Landschellenberg

Ortsteil des Marktes Marktschellenberg

Landschellenberg ist eine Gemarkung in der Marktgemeinde Marktschellenberg im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Bis 1969 bildete sie die Gemeinde Landschellenberg.

Landschellenberg
Wappen von Landschellenberg
Koordinaten: 47° 41′ N, 13° 2′ OKoordinaten: 47° 40′ 49″ N, 13° 1′ 33″ O
Fläche: 5,93 km²[1]
Eingemeindung: 1. Oktober 1969
Postleitzahl: 83471
Vorwahl: 08652

Geographie

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Die Gemarkung Landschellenberg (099959) liegt im Gemeindegebiet vom Marktschellenberg und hat eine Fläche von etwa 593 Hektar.[1]

Ehemalige Gemeinde Landschellenberg

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Die Gemeinde Landschellenberg (bis 1911: Schellenberg Land) umfasste die frühere „Urgnotschaft“ und ehemals ebenfalls eigenständige Gemeinde Ettenberg mit den Gnotschaften Vorderettenberg und Hinterettenberg sowie die Gnotschaften bzw. Ortsteile Götschen, Schaden, Schneefelden und Unterstein von Schellenberg, das bis 1803 zweiter Hauptort der Fürstpropstei Berchtesgaden war und nach 1803 in Schellenberg Markt und 1911 in Marktschellenberg umbenannt wurde.

1803 wurde die Fürstpropstei Berchtesgaden aufgelöst und das Berchtesgadener Land verlor damit seine politische Eigenständigkeit. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurden 1810 dessen Gebiet und seine Ortschaften dem Königreich Bayern angegliedert und aus Schellenberg, dem zweiten Hauptort des Berchtesgadener Landes, sowie den „Urgnotschaften“ Ettenberg und Scheffau gingen die selbständigen politischen Gemeinden Schellenberg Markt, Ettenberg und Scheffau hervor.[2]

Zuvor ab 1817 nur für ein Jahr den Gemeinden Scheffau und Ettenberg als Gnotschaften angegliedert, wurden 1818 die Gnotschaften Götschen und Unterstein sowie Schaden und Schneefelden in die neu entstandene Gemeinde Schellenberg Land eingemeindet.[2]

1911 erfolgten die Umbenennungen von Schellenberg Land in Landschellenberg sowie von Schellenberg Markt in Marktschellenberg, und am 1. März 1911 wurde die Gemeinde Ettenberg mit ihren Gnotschaften Vorder- und Hinterettenberg in Landschellenberg eingemeindet. Die Gemeinde führte ein Wappen, in den der Schellenberger Turm einbezogen war.

Noch vor der Gebietsreform in Bayern wurden nach einer geheimen Abstimmung aller betroffenen Bürger am 15. Juni 1969 sowie eines Beschlusses des Bayerischen Staatsministerium des Innern vom 22. September 1969 die Gemeinden Landschellenberg, Scheffau und Marktschellenberg am 1. Oktober 1969 unter dem Gemeindenamen Marktschellenberg zusammengeschlossen.[3] Gemäß einer Quelle des Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung wurde dazu die damalige Gemeinde Landschellenberg zusammen mit der Gemeinde Scheffau in die Gemeinde Marktschellenberg eingegliedert.[4][5] Gründe für diesen freiwilligen Zusammenschluss waren u. a. die Möglichkeit eines Zuschusses für einen Umbau des Gemeindeamtes sowie eine enorme Vereinfachung der Verwaltungsstrukturen.[3] Ludwig Bogner, der letzte Bürgermeister von Landschellenberg, wurde bis zur Neuwahl des Bürgermeisters für die Zeit vom 1. Oktober bis 8. Dezember 1969 als Staatsbeauftragter mit der Führung der Amtsgeschäfte betraut.[6]

 
Wappen von Landschellenberg
Blasonierung: „In Blau auf goldenem (gelbem) Hügel ein silberner (weißer) Turm mit goldenem (gelbem) Spitzdach, dahinter gekreuzt ein goldener (gelber) und ein silberner (weißer) Schlüssel.“
Wappenbegründung: Die gekreuzten Schlüssel, Attribut des heiligen Petrus, des Patrons des Stifts Berchtesgaden, verweisen auf die Landesherrschaft der Fürstpropstei Berchtesgaden bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1810. Der Turm symbolisiert den Schellenberger Turm. Die Farben Silber und Blau symbolisieren die bayerischen Landesfarben.

Literatur

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  • Hellmut Schöner (Hrsg.): Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1982, ISBN 3-87490-528-4; S. 258–261.

Einzelnachweise

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  1. a b Gemarkung Landschellenberg. Abgerufen am 24. Juli 2022.
  2. a b Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2, ab S. 145 f.
  3. a b Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit – Ergänzungsband I. S. 258.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434.
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 40–41, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Berchtesgadener Land; Fußnote 7).
  6. Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit – Ergänzungsband I. S. 259.