Landkapitel Roßdorf
Das Landkapitel Roßdorf (auch: Ruralkapitel Roßdorf) war eine vorreformatorische kirchliche Verwaltungseinheit der mittleren Ebene im Erzbistum Mainz. Es hatte seinen Sitz in dem namengebenden Roßdorf, heute ein Stadtteil von Bruchköbel.
Organisation
BearbeitenÜbergeordnete Stellen
BearbeitenDas Landkapitel Roßdorf, dem ein Erzpriester vorstand, unterstand dem Archidiakonat von St. Maria ad Gradus in Mainz und damit dem Erzbischof von Mainz.
Nachgeordnete Einrichtungen
BearbeitenZum Landkapitel Roßdorf gehörten die Kirchengemeinden und Kapellen von Aufenau, Bischofsheim, Bruchköbel, Dörnigheim, Eichen, Gelnhausen, Niedergründau, Hirzbach, Hochstadt, Kesselstadt, Kilianstädten, Langendiebach, Marköbel, Mittelbuchen, Niederissigheim, Oberdorfelden, Oberissigheim, Orb, Ostheim, Roßdorf, Rückingen, Rüdigheim, Steinau an der Straße, Udenhain, Wachenbuchen, Wächtersbach, Windecken und das Kloster Himmelau in Gelnhausen.
Geschichte
BearbeitenWann das Landkapitel Roßdorf eingerichtet wurde, ist nicht bekannt. 1212 nimmt es seinen Sitz in Roßdorf.[1] Mit der Reformation ging ein großer Teil des Zuständigkeitsgebietes, soweit er in der Grafschaft Hanau-Münzenberg lag, einschließlich des Sitzortes, Roßdorf, verloren. Hier organisierte das Konsistorium in Hanau als Nachfolgeeinrichtung für die in der Grafschaft liegenden Gemeinden die „Klasse Windecken“, das Dekanat Windecken.
Literatur
Bearbeiten- Ingrid Dallmeyer: Chronik der Stadt Bruchköbel und seiner Stadtteile Roßdorf, Niederissigheim, Oberissigheim und Butterstadt. Bruchköbel 1989.
- Wilhelm Dersch: Hessisches Klosterbuch. Quellenkunde zur Geschichte der im Regierungsbezirk Kassel, im Kreis Grafschaft Schaumburg, in der Provinz Oberhessen und dem Kreis Biedenkopf gegründeten Stifter, Klöster und Niederlassungen von geistlichen Genossenschaften. 2. Aufl. 1940. ND 2000, S. 136.
Weblinks
Bearbeiten- Roßdorf, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Max Aschkewitz: Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau („Hanauer Union“) bis 1986, Teil 1 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 33. Marburg 1984, S. 309; nach anderen Angaben (Roßdorf, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Juni 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).) wird 1216 genannt sein.