lebensbedingungen“ finden ließ.[27] Eine Ausnahme stellte der dem Nationalsozialismus nahestehende Germanist Alfred Götze dar, der für das Lachswort über das Westindogermanische hinaus „weitere Anknüpfungs- und Deutungsversuche“ für „nicht gesichert“ hielt.[28]

Auf eine starke, meist ablehnende Reaktion stieß 1951 der Vorschlag des österreichischen Archäologen Robert Heine-Geldern, germanische Stämme könnten an der Ostwanderung der Tocharer teilgenommen und so die Übernahme germanischer Lehnwörter in die tocharische Sprache veranlasst haben,[29] weil er übersah, dass die Germanen eher ihr Wort *fisk „Fisch“ weitergegeben hätten.[30] Der Germanist Willy Krogmann fand Heine-Gelderns „Einfall […] ohne jeden Anhalt.“[31] Der US-amerikanische Asienwissenschaftler Denis Sinor kommentierte ihn als „einen guten archäologischen Beleg, um ein Licht auf Ereignisse zu werfen, die meiner Ansicht nach diese Disziplin nicht erhellen kann.“[32]

Ossetisch „læsæg“

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Ethnolinguistische Gruppen im Kaukasus mit Lachswörtern: Osseten (lindgrün), Armenier (mittelgrün), Russen (graugrün)

Das nächste Lachswort entdeckte ein Sprachforscher im digorischen Dialekt der ossetischen Sprache, der zum iranischen Sprachzweig des Indogermanischen gehört und im Kaukasus gesprochen wird. Lexikalisch erstmals 1929 erfasst,[33] konnte es für den norwegischen Indoiranisten Georg Morgenstierne 1934 „schwerlich ein Lehnwort aus russisch losoś sein.“[34] Morgenstierne wies darauf hin, dass Lachs-Arten in kaukasischen Flüssen vorkämen, der Indologe Sten Konow bemerkte die Verwandtschaft mit dem tocharischen Fischwort.[35]

Der Indologe Paul Thieme führte læsæg als Verkleinerungsform auf die indoarischen Wanderung zurück: „Natürlich kann es sich bei dem in kaukasischen Flüssen vorkommenden ‚Salmo‘ nicht um den Salmo salar, sondern nur um eine Forellenart handeln, die man um ihrer Ähnlichkeit mit dem aus der einstigen Heimat noch bekannten *lakso- ‚Salmo salar‘ willen ganz passend mit dem Deminutivum *laksoqo ‚Lächschen, kleiner Lachs‘ benannte.“[36]

Krogmann erkannte darin „eine ganze falsche Vorstellung“[37] von der Meerforelle Salmo trutta caspius, die vom Kaspischen Meer in den Terek aufsteigt, der mit seinen Nebenflüssen den Siedlungsraum der Osseten durchfließt. Dieser „kaspische Lachs“ ist der größte der europäischen Salmoniden und im südlichen Russland bis zum Ural weit verbreitet. „Fische von mehr als 40 Kilogramm sind nicht selten. […] Es wäre ja denkbar, dass der Name zunächst für eine Art eines anderen Genus geschaffen wurde und erst später auf den Salmo salar L. Anwendung fand, als man in ihm einen ähnlichen Fisch kennenlernte.“[38] Krogmann stand damit 1960 kurz vor der Überwindung des Lachsargumentes, verfolgte den Gedanken jedoch nicht weiter.

Altindisch „*lākṣa“, „lakṣā“, „lakṣá“

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Unter den Sprachwissenschaftlern unternahm Thieme die letzte große Anstrengung, mit dem Lachsargument die indogermanische Urheimat zu erklären.[39] Er stellte drei altindische Lachswörter vor, in denen die Bedeutung der Urheimat noch aufscheine: zu lākṣā „roter Lack“ ein Adjektiv *lākṣa „lachsig, rot“ wegen des rötlichen Lachsfleisches, das Zahlwort lakṣā „100.000“, zunächst „unübersehbare Menge“ wegen der großen Scharen von Lachsen zur Laichzeit, sowie das Nomen lakṣá „Spieleinsatz“, das zunächst unter Fischern für einen wertvollen Losanteil an der Fangbeute benutzt worden sein könne.[40] So weise „die Tatsache einer gemein-indogermanischen Bekanntschaft mit Salmo salar für den Ort der indogermanischen Sprachgemeinschaft vor Abwanderung der Arier unzweideutig auf das Gebiet der Ostseeströme und der Elbe.“[41]

„Für so gewichtige Folgerungen scheint die kühne Vermutung doch nicht tragfähig genug“, kommentierte der Indogermanist Walter Porzig, der aber auch weiterhin der Ostsee-Hypothese folgte.[42] Unter Zustimmung seiner Fachkollegen führte Manfred Mayrhofer die Etymologie von lākṣā „roter Lack“ auf die indogermanische Farbbezeichnung *reg- „färben, röten“ zurück und lobte an Thieme seinen „Reichtum an Ideen […] und immer geistvollen Etymologien.“[43] Als Herkunft von lakṣá „Spieleinsatz“ komme die indogermanische Wurzel *legh „legen“ in Betracht, die für lakṣá eine Ursprungsbedeutung „Einlage“ vermuten lasse.[44]

  Die altägyptische Kaulquappen-Hieroglyphe Ḥfn „100.000“, als Tierzahlwort eine Parallele zu altindisch लक्ष lakṣā „100.000“

Auf mehr Zustimmung stieß Thiemes Zahlworttheorie mit लक्ष lakṣā „100.000“, meist wegen der Parallelen in anderen Sprachen. Im Altägyptischen wird „100.000“ durch die Hieroglyphe der Kaulquappe bezeichnet, im Chinesischen dient das Zeichen für Ameise auch für „10.000“, im Semitischen hat das Wort für Rind auch die Bedeutung „1000“.[45] Der linguistische Zusammenhang blieb ungeklärt. Kluge führte den Hinweis auf das Zahlwort bis zur 21. Auflage (1975), zuletzt „ohne etymologische Sicherheit“.[46]

Armenisch „losdi“, romanisch „*locca“

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Nach der Entdeckung der Lachswörter im Tocharischen und im Ossetischen bedeutete die Zuschreibung weiterer Benennungen keine neue Qualität in der Debatte um das Lachsargument mehr. Armenisch losdi „Lachs“, 1929[47] erstmals in ein Wörterbuch aufgenommen, kam 1963 zur Lachsgruppe.[48] Der US-amerikanische Anthropologe A. Richard Diebold, Jr. nahm 1976 das „romanische“ (spätvolkslateinisch-frühromanisch) unbelegte Wort *locca „Beizker, Schmerle“ auf,[48] erstmals 1935 vorgeschlagen.[49] Damit fügte er auch gleichbedeutend französisch loche und das daraus ins Englische entlehnte loach[48] den Lachswörtern zu.

Die mittlere Debatte um Lachsargument und Urheimat

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Ab 1911 galten die Lachswörter unbestritten als der indogermanischen Ursprache zugehörig. Auch nach dem Ende des Nationalsozialismus blieben die Interpretationen des Lachsargumentes für die Urheimat der Indogermanen kontrovers. Die Begründung der „nordeuropäischen Hypothese“ wurde durch die Funde von Lachswörtern im Tocharischen und Ossetischen zugleich erleichtert, weil als gemeinsprachlich belegt, und erschwert, weil die Begründungen für die geografische Streuung der Lachswörter zunehmend problematisch wurden. Was die Sprecher des Ur-indogermanischen mit dem Wort „Lachs“ bezeichneten, war bis 1970 ungeklärt.

Widerlegung

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Indoeuropäische Urheimat nach der Kurgan-Hypothese, um 4000 v. Chr. (lila), Ausbreitung bis 2500 (rot), bis 1000 v. Chr. (orange). Im Uhrzeigersinn: tocharische, skythische, indische, iranische, anatolische, hellenische, italische, keltische, germanisch-baltoslawische Sprachen

Lachsforelle statt Lachs

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Thieme wies darauf hin, dass unter dem Lachswort im Kaukasus nicht der Lachs, sondern die Forelle auftrete. Für Krogmann konnte der Name des Lachses auf Salmo salar übertragen worden sein. 1970 meinte der US-amerikanische Tocharist George Sherman Lane: „And, in my opinion, the name in question probably did refer originally, not to the salmo salar at all, but rather to the salmo trutta caspius of the northwest Caucasus region“,[50] deutsch: „Und nach meiner Meinung bezog sich der fragliche Name wahrscheinlich ursprünglich überhaupt nicht auf Salmo salar, sondern auf Salmo trutta caspius der nordwestlichen Kaukasusregion.“

Diebold stellte 1976 drei anadrome Salmoniden vor, Forellenfische, die zum Laichen flussaufwärts schwimmen und für eine ur-indogermanische Benennung *loḱsos in Betracht kommen: die Lachs- oder Meerforelle Salmo trutta trutta sowie die beiden regionalen Unterarten Salmo trutta labrax und Salmo trutta caspius. Sie sind in den Flüssen zu Schwarzem und Kaspischem Meer verbreitet.[51] Im Verlauf der indogermanischen Ausbreitung aus dem Gebiet der pontischen Steppe Richtung Ostsee ging das alte Lachswort für die Meerforelle (Salmo trutta trutta) auf den neuen, ähnlich aussehenden Fisch, den Lachs (Salmo salar) über; die russische Form lososь deckt beide Bedeutungen ab.[52] Wo die Indogermanen auf altsprachliche Bezeichnungen wie salmo oder esox stießen, übernahmen sie sie.[53]

Umkehrung des Lachsargumentes

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Die vielen Namen für Salmoniden in den indogermanischen Sprachen entstanden, weil die Sprecher des Ur-Indogermanischen auf zahlreiche Fische stießen, für die sie keine Namen hatten, weil sie sie nicht aus ihrer Urheimat kannten. Als „not known, not named“, deutsch etwa „unbekannt, unbenannt“ beschrieb dies Diebold.[54] Er drehte 1985 das Lachsargument um: Überall, wo ein Lachswort Salmo salar bezeichnete, könne die Urheimat der Indogermanen gerade nicht liegen.[54] Im selben Jahr überschrieb der Tocharist Douglas Q. Adams seinen letzten Aufsatz zu diesem Thema mit „A Coda to the Lachsargument“; Coda bedeutet etwa „Schlussteil“ oder „Resumee“. Adams lehnte allerdings Diebolds Umkehrung des Lachsargumentes ab, weil aus dem Fehlen von Begriffen nicht geschlossen werden könne, dass sie nicht existieren.[55]

Die späte Debatte um Lachsargument und Urheimat

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Die Widerlegung des Lachsargumentes ab 1970 wurde dadurch erleichtert, dass mit der Kurgan-Hypothese ein modern begründeter Vorschlag für die indogermanische Urheimat nördlich des Schwarzen Meeres zur Verfügung stand. Die Verschiebung des Lachsnamens von Salmo salar auf Salmo trutta deckte sich mit diesem Modell. Etwa 100 Jahre nach der ersten Nennung war das Lachsargument obsolet. Die etymologische Untersuchung der Lachswörter ist seither nicht abgeschlossen. Solange nicht geklärt ist, wie sich der indogermanische Sprachraum ausdehnte, können keine Aussagen darüber getroffen werden, auf welche Art und Weise sich das Lachswort in den Ostseeraum verbreitet hat.

Aus der Indogermanistik ist das Lachsargument nicht verschwunden. Ältere Handbücher, die zum Pflichtangebot in Bibliotheken gehören, bewahren diese Annahme.[56] Neue Nachschlagewerke bezeichnen die benannten Fische falsch[57] oder meiden die Darstellung der Geschichte des Lachsargumentes.[58]

„Lachsargument“

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Wohl in Analogiebildung zum älteren „Buchenargument“ ist der Begriff „Lachsargument“ 1955 von Mayrhofer eingeführt worden.[59] Er wird als „the Lachsargument“ in der angelsächsischen Fachliteratur benutzt.[60] Das Buchenargument besagte, dass die Buche östlich einer Linie von Königsberg (Preußen) nach Odessa nicht vorkomme, das Wort aber indogermanischen Ursprungs ist und deswegen die Urheimat nicht in der eurasischen Steppenlandschaft liegen könne. Zu den Fehlern dieses Argumentes gehörte die Annahme, dass das ur-indogermanische Buchenwort immer die Buche meinte, obwohl etwa griechisch φηγόϛ phēgós die Eiche bezeichnete.[61]

Beteiligte

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Die Debatte um das Lachsargument begann 1883 und endete etwa einhundert Jahre später. Mit Ausführungen oder autoritativen Wörterbucheinträgen beteiligten sich etwa 30 Wissenschaftler. In alphabetischer Reihenfolge und mit den Jahreszahlen der zugehörigen Veröffentlichungen waren es:

Douglas Q. Adams (1985, 1997) – Émile Benveniste (1959) – A. Richard Diebold, Jr. (1976, 1985) – Robert Heine-Geldern (1951) – Hermann Hirt (1921) – Friedrich Kluge und spätere Bearbeiter des Etymologischen Wörterbuchs der Deutschen Sprache (1883–2002) – Sten Konow (1942) – Wolfgang Krause (1961) – Willy Krogmann (1960) – George Sherman Lane (1970) – Sylvain Lévi (1914) – John Loewenthal (1924, 1927) – James P. Mallory (1997, 2006) – Stuart E. Mann (1963, 1984) – Manfred Mayrhofer (1952, 1955) – Georg Morgenstierne (1934) – Karl Penka (1883) – Herbert Petersson (1921) – Julius Pokorny (1923, 1959) – Walter Porzig (1954) – Vittore Pisani (1951) – Johannes Schmidt (1890) – Otto Schrader (1883–1911) – Franz Specht (1944) – Paul Thieme (1951–1958) – Albert Joris van Windekens (1970)

Die vollständigen Literaturangaben befinden sich in den Einzelnachweisen.

Das Wort „Lachs“

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Die Entwicklungsgeschichte des Lachsargumentes wurde von der philologischen Erforschung der Lachswörter geprägt. Auch nach der Widerlegung des Lachsargumentes sind Aspekte sprachgeschichtlicher Wechselwirkungen sowie der semantischen Übergänge wie Generalisierung („Lachs“ zu „Fisch“) und Bedeutungswechsel („Lachs“ zu „Schmerle“) ungeklärt.

Indogermanische Lachswörter

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Beizker, Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), eine Schmerle, französisch loche, englisch loach, spanisch loja
 
Rotauge (Rutilus rutilus), italienisch lasca
 
Gründling (Gobio gobio), sardisch laccia

In vielen indogermanischen Sprachen sind Lachswörter bezeugt. Sie sind gemeinsamen Ursprungs, untereinander und in nichtindogermanische Nachbarsprachen entlehnt worden. Einige Zuschreibungen sind umstritten. Den Lachsworten ähnliche Bezeichnungen für Fische, die Forellen nicht ähnlich sind, treten vor allem in romanischen Sprachen auf. Eine Übersicht nach Sprachzweigen, mit Entlehnungen und Einzelvorschlägen:[62]

Germanische Sprachen
urgermanisch *lahsaz „Lachs“, alt-, mittelhochdeutsch lahs, neuhochdeutsch Lachs, altniederdeutsch/altsächsisch lahs, mittelniederdeutsch las(s) (daraus entlehnt polabisch laś), altenglisch leax, mittelenglisch lax, frühneuenglisch lauxe, lask (im 17. Jahrhundert ausgestorben),[63] altnordisch, isländisch, schwedisch lax, norwegisch, dänisch laks „Lachs“, färöisch laksur[64]; Erwähnung fanden mittelniederländisch las(s)[65], eine rekonstruierte gotische Form *lahs[66] sowie schottisch lax,[67] wobei ungenannt blieb, ob die schottisch-gälische Sprache oder Scots gemeint war. Aus deutsch Lachs entstand auch jiddisch לקס laks und dessen Ableitung lox, seit Beginn des 20. Jahrhunderts in der jüdischen Küche der USA eine allgemeine Bezeichnung für Lachs, heute in der US-Gastronomie verbreitet für Räucherlachs.[68]
Baltische Sprachen
urbaltisch *lasasā, litauisch lašišà, lãšis „Lachs“; lettisch lasēns, lasis „Lachs“ (daraus livisch laš), altpreußisch *lasasso (rekonstruiert aus verschriebenem lalasso). Als die baltische Form als Lehnwort in die ostseefinnischen Sprachen eindrang, war indogermanisch -ḱs- im Urbaltischen bereits zu einem Zischlaut geworden, indogermanisch -o- hatte sich aber noch nicht zu balt. -a- entwickelt: finnisch, karelisch, olonetzisch, wepsisch, wotisch lohi, estnisch lõhi; die livische Form laš ist später übernommen worden. Aus dem Ostseefinnischen stammen wiederum die Formen samisch luossa und russisch loch (лох) „Lachs“. Das deutsche Kompositum Lachsforelle wurde aus seiner niederdeutschen Form lassfare, lassför entlehnt zu lettisch lasvarde, lašveris und anderen Formen, diese zu litauisch lašvaras, lašvoras.[69]
Slawische Sprachen
urslawisch *lososь, tschechisch, slowakisch losos, nieder-/obersorbisch łosos,[70] polnisch łosoś/?, slowinzisch losos, kaschubisch losos(k), altostslawisch, russisch, ukrainisch losos (kyrillisch лосось), belarussisch lasóś „Lachs“. Die südslawischen Formen slowenisch, kroatisch, serbisch lósos scheinen Entlehnungen aus dem West- bzw. Ostslawischen zu sein. Altungarisch laszos, ungarisch lazac „Lachs“ ist aus dem Slawischen entlehnt.[71]
Armenische Sprache
mittel-, neuarmenisch Լոսդի losdi, losti „Lachsforelle“ mit -di, -ti „Körper“[72]
Iranische Sprachen
digorisch ossetisch læsæg (kyrillisch лӕсӕг) „Lachsforelle“, entweder eine iranische Eigenform oder vielleicht ein sehr altes Lehnwort, das durch die Vermittlung urslawischer Stämme in das nordwestliche Randgebiet der iranischen Völker zu den Alanen, den Vorläufern der Osseten, gedrungen sein könnte.[73]
Tocharisch B
laks „Fisch“, mit ungeklärter Verallgemeinerung von indogermanisch *loḱs- „Lachsforelle“
Romanische Sprachen (nur Einzelvorschläge)
spätlateinisch-frühromanisch *locca „Bartgrundel, Schmerle“,[48] dazu gleichbedeutend italienisch locca, altfranzösisch loche, dialektal loque, englisch loach, provenzalisch loco (auch „Barbier“),[74] spanisch loche, locha, loja.[75] Eine volkslateinische Form *lócĭca „Schmerle“ scheint zu litauisch lašišà „Lachs“ zu passen.[76] Anschlüsse von italienisch lasca „Plötze, Rotauge“,[77] italienisch laccia „Alse“ und sardisch laccia „Gründling“ sowie baskisch laĉ „kleiner Hai“ als frühe Entlehnung[78] blieben ohne Reaktion der Fachwelt.
Hörbeispiele in Wiktionary[79]

Stammformen

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Frühe Vorschläge für eine westindogermanische Stammform lauteten *laqsi-s[80] und *loḱ-os-, *loḱ-es-, *loḱ-s.[81] Der erste Vorschlag für eine Urform des Lachswortes nach der Entdeckung von Tocharisch B laks war *laḱ-i, *laḱ-os.[82] Er wurde als *laḱs-, *laḱ-so-s in Standardwörterbücher übernommen.[83]

Weil die baltischen Lehnwörter in den ostseefinnischen Sprachen den indogermanischen Wurzelvokal -o- beibehalten hatten, wechselte die Ansetzung von indogermanisch *laḱs- zu *loḱs-.[84] In der Fachliteratur ist seither der Stamm für „Lachs“ mit *loḱs- und ähnlichen Formen angegeben,[85] etwa *lóḱs-[86] sowie *loḱso-, *loḱsi-, auch mit schwachem Stammvokal *ləḱsi-,[87] ferner *loḱ-.[88]

Bedeutung

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Viele Forscher akzeptieren die Wortbedeutung „der Getupfte“ zu litauisch lãšas „Tropfen“, lašė́ti „tröpfeln“, lettisch lā̆se „Sprenkel, Tupfen“, lãsaíns „punktiert, gesprenkelt“.[89] John Loewenthal schlug diese Etymologie 1924 vor.[90] Nicht durchgesetzt haben sich vier Erklärungen:

  • „Der Springer“ zu indogermanisch *lek- „Beuge, Windung“ wie lateinisch salmo „Lachs“ zu salire „springen“.[91] Diese Deutung trifft nicht zu, weil salmo nichtindogermanischen Ursprungs ist[92] und nur lettisch lễkti „fliegen, laufen, stürzen“ Anschluss böte.[93]
  • Gegen „der Rote“ zu altindisch lākṣā „roter Lack“[94] wurde eingewendet, dass die zu rot gehörige Wurzel *reg „färben“ lautet.[92]
  • „Fängling“ aus indogermanisch *lakhos „Fang“[95] scheiterte, weil diese Wurzel nicht zu den einzelsprachlichen Formen passt.[96]
  • Der Vorschlag „Wasserfisch“ von goidelisch loch „See“ und finnisch lahti „Bucht“[97] blieb fast unbeachtet.[98]

Vorindogermanische Lachswörter

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Die indogermanischen Sprachen West- und Südeuropas übernahmen vermutlich zwei Lachswörter der Altbevölkerung. Die Urnamen sind nicht rekonstruiert. Ihre lateinischen Formen lauten esox und salmo „Lachs“ mit dem verwandten salar „Forelle“.[53]

  • Zur keltischen Gruppe um esox gehören irisch éo, éu, é, iach, altirisch eo, kymrisch ehawc, eog, kornisch ehoc, bretonisch eok, keûreûk „Sprunglachs“, wörtlich „Riesenlachs“ aus oder entsprechend gallisch kawaros „Riese“ und esox. Die Kelten haben dieses Wort vielleicht von einem nordalpinen nichtindogermanischen Volk übernommen und die Basken daraus izokin „Lachs“ entlehnt.[99] Auch eine romanisierende Stufe zwischen "esox" und "izokin" wurde vermutet.[100] Baskisch izokin kann ferner auf itz „Meer“ und okin „Brot“, also etwa „Brot des Meeres“, beruhen.[101]
  • Das gallisch-lateinische salmo ging als salmone in den italienischen Wortschatz über und entwickelte sich zu französisch saumon, englisch salmon, niederländisch zalm, deutsch Salm. Es kann mit der zugehörigen Form salpa, die auf der balearischen Inselgruppe der Pityusen belegt ist, sowie mit salar „Forelle“, berberisch aslem „Fisch“ als alte Fischbezeichnung Westeuropas und Nordafrikas gelten.[102] Nachgewiesen ist eine berberische Dialektvariante šâlba.[103]

Die Verbreitungsgebiete der salmo- und der esox-Gruppe überlagern sich. Neben kymrisch eog kommt samon als Lehnwort aus dem Spätmittelenglischen vor, ebenso sowman neben ehoc im ausgestorbenen Kornischen. In keltischen Sprachen ist kein indogermanisches Lachswort nachgewiesen.[104] Die Wortgrenze zwischen Salm und Lachs in Deutschland verlief im Mittelalter zwischen Rhein und Elbe. Jahreszeitliche Benennungen mit Lachswörtern wie lassus „Herbstlachs“ sind im Salmgebiet aus mehreren Regionen überliefert.[105]

Die Bezeichnung „Lachsforelle“

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Als „Lachsforelle“ werden heute mehrere Salmoniden bezeichnet. In Deutschland ist der Name seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Handelsbezeichnung für eine Zuchtform der aus Nordamerika stammenden, seit dem 19. Jahrhundert in Europa geschätzten Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss, früher: Salmo gairdneri) verbreitet.[106] „Lachsforelle“, niederdeutsch lassför[107] als historisch übliche und deswegen in der sprachwissenschaftlichen Literatur benutzte Bezeichnung meint die Meerforelle (Salmo trutta trutta). Zu einer gewissen Sprachverwirrung beigetragen hat ferner der Umstand, dass aufgrund der Farbe des Fleisches auch Bachforelle (Salmo trutta fario) und Seeforelle (Salmo trutta lacustris) als Lachsforelle bezeichnet werden.[108] Bei den im Kaukasus und um das Schwarze und Kaspische Meer auftretenden Unterarten der Meerforelle handelt es sich um die Schwarzmeer-Forelle (Salmo trutta labrax) und die Kaspische Forelle (Salmo trutta caspius).[109] Welcher dieser Fische von den ur-indoeuropäischen Sprechern als *loḱs- oder ähnlich bezeichnet wurde, ist ungewiss.

Literatur

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  • Сергій Конча: Міграції індоєвропейців у висвітленні лінгвістичної палеонтології (на прикладі назви лосося). In: Українознавчий альманах 7, 2012, S. 177–181, online. Deutsch: Sergij Koncha: Die Wanderung der Indoeuropäer in den Veröffentlichungen über linguistische Paläontologie (am Beispiel des Namens des Lachses). In: Ukrainischer Almanach 7, 2012, S. 177–181
  • Dietmar Bartz: Im Namen des Lachses. In: ZOÓN. Heft 4, November/Dezember 2010, ISSN 2190-0426, S. 70–74, online
  • Vacláv Blažek, Jindřich Čeladín, Marta Běťákova: Old Prussian Fish-names. In: Baltistica 39, 2004, ISSN 0132-6503, S. 107–125, hier S. 112–114, s. v. lalasso
  • A. Richard Diebold, Jr.: Contributions to the IE salmon problem. In: Current Progress in Historical Linguistics, Proceedings of the Second International Conference on Historical Linguistics. Amsterdam 1976, ISBN 0-7204-0533-5, S. 341–387 (= North-Holland Linguistic Series 31)
  • A. Richard Diebold, Jr.: The Evolution of Indo-European Nomenclature for Salmonid Fish: The Case of ‚Huchen‘ (Hucho spp.). Washington 1985, ISBN 0-941694-24-0 (= Journal of Indo-European Studies, Monograph Series 5)
  • Frank Heidermanns: Lachs. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 17, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016907-X, S. 528–530.
  • James P. Mallory, Douglas Q. Adams: Salmon. In: Encyclopedia of Indo-European culture. London 1997, ISBN 1-884964-98-2, S. 497
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Wiktionary: Lachs – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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Kürzel Volltitel
Diebold, Contributions A. Richard Diebold, Jr.: Contributions to the IE salmon problem. In: Current Progress in Historical Linguistics, Proceedings of the Second International Conference on Historical Linguistics. Amsterdam 1976, ISBN 0-7204-0533-5, S. 341–387 (= North-Holland Linguistic Series 31)
Diebold, Huchen A. Richard Diebold, Jr.: The Evolution of Indo-European Nomenclature for Salmonid Fish: The Case of ,Huchen’ (Hucho spp.). Washington 1985, ISBN 0-941694-24-0 (= Journal of Indo-European Studies, Monograph Series 5)
Kluge Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 1. bis 8. Aufl., Straßburg 1883 bis 1915, 9. bis 24. Aufl., Berlin 1921 bis 2002
Schrader, Sprachvergleichung Otto Schrader: Sprachvergleichung und Urgeschichte. Linguistisch-historische Beiträge zur Erforschung des indogermanischen Altertums. Alle Jena, 1. Aufl. 1883, 2. Aufl. 1890, 3. Aufl. 1906
Schrader, Reallexikon Otto Schrader: Reallexikon der indogermanischen Altertumskunde. Grundzüge einer Kultur- und Völkergeschichte Alteuropas. 1. Auflage Straßburg 1901, 2. Auflage, herausgegeben von Alfons Nehring, Berlin, Leipzig, 1917–1929
ZVS Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, nach ihrem Gründer Adalbert Kuhn auch Kuhns Zeitschrift. Wie in der neueren indogermanistischen Literatur üblich, ist hier das traditionelle Kürzel KZ durch ZVS ersetzt; seit 1988 unter dem Titel Historische Sprachforschung
  1. Schrader, Sprachvergleichung. 1. Aufl., S. 84
  2. Übersicht bei Schrader, Sprachvergleichung. 3. Aufl., S. 85–100
  3. Karl Penka: Origines ariacae. Linguistisch-ethnologische Untersuchungen zur ältesten Geschichte der arischen Völker und Sprachen. Wien, Teschen 1883
  4. Ernst Krause: Tuisko-Land, der arischen Stämme und Götter Urheimat. Erläuterungen zum Sagenschatze der Veden, Edda, Ilias und Odyssee. Glogau 1891
  5. Johannes Schmidt: Die Urheimat der Indogermanen und das europäische Zahlsystem. In: Abhandlungen der kgl. preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Phil.-Hist. Klasse, Berlin 1890, S. 13. Siehe auch Paul Kretschmer: Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache. 1. Aufl. 1896, 2. unv. Aufl. Göttingen 1970, S. 108
  6. Schrader: Reallexikon. 1. Aufl., s. v. Fisch
  7. Zusammenstellung der Ansichten Schrader: Reallexikon. 1. Aufl., S. 878–896, s. v. Urheimat
  8. August Fick: Vergleichendes Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen, 2. Band, Göttingen ³1876, S. 651, 765
  9. Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Band 12, Leipzig 1885, Sp. 30, s. v. Lachs. Die Lieferung stammt von 1877, vgl. Band 33, Quellenverzeichnis, Stuttgart/Leipzig 1971, S. 1074
  10. Kluge, 1. Aufl. 1883, s. v. Lachs. Die Lieferung stammt von 1882, nach Adolph Russell: Gesammt-Verlags-Katalog des Deutschen Buchhandels, ein Bild deutscher Geistesarbeit und Cultur. Band 9, Straßburg 1881/82, S. 1218
  11. Schrader: Sprachvergleichung. 1. Aufl., S. 85
  12. Karl Penka: Die Herkunft der Arier. Teschen, Wien 1886, S. 46 f.
  13. Schrader: Sprachvergleichung. 2. Aufl., S. 165
  14. Johannes Schmidt: Die Urheimat der Indogermanen und das europäische Zahlsystem. In: Abhandlungen der kgl. preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, phil.-hist. Klasse, Berlin 1890, S. 20
  15. Schrader: Reallexikon. 1. Aufl., S. 494, s. v. Lachs
  16. Kluge, 1. Aufl. 1883 bis 8. Aufl. 1915, alle s. v. Lachs. Die 8. Auflage war „im Spätjahr 1914“ abgeschlossen, dort S. X.
  17. Paul Kretschmer: Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache. 1. Aufl., Göttingen 1896, zitiert bei Willy Krogmann: Das Lachsargument. In: ZVS 76 (1960), S. 161
  18. Emil Sieg, Wilhelm Siegling: Tocharisch, die Sprache der Indoskythen. Vorläufige Bemerkungen über eine bisher unbekannte indogermanische Literatursprache. In: Sitzungsberichte der kgl. preußischen Akademie der Wissenschaften 36 (1908), S. 915–934.
  19. Otto Schrader: Die Indogermanen. Leipzig 1911 (=Wissenschaft und Bildung 77), S. 158 f., auch S. 10 und S. 33. In der zweiten, nach Schraders Tod stark umgearbeiteten Auflage ist der Hinweis auf das tocharische Lachswort nicht mehr enthalten; vgl. Otto Schrader: Die Indogermanen, neu bearbeitet von Hans Krahe, Leipzig 1935. Lothar Kilian meinte, Schrader habe das tocharische Wort nicht gekannt; in: Zum Ursprung der Indogermanen, Bonn 1983, S. 38, ISBN 3-7749-2035-4; vgl. auch ders.: De l’origine des Indo-Européens, Editions du Labyrinthe, Paris 2000, S. 51, ISBN 2-86980-029-0. Für Wolfgang Krause: Zum Namen des Lachses, in: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-historische Klasse 1961, S. 83, und Albert Joris van Windekens, L’origine directe et indirecte de thokarien B laks „poisson“, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 120 (1970), S. 305, ist der Entdecker Sylvain Lévi, Remarques sur les formes grammaticales de quelques textes en tokharien I, in: Mémoires de la Société de linguistique de Paris 18 (1912–1914) S. 1–33, 381–423, hier S. 389 (1914). Krause benutzt allerdings wie Schrader die Formulierung, das Lachswort sei „aufgetaucht“. Ob Schrader das tocharischen Lachswort durch Korrespondenz mit einem Bearbeiter der Fragmente kannte, ist unerforscht; die tocharischen Wörter für Salz und Säen erfuhr er von Sieg und Siegling (Indogermanen S. 160).
  20. Otto Schrader: Die Indogermanen. Leipzig 1911 (=Wissenschaft und Bildung 77), S. 10 f.
  21. Herman Hirt: Etymologie der neuhochdeutschen Sprache. 2. Aufl. 1921, Nachdruck München 1968, S. 186
  22. Franz Specht: Der Ursprung der Indogermanischen Deklination. Göttingen 1944, S. 30
  23. Julius Pokorny: Die Stellung des Tocharischen im Kreise der indogermanischen Sprachen. In: Berichte des Forschungs-Institutes für Osten und Orient, 3 (1923), S. 50 f.
  24. Julius (= John) Loewenthal: Thalatta, Untersuchungen zur älteren Geschichte der Indogermanen. In: Wörter und Sachen 10 (1927), S. 141
  25. Einleitend: Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Berlin 1998, s. v. Arier
  26. Julius (= John) Loewenthal: Thalatta, Untersuchungen zur älteren Geschichte der Indogermanen. In: Wörter und Sachen 10 (1927), S. 178
  27. Helmut Arntz: Herman Hirt und die Heimat der Indogermanen. In: Helmut Arntz (Hrsg.): Germanen und Indogermanen, Festschrift für Herman Hirt. Band 2, Heidelberg 1936, S. 26. Arntz zitierte hier einen Aufsatz Hirts aus dem Jahr 1894.
  28. Alfred Götze (Hrsg.): Trübners Deutsches Wörterbuch. Band 4 (1943), S. 329, s. v. Lachs. Vgl. Wenke Mückel: Trübners deutsches Wörterbuch (Band 1–4) – ein Wörterbuch aus der Zeit des Nationalsozialismus. Eine lexikografische Analyse der ersten vier Bände (erscheinen 1939–1943). Tübingen 2005 (= Lexicographica, Series Major Band 125). Zu Götzes NS-Affinität siehe S. 70–72. Die gleichfalls von Götze herausgegebenen 11. und 12./13. Auflagen von Kluges Etymologischem Wörterbuch (1934 und 1943) erwähnen das Lachsargument ebenfalls nicht. Götzes Schweigen darüber blieb in der Literatur unerwähnt.
  29. Robert Heine-Geldern: Das Tocharerproblem und die Pontische Wanderung. In: Saeculum II (1951), S. 247
  30. Paul Thieme: Die Heimat der indogermanischen Gemeinsprache. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1953 Nr. 11, Wiesbaden 1954, S. 551. Anders Manfred Mayrhofer, in: Studien zur indogermanischen Grundsprache, Heft 4 (1952), S. 46
  31. Willy Krogmann: Das Lachsargument. In: ZVS 76 (1960), S. 171
  32. „une bonne documentation archéologique pour jeter une lumière sur des évènements qu’à mon avis cette discipline ne peut éclairir“, Denis Sinor: Introduction à l'étude de l’Eurasie centrale, Wiesbaden 1963, S. 223
  33. Wsewolod Miller: Ossetisch-russisch-deutsches Wörterbuch, Band 2, Leningrad 1929, S. 766
  34. „[…] can scarcely be a loan-word from Russian losoś“, Georg Morgenstierne. In: Norsk Tidskrift for Sprakvidenskap 6 (1934), S. 120, zitiert nach Paul Thieme: Die Heimat der indogermanischen Gemeinsprache. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1953 Nr. 11, Wiesbaden 1954, S. 557. „Keinerlei Grund“ („aucune raison“) für die Herkunft aus einer anderen Sprache sah Émile Benveniste: Études sur la langue ossète. Paris 1959, S. 125
  35. Sten Konow, in: Norsk Tidskrift for Sprakvidenskap 13 (1942) 214, zitiert nach Paul Thieme: Die Heimat der indogermanischen Gemeinsprache. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1953 Nr. 11, Wiesbaden 1954, S. 557. Dazu Harold Water Bailey: Analecta Indoscythica I In: Journal of the Royal Asiatic Society 26 (1953), S. 95, zitiert nach Émile Benveniste: Études sur la langue ossète. Paris 1959, S. 125, Anm. 1
  36. Paul Thieme: Die Heimat der indogermanischen Gemeinsprache. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1953 Nr. 11, Wiesbaden 1954, S. 557
  37. Willy Krogmann: Das Lachsargument. In: ZVS 76 (1960), S. 166
  38. Willy Krogmann: Das Lachsargument. In: ZVS 76 (1960), S. 167 f.
  39. Paul Thieme: Der Lachs in Indien. In: ZVS 69 (1951) S. 209–216. Ders.: Die Heimat der indogermanischen Gemeinsprache. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1953 Nr. 11, Wiesbaden 1954, S. 535–614. Ders.: The Indo-European Language. In: Scientific American, Oktober 1958, S. 74.
  40. Paul Thieme: Der Lachs in Indien. In: ZVS 69 (1951) S. 209–212
  41. Paul Thieme: Der Lachs in Indien. In: ZVS 69 (1951) S. 215
  42. Walter Porzig: Die Gliederung des indogermanischen Sprachgebiets. Heidelberg 1954, S. 184
  43. Manfred Mayrhofer: Altindisch lakṣā. Die Methoden einer Etymologie. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 105 (1955), S. 175–183. Aus semantischen Gründen sei dieser Vorschlag Thiemes zweifellos akzeptabel, „undoubtedly acceptable“, jedoch nicht aus etymologischen, meinten Vacláv Blažek u. a.: Old Prussian Fish-names. In: Baltistica 39 (2004), S. 112–114. Die Lack-Hypothese Thiemes ist erwähnt in Thomas W. Gamkrelidse, Wjatscheslaw W. Iwanow: Die Frühgeschichte der indoeuropäischen Sprachen. In: Spektrum der Wissenschaft, Dossier: Sprachen, 2006, S. 50–57, online
  44. Willy Krogmann: Das Lachsargument. In: ZVS 76 (1960), S. 173
  45. Willy Krogmann: Das Lachsargument. In: ZVS 76 (1960), S. 173 f. Zustimmend auch Vacláv Blažek u. a.: Old Prussian Fish-names. In: Baltistica 39 (2004), S. 112–114. Nur der italienische Indogermanist Vittore Pisani fand den Ansatz „indiskutabel“, „non […] nemmeno da discutere“, Vittore Pisani, in: Paideia 6 (1951), S. 184, zitiert nach Paul Thieme: Die Heimat der indogermanischen Gemeinsprache. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1953 Nr. 11, Wiesbaden 1954, S. 553 Anm. 4.
  46. Kluge, 17. Aufl. 1957 bis 21. Aufl. 1975, alle s. v. Lachs
  47. Der losdi enthaltende Band 3 von Hratschia Adscharjan (Hrač'ya Ačaṙyan): Hajerēn armatakan baṙaran (Armenisches etymologisches Wurzelwörterbuch), Jerewan 1926 ff. war 1929 abgeschlossen.
  48. a b c d Diebold, Contributions, S. 368
  49. Wilhelm Meyer-Lübke: Romanisches etymologisches Woerterbuch. 3. Aufl., Heidelberg 1935, S. 413, s. v. lŏcca
  50. George Sherman Lane: Tocharian. Indo-European and Non-Indo-European Relationships. In: Indo-European and Indo-Europeans. Papers presented at the Third Indo-European Conference at the University of Pennsylvania, Philadelphia 1970, S. 83
  51. Diebold, Contributions, S. 361
  52. Diebold, Huchen, S. 8
  53. a b Diebold, Huchen, S. 32
  54. a b Diebold, Huchen, S. 50
  55. Douglas Q. Adams: PIE *lokso-, (anadromous) brown trout’ and *kokso-, groin’ and their descendants in Tocharian: A coda to the Lachsargument. In: Indogermanische Forschungen 90 (1985), S. 72–78.
  56. Winfred P. Lehmann: Die gegenwärtige Richtung der indogermanistischen Forschung. Budapest 1992, S. 26
  57. Armenisch losdi, Lachs', ossetisch læsæg, Lachs',“ Johann Tischler: Fische. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Aufl., Band 9, Walter de Gruyter, Berlin – New York 1995, S. 121. „But it was later observed that the salmon are also found in the rivers of southern Russia“, Robert Stephen Paul Beekes: Comparative Indo-European linguistics. An Introduction. Amsterdam 1995, S. 48
  58. „Auf die Frage kann hier nicht näher eingegangen werden“. Frank Heidermanns: Lachs. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Aufl., Band 17, Walter de Gruyter, Berlin – New York 2000, S. 529
  59. Manfred Mayrhofer: Altindisch laksa. Die Methoden einer Etymologie. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 105 (1955), S. 180
  60. Vgl. Douglas Q. Adams: PIE *lokso-, (anadromous) brown trout’ and *kokso- ‘groin’ and their descendants in Tocharian: A coda to the Lachsargument. In: Indogermanische Forschungen 90 (1985), S. 72–78
  61. Günter Neumann, Heinrich Beck: Buche. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 4, Walter de Gruyter, Berlin – New York 1981, S. 56 f.; Winfred P. Lehmann: Die gegenwärtige Richtung der indogermanistischen Forschung. Budapest 1992, S. 25
  62. Diese Zusammenstellung mit Schreibweisen fußt auf Vacláv Blažek u. a.: Old Prussian Fish-names. In: Baltistica 39 (2004), S. 107–125, bes. 112–114. Ergänzungen sind einzeln belegt. Vgl. auch die Zusammenstellung bei Diebold, Contributions, S. 350–353.
  63. John A. Simpson: Oxford English Dictionary. 2. Aufl. Oxford 1989, s. v. lax sb.1
  64. George Vaughan Chichester Young, Cynthia R. Clewer: Føroysk-ensk orðabók. Peel (Isle of Man) 1985, s. v. laksur
  65. Diebold, Contributions, S. 351, jedoch ohne Lemma im Middelnederlandsch Woordenboek und im Woordenboek der Nederlandsche Taal
  66. Kluge, 1. bis 5. Aufl. 1883–1894, alle s. v. Lachs
  67. Kluge, 1. bis 10. Aufl. 1883–1924, alle s. v. Lachs
  68. John A. Simpson: Oxford English Dictionary. 2. Aufl. Oxford 1989, s. v. lox sb.2. – Ron Rosenbaum: A Lox on Your House. How Smoked Salmon Sold Its Soul and Lost Its Flavour. In: New Republic, 29. Januar 2013, online, abgerufen am 29. Januar 2013
  69. Johann Sehwers: Sprachlich-kulturhistorische Untersuchungen vornehmlich über den deutschen Einfluss im Lettischen. Wiesbaden 1953, Nachdr. der 1. Aufl. Leipzig 1936, S. 69. Dazu auch Jānis Rīteris: Lietuviškai-latviškas žodynas (Litauisch-lettisches Wörterbuch). Riga 1929 sowie Beniaminas Serejskis: Lietuviškai-rusiškas žodynas (Litauisch-russisches Wörterbuch). Kaunas 1933, zitiert nach Ernst Fraenkel: Litauisches Etymologisches Wörterbuch. Heidelberg 1962, Bd. 1 S. 341 f., s. v. lašiša. Zu den litauischen Formen siehe Jonas Baronas: Rusu̜ lietuviu̜ žodynas (Russisch-litauisches Wörterbuch). Kaunas 1932, Nachdr. Nendeln 1968, ferner Adalbert Bezzenberger: Litauische Forschungen. Beiträge zur Kenntniss der Sprache und des Volkstumes der Litauer. Göttingen 1882 sowie Hermann Frischbier: Preussisches Wörterbuch. Bd. 1 S. 202, alle zitiert nach Jonas Kruopas: Lietuviu̜ kalbos žodynas (Wörterbuch der litauischen Sprache), Band 7, Vilnius 1966, S. 171 f., s. v. lašvaras, lašvoras. Vgl. auch: Stuart E. Mann: An Indo-European comparative dictionary. Hamburg 1984–87, Band 1, Sp. 662, s. v. lāḱūs. – Zuletzt: Anthony Jakob: The paleo-Baltic substrate: a methodological exploration. In: Santeri Junttila: E litoribus Balticis etymologiae, Helsinki 2024 (= Uralica Helsingiensia Band 15) S. 123–162, hier S. 133 f., online, abgerufen am 11. Oktober 2024
  70. vgl. Bogumił Šwjela: Deutsch-niedersorbisches Taschenwörterbuch. Bautzen 1953, s. v. Lachs
  71. Witczak hält eine iranische Abkunft von ungarisch lazac zu ossetisch læsæg für möglich, vgl. Krzysztof Tomasz Witczak: Romańska nazwa śliza (*locca) w indoeuropejskiej perspektywie (Der romanische Name der Schmerle (*locca) in indoeuropäischer Perspektive). In: Studia romanica et linguistica thorunensia, Band 4 (2004), S. 136
  72. Stuart E. Mann, Armenian and Indo-European historical phonology, London 1963, zitiert nach Diebold, Contributions, S. 354. Vgl. auch Stuart E. Mann: An Indo-European comparative dictionary. Hamburg 1984–87, Band 1, Sp. 661, s. v. laḱǝsos. Kritisch zur Aussagekraft George Sherman Lane: Tocharian. Indo-European and Non-Indo-European Relationships. In: Indo-European and Indo-Europeans. Papers presented at the Third Indo-European Conference at the University of Pennsylvania, Philadelphia 1970, S. 85. Krzysztof Tomasz Witczak: Romańska nazwa śliza (*locca) w indoeuropejskiej perspektywie (Der romanische Name der Schmerle (*locca) in indoeuropäischer Perspektive). In: Studia romanica et linguistica thorunensia, Band 4 (2004), S. 134, sieht armenisch *loc'-, nicht *los- als Anschluss von indogermanisch *lóḱs-, benutzt es aber S. 137 doch als Beleg für den Wurzelvokalismus -o-.
  73. Wolfgang Krause: Zum Namen des Lachses. In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, philologisch-historische Klasse 1961, S. 98. So hält Kluge s. v. Lachs in der 23. und 24. Auflage (1995, 2002) læsæg für „wohl entlehnt oder nicht zugehörig“. Die Entlehnungstheorie gilt Blažek als „improbable“, „unwahrscheinlich“, Vacláv Blažek u. a.: Old Prussian Fish-names. In: Baltistica 39 (2004), S. 113
  74. Revista portuguesa [19]23, S. 128, zitiert nach Wilhelm Meyer-Lübke: Romanisches etymologisches Woerterbuch. 3. Aufl., Heidelberg 1935, S. 413, s. v. lŏcca
  75. Charles Frédéric Franceson: Neues Spanisch-Deutsches und Deutsch-Spanisches Wörterbuch. 3. Aufl., Band 1, Leipzig 1862, s. v. locha, loche, loja
  76. Krzysztof Tomasz Witzak: Romańska nazwa śliza (*locca) w indoeuropejskiej perspektywie (Der romanische Name der Schmerle (*locca) in indoeuropäischer Perspektive). In: Studia romanica et linguistica thorunensia, Band 4 (2004), S. 131–137, Summary S. 137
  77. Stuart E. Mann: An Indo-European comparative dictionary. Hamburg 1984–87, Band 1, Sp. 661, s. v. laḱǝsos
  78. Stuart E. Mann: The cradle of the „Indo-Europeans“: Linguistic evidence. In: Man 43 (1943), S. 74–85. Deutsch unter dem Titel: Die Urheimat der Indoeuropäer. In: Anton Scherer: Die Urheimat der Indogermanen. Darmstadt 1968, S. 224–255, hier S. 232. Italienisch laccia bereits bei Johann Christian August Heyse: Handwörterbuch der deutschen Sprache. Band 2, Magdeburg 1849, S. 2, s. v. Lachs
  79. Wiktionary s. v. Lachs
  80. August Fick: Vergleichendes Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen. 4. Aufl., Band 1, Göttingen 1890, S. 531
  81. Schrader, Reallexikon. 1. Aufl., S. 495, s. v. Lachs.
  82. Herbert Petersson: Studien über die indogermanische Heteroklisie. In: Skrifter av vetenskaps-societeten i Lund, Band 1, Lund 1921, S. 20
  83. Alois Walde: Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen. Band 2, Berlin und Leipzig 1927, S. 380 f., s. v. laḱs-, sowie Julius Pokorny: Indogermanisches Etymologisches Wörterbuch. Band 1, 1. Aufl. 1959, S. 653, s. v. laḱ-
  84. A. Senn: Die Beziehungen des Baltische zum Slavischen und Germanischen. In: ZVS 70 (1954), S. 179. Dazu Willy Krogmann: Das Lachsargument. In: ZVS 76 (1960), S. 177
  85. James P. Mallory: The Oxford Introduction to Proto-Indo-European and the Proto-Indo-European world. Oxford 2006, S. 146; vgl. *loksos bei Robert Stephen Paul Beekes: Comparative Indo-european linguistics. An introduction. Amsterdam 1995, S. 48
  86. Vacláv Blažek u. a.: Old Prussian Fish-names. In: Baltistica 39 (2004), S. 113, unter Berufung auf James P. Mallory, Douglas Q. Adams: Encyclopedia of Indo-European culture. London 1997, S. 497
  87. Frank Heidermanns: Lachs. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Aufl. Band 17, Walter de Gruyter, Berlin – New York 2000, S. 528
  88. Krzysztof Tomasz Witczak: Romańska nazwa śliza (*locca) w indoeuropejskiej perspektywie (Der romanische Name der Schmerle (*locca) in indoeuropäischer Perspektive). In: Studia romanica et linguistica thorunensia, Band 4 (2004), S. 137
  89. Julius Pokorny: Indogermanisches Etymologisches Wörterbuch, Band 1, 1. Aufl. 1959, S. 653, s. v. lak-
  90. John Loewenthal: Ahd. lahs. In: ZVS 52 (1924), S. 98
  91. Julius Pokorny: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch. Bern, Tübingen 1959 ff., S. 673; zuerst bei August Fick: Vergleichendes Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen. 1. Theil, 4. Aufl., Göttingen 1890, s. v. laqsi-s
  92. a b Wolfgang Krause: Zum Namen des Lachses. In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, philologisch-historische Klasse 1961, S. 97
  93. So Kluge, 20. Aufl. 1967 bis 24. Aufl. 2002, alle s. v. Lachs. Dagegen Diebold, Contributions, S. 358
  94. Paul Thieme: Der Lachs in Indien. In: ZVS 69 (1951) S. 209
  95. Paul Thieme: Die Heimat der indogermanischen Gemeinsprache. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1953 Nr. 11, Wiesbaden 1954, S. 558 Anm. 1
  96. Wolfgang Krause: Zum Namen des Lachses. In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, philologisch-historische Klasse 1961, S. 93
  97. Kerttu Mäntylä: Lachs. In: Orbis 19 (1970), S. 172 f.; Mäntylä bezeichnet loch als „keltisch“.
  98. jedoch Kluge, z. B. 24. Auflage, s. v. Lachs, Literaturangaben
  99. Heinrich Wagner: Zum indogermanischen Lachs-Problem. In: Zeitschrift für celtische Philologie. Band 32 (1972), S. 75. Zunächst Schrader, Reallexikon, 1. Aufl., S. 494, s. v. Lachs. Vgl. auch Louis H. Gray: On the etymology of certain celtic words for salmon. In: American Journal of Philology. Band 49 (1928), S. 343–347, sowie Julius Pokorny: Die Stellung des Tocharischen im Kreise der indogermanischen Sprachen. In: Berichte des Forschungs-Institutes für Osten und Orient. Band 3 (1923), S. 50 f., Anm. 2. Zu Pokornys Skepsis, altirisch bratán „Lachs“ zu brat „Raub“ zu stellen, und zu Grays Vorschlägen dazu vgl. Wolfgang Krause: Zum Namen des Lachses. In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, philologisch-historische Klasse 1961, S. 95
  100. R. Larry Trask: Etymological Dictionary of Basque. Hrsg.: Max W. Wheeler. University of Sussex, Falmer, UK 2008, S. 236 (archivierte PDF (Memento vom 7. Juni 2011 im Internet Archive) [abgerufen am 17. September 2013]).
  101. John P. Lindstroth: Arrani, Arrain, Arrai. En torno al protovasco Arrani y sus derivaciones lingüísticas. In: Fontes linguae vasconum. Studia et documenta. Band 30 (1998), S. 403
  102. Heinrich Wagner: Zum indogermanischen Lachs-Problem. In: Zeitschrift für celtische Philologie. Band 32 (1972), S. 75. Vgl. Julius Pokorny: Die Stellung des Tocharischen im Kreise der indogermanischen Sprachen. In: Berichte des Forschungs-Institutes für Osten und Orient, 3 (1923), S. 51
  103. Edmond Destaing: Dictionnaire français-berbère (dialecte des Beni-Snous). Paris 1914, S. 282 f., zitiert nach Heinrich Wagner: Zum indogermanischen Lachs-Problem. In: Zeitschrift für celtische Philologie. Band 32 (1972), S. 76
  104. Diebold, Contributions, S. 351. Bei Diebold fehlt allerdings schottisch lax, s. o.
  105. Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Band 14, Sp. 1697 f., s. v. Salm
  106. Diebold, Huchen, S. 4, 16 ff.
  107. Johann Friedrich Schütze: Holsteinisches Idiotikon. Band 3, Hamburg 1802, S. 14
  108. Fishbase s. v. Lachsforelle.
  109. Diebold, Huchen, S. 30