Langennaundorf

Stadtteil von Uebigau-Wahrenbrück

Langennaundorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Uebigau-Wahrenbrück im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg.

Langennaundorf
Koordinaten: 51° 36′ N, 13° 21′ OKoordinaten: 51° 36′ 17″ N, 13° 20′ 30″ O
Höhe: 88 m
Fläche: 8,65 km²[1]
Einwohner: 247 (2019)
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1998
Eingemeindet nach: Uebigau
Postleitzahl: 04938
Vorwahl: 035365
Die Kirche in Langennaundorf
Langennaundorf auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).
Gedenkstätte Langennaundorf am Bahnkilometer 101,6

Geographische Lage

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Langennaundorf liegt am Kreuzungspunkt der B 101 zwischen Berlin und Dresden und der L 60 zwischen Finsterwalde und Falkenberg/Elster. Als ein typisches Angerdorf ist es geprägt durch die zahlreichen Angerwege und die mit rotem und gelbem Klinker besetzten Bauernhöfe.

Geschichte

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Die Ortschaft wurde 1303 erstmals urkundlich als Nuwendorf erwähnt.[2] Hier führte eine ehemalige Handelsstraße (Salzstraße) von Halle (Saale)-Leipzig-Torgau kommend nach Breslau.

Das Dorf unterstand bis zur Reformation dem Zisterzienser-Kloster Dobrilugk.[2] Langennaundorf war durch Ackerbau und Viehzucht geprägt. 1835 zählte das Dorf 47 Wohnhäuser mit 234 Einwohnern. An Vieh wurden 47 Pferde, 248 Stück Rindvieh und 19 Schweine gezählt.[3]

Erst durch den beginnenden Bergbau im Braunkohletagebau-Gebiet Wildgrube/Tröbitz/Domsdorf fanden die Einwohner eine weitere Erwerbsmöglichkeit.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs war Langennaundorf Station des Verlorenen Zuges, der im April 1945 ca. 2500 jüdische Häftlinge vom KZ Bergen-Belsen ins KZ Theresienstadt bringen sollte. Der Zug hielt in der Nähe von Langennaundorf bei Kilometer 101,6, da die Weiterfahrt aufgrund der zerstörten Brücke über die Schwarze Elster nicht möglich war. Er musste umkehren und strandete schließlich am 23. April in Tröbitz. Heute erinnert ein Gedenkstein an die Opfer.

Am 31. Dezember 1998 wurde Langennaundorf in die Stadt Uebigau eingemeindet.[4]

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Langennaundorf[4]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1835 234 1939 378 1985 352 1994 334
1875 300 1946 526 1989 343 1995 339
1890 330 1950 546 1990 343 1996 331
1910 350 1964 403 1991 349 1997 339
1925 378 1971 397 1992 349 2016 264[5]
1933 382 1981 373 1993 337 2019 247[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrhaus

Bauwerke und Gedenkstätten

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→ Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Uebigau-Wahrenbrück

Vereinsleben und regelmäßige Veranstaltungen

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Alljährlich wird am 22. April an der Gedenkstätte am Bahnkilometer 101,6 der Opfer des „Verlorenen Zuges“ mit einer Gedenkfeier gedacht. Im Juni findet jedes Jahr das „Dorf- und Kinderfest“ statt.

Ortsansässige Vereine sind unter anderem die örtliche Freiwillige Feuerwehr sowie ein Kleingärtnerverein.[7]

Literatur

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  • Erika Arlt: Die jüdischen Gedenkstätten Tröbitz, Wildgrube, Langennaundorf und Schilda im Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 2000.

Einzelnachweise

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  1. Größe der Gemarkungsfläche (Stand: 1995) aus Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e. V.: Heimatbuch Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 1996, S. 117.
  2. a b Denkmale in Brandenburg, Landkreis Elbe-Elster Band 7.1
  3. „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 596. Bad Liebenwerda 1985, S. 8 bis 10.
  4. a b Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg – Landkreis Uckermark (Online als PDF-Datei)
  5. "Informationsbroschüre für Einwohner und Gäste", herausgegeben vom Amt Uebigau-Wahrenbrück.
  6. "Informationsbroschüre für Einwohner und Gäste" herausgegeben vom Amt Uebigau-Wahrenbrück.
  7. „Amt Falkenberg/ Uebigau mit seinen Gemeinden“. 1. Auflage. Stadtbuchverlag W+I GmbH und Co.KG Zeuthen, 1996, S. 15 bis 16 (Broschüre).
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Commons: Langennaundorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien