Lagunamycin ist ein bakterieller Naturstoff, der eine Diazogruppe aufweist.

Strukturformel
Strukturformel von Lagunamycin
Allgemeines
Name Lagunamycin
Andere Namen

6-Diazo-4-[(2E,4R)-4,6-dimethyl-2-hepten-2-yl]-3-methyl-2,5,7,8(1H,6H)-chinolintetron (IUPAC)

Summenformel C19H21N3O4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 150693-65-5
PubChem 6444405
ChemSpider 28283573
Wikidata Q75068334
Eigenschaften
Molare Masse 355,4 g·mol−1
Schmelzpunkt

134–136 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Vorkommen

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Lagunamycin wurde aus einer Streptomyces-Art isoliert, die aus einer Bodenprobe von den Philippinen stammte.[1]

Herstellung

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In einer Synthese des Lagunamycins wird zunächst die Seitenkette aufgebaut. Ausgangspunkt ist ein Keten-N,O-Acetal, wobei das Sauerstoffatom mit einem Silylether geschützt ist und das Stickstoffatom ein chirales Auxiliar trägt. Dadurch kann stereoselektiv Isobutyral addiert werden. Die dadurch gebildete Hydroxygruppe wird Lithiumbis(trimethylsilyl)amid und Phenylsulfonylchlorid derivatisiert. Durch Reduktion mit Lithiumtriethylborhydrid kann sowohl das chirale Auxiliar entfernt als auch das aus der Hydroxygruppe gebildete Sulfonat defunktionalisiert werden. Die Hydroxygruppe die nach Entfernung des chiralen Auxiliars übrigbleibt kann mittels Mangan(IV)-oxid zum Aldehyd oxidiert werden. Aldoladdition mit Propansäure und Lithiumdiisopropylamid ergibt eine kettenverlängerte Hydroxycarbonsäure. Durch Aktivierung mit einem Carbodiimid kann diese Säure mit dem Stickstoffatom von 3-Amino-5-methoxyphenol[3] kondensiert werden. Mit Iodoxybenzoesäure kann das Phenol zum ortho-Chinon oxidiert werden. Durch Hydrolyse des Methylethers mit Schwefelsäure entsteht stattdessen ein para-Chinon, dessen Reduktion mit Natriumdithionit zum Ringschluss durch Knorr-Kondensation führt. Oxidation des Produkts mit Kaliumperoxomonosulfat ergibt wieder ein Chinon, in das mit 4-Acetamidobenzolsulfonylazid die Diazogruppe eingeführt werden kann.[4]

Eigenschaften

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Lagunamycin bildet gelbe Kristallnadeln.[1] Es ist ein Inhibitor der Arachidonat-5-Lipoxygenase und wirkt antibakteriell gegen gram-positive Bakterien.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c Yoshimi Nihei, Masami Hasegawa, Kiyoshi Suzuki, Satoshi Yamamoto, Minoru Hanada, Tamotsu Furumai, Yasuo Fukagawa, Toshikazu Oki: Lagunamycin, a novel 5-lipoxygenase inhibitor. I. Taxonomy, fermentation, physico-chemical properties and biological characteristics. In: The Journal of Antibiotics. Band 46, Nr. 6, 1993, S. 900–907, doi:10.7164/antibiotics.46.900.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 3-Amino-5-methoxyphenol: CAS-Nr.: 162155-27-3, EG-Nr.: 819-074-8, ECHA-InfoCard: 100.253.502, PubChem: 11953516, ChemSpider: 10127820, Wikidata: Q126540958.
  4. Seijiro Hosokawa, Shoichi Kuroda, Keisuke Imamura, Kuniaki Tatsuta: The first total synthesis and structural determination of lagunamycin. In: Tetrahedron Letters. Band 47, Nr. 35, August 2006, S. 6183–6186, doi:10.1016/j.tetlet.2006.06.158.
  5. Kiyoto Imae, Yoshimi Nihei, Masahisa Oka, Tetsuro Yamasaki, Masataka Konishi, Toshikazu Oki: Lagunamycin, a novel 5-lipoxygenase inhibitor. II. Structural studies. In: The Journal of Antibiotics. Band 46, Nr. 6, 1993, S. 1031–1033, doi:10.7164/antibiotics.46.1031.