Neusieden
Neusieden ist seit 1969 ein Gemeindeteil bzw. eine Gnotschaft des Marktes Marktschellenberg im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land.
Etymologie
BearbeitenDer Name Neusieden ist vom Salzsieden abgeleitet. Älteste urkundliche Erwähnung als Newsieden ist 1386.[1]
Geschichte
BearbeitenVermutlich bereits ab Ende des 14. Jahrhunderts war Neusieden der 2. Gnotschaftsbezirk der „Urgnotschaft“ Scheffau im Berchtesgadener Land, das ab 1380 das Kernland der Reichsprälatur Berchtesgaden und der später eigenständigen, reichsunmittelbaren Fürstpropstei Berchtesgaden (1559–1803) bildete. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurde 1810 das Berchtesgadener Land mit seinen Gnotschaften dem Königreich Bayern angegliedert. In den Gemeindeverzeichnissen ab 1817 ist Scheffau dann als Gemeinde aufgeführt worden. Noch vor der allgemeinen Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Oktober 1969 Marktschellenberg, der einstige zweite Hauptort des Berchtesgadener Landes, sowie Landschellenberg und Scheffau zur neuen Gemeinde Marktschellenberg zusammengeschlossen.[2] Seither ist Neusieden ein Ortsteil bzw. eine Gnotschaft des Marktes Marktschellenberg.
Hausnamen
BearbeitenDie Gnotschaft Neusieden bestand nach der statistischen Übersicht von 1698 aus 28 Anwesen, davon 22 ganze Höfe und 6 halbe Höfe, die mit ihren Hausnamen aufgeführt werden. Weicht der heutige Hausname vom damaligen ab, ist er in Klammern beigefügt. Laut Steuerbuch von 1698 war der für den Gnotschafterbezirk aufgestellten Gnotschafter der Bauer von Lenz.[3]
Die Anwesen Brigl, Griesser und Lenz sind heute nicht mehr bekannt.[4] Diese Anwesen sind in der nachstehenden Tabelle kursiv dargestellt.
→ Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Marktschellenberg#Neusieden
Ganze Höfe | Halbe Höfe |
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Die aktuellen Hausnamen sind auch auf der topographischen Karte im Bayernviewer dargestellt.[5]
In einigen Quellen wurde Mehlweg als eigene Gnotschaft aufgeführt, die im Norden der (Rest-)Gnotschaft Neusieden liegt.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 182.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434.
- ↑ Statistische Übersicht nach dem Stand von 1698. 1. Land= und Pfleggericht Berchtesgaden. Gnotschaft Scheffau. Zweiter Gnotschafterbezirk = heutige Gnotschaft Neusieden
- ↑ Statistische Übersicht nach dem Stand von 1698. 1. Land= und Pfleggericht Berchtesgaden. Gnotschaft Scheffau, Fußnote 9
- ↑ Neusieden im Bayernviewer. Bayernatlas
Koordinaten: 47° 41′ N, 13° 4′ O