Langenthal

Stadt und Gemeinde im Kanton Bern in der Schweiz
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Langenthal (Berndeutsch Langetau, Langetu oder Langete) ist eine Stadt und eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz. Bekannt ist Langenthal dadurch, dass die Stadt lange Zeit als Durchschnittsstadt der Schweiz galt[7].

Langenthal
Wappen von Langenthal
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Oberaargauw
BFS-Nr.: 0329i1f3f4
Postleitzahl: 4900–4902 Langenthal
4916 Untersteckholz
4924 Obersteckholz
UN/LOCODE: CH LAN
Koordinaten: 626533 / 229431Koordinaten: 47° 12′ 55″ N, 7° 47′ 20″ O; CH1903: 626533 / 229431
Höhe: 481 m ü. M.
Höhenbereich: 450–604 m ü. M.[1]
Fläche: 21,13 km²[2]
Einwohner: i16'077 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 761 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
25,2 %
(31. Dezember 2023)[4]
Arbeitslosenquote: 3,6 % (2010)[5]
Stadtpräsident: Reto Müller (SP)
Website: www.langenthal.ch
Langenthal, Marktgasse
Langenthal, Marktgasse
Lage der Gemeinde
Karte von LangenthalBurgäschiseeInkwilerseeKanton AargauKanton LuzernKanton SolothurnKanton SolothurnVerwaltungskreis EmmentalVerwaltungskreis SeelandAarwangenAttiswilAuswilBannwilBerkenBettenhausen BEBleienbachBusswil bei MelchnauEriswilFarnernGondiswilGraben BEHeimenhausenHerzogenbuchseeHuttwilInkwilLangenthalLotzwilMadiswilMelchnauNiederbippNiederönzOberbippOchlenbergOeschenbachReisiswilRoggwil BERohrbach BERohrbachgraben BERumisbergRütschelenSchwarzhäusernSeeberg BEThörigenThunstetten BEUrsenbach BEWalliswil bei NiederbippWalliswil bei WangenWalterswil BEWangen an der AareWiedlisbachWynauWyssachen
Karte von Langenthal
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Bahnhof Langenthal
Aktie der Ersparniss-Casse in Langenthal vom 23. Christmonat 1823
Jugendtreff und Kulturzentrum Alte Mühle in Langenthal
Informationstafel bei der Ortseinfahrt von Rothrist her kommend

Auf den 1. Januar 2010 fusionierte die Gemeinde Untersteckholz mit Langenthal zur Gemeinde Langenthal. Bereits am 1. Januar 1898 hatte sich die Gemeinde Schoren mit Langenthal vereinigt. Am 1. Januar 2021 fusionierte auch Obersteckholz mit Langenthal zur Gemeinde Langenthal.

Geographie

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Langenthal liegt im Schweizer Mittelland zwischen Olten und Bern am Ufer des Flüsschens Langete, das die Stadt von Süden nach Norden durchfliesst.

Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 9,6 °C, wobei im Januar mit 0,7 °C die kältesten und im Juli mit 19,0 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 92 Frosttage und 16 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 53, während im Schnitt 12 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz befindet sich in der Gemeinde Wynau, auf 422 m ü. M., ca. 5 km nördlich des Stadtzentrums (Luftlinie).

Wynau
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
83
 
3
-2
 
 
67
 
6
-3
 
 
74
 
11
0
 
 
76
 
15
3
 
 
110
 
20
8
 
 
103
 
23
12
 
 
117
 
25
13
 
 
115
 
25
13
 
 
90
 
20
10
 
 
90
 
14
6
 
 
82
 
8
2
 
 
101
 
4
-1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[8]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Wynau
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,7 1,3 5,2 9,2 13,5 17,3 19,0 18,4 14,2 9,7 4,6 1,5 9,6
Mittl. Tagesmax. (°C) 3,4 5,5 10,8 15,3 19,5 23,3 25,2 24,8 20,0 14,2 7,7 3,8 14,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,2 −2,5 0,2 3,3 7,8 11,6 13,3 13,1 9,5 6,1 1,7 −1,1 5,1
Niederschlag (mm) 83 67 74 76 110 103 117 115 90 90 82 101 Σ 1108
Sonnenstunden (h/d) 1,3 2,7 4,3 5,7 6,2 7,3 7,7 6,9 5,1 2,9 1,4 0,9 4,4
Regentage (d) 10,2 9,3 9,8 9,8 12,2 10,9 11,1 11,3 9,2 10,5 10,5 11,6 Σ 126,4
Luftfeuchtigkeit (%) 86 82 77 73 75 74 74 78 82 87 88 88 80,3
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[8]

Geschichte

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Luftbild von Walter Mittelholzer (1919)

Aufgrund von archäologischen Funden kann gezeigt werden, dass das Gebiet bereits um 4000 v. Chr. besiedelt war. Die archäologischen Untersuchungen auf dem Trassee der Bahn 2000 in Langenthal-Unterhard legten einen Bestattungsplatz mit zwei Grabhügeln und 123 Erdgräbern frei, welcher von der Eisenzeit an bis ins Frühmittelalter, also während rund 1500 Jahren, immer wieder genutzt worden ist. Aus der Römerzeit stammen Reste einer Therme und einer Villa. Das Zentrum des Gutshofes war die Villa im Bereich der heutigen Kirche. Aufgrund von Funden (Kirchenfeld, Waldhof und St. Urbanstrasse) ist anzunehmen, dass sich der Gutshof bis ins Hardgebiet ausdehnte. Die erste urkundliche Erwähnung Langenthals (Langatun in superiori pago aragauginse) stammt aus dem Jahre 861.[9] Mit der Gründung des Klosters St. Urban durch die Freiherren von Langenstein 1194 unterstanden weite Teile des Oberaargaus der Herrschaft des Klosters. Die Langensteiner besassen in Langenthal eine Eigenkirche, welche deren Erben, die Freiherren von Grünenberg 1212 zusammen mit der Mühle dem Kloster vermachten. Die in Langenthal ebenfalls begüterten kyburgischen Dienstleute, die Herren von Luternau, bekämpften die wachsende Klosterherrschaft, konnten aber nicht verhindern, dass St. Urban am Ende des 14. Jahrhunderts die volle Ortsherrschaft ausübte (Urkunde von 1336). Kirchlich war der Ort getrennt. Um 1200 war in Thunstetten das Johanniterkloster gegründet worden, und die Langenthaler Bevölkerung rechts der Langete war bis zur Reformation (1528) nach Thunstetten kirchengenössig. Die Bewohner der Höfe rechts der Langete hatten die Messe und die Sakramente im Kirchlein auf dem Geissberg (ca. 1255 dem Kloster St. Urban einverleibt) zu besuchen. Im Laufe des 13. Jahrhunderts bauten die Zisterzienser auch die Wässermatten im Gebiet des Unteren Langetentales aus.

Bei ihren Plünderungen durch das Schweizer Mittelland fielen die Gugler 1375 auch in Langenthal ein. 1415 fiel Langenthal durch den Abschluss eines «ewigen Burgrechts» zwischen dem Kloster St. Urban und der Stadt Bern unter Berner Landeshoheit und wurde dem Amt Wangen zugewiesen. Die hohe Gerichtsbarkeit und die Steuerhoheit lagen nun bei Bern, die niedere Gerichtsbarkeit nach wie vor beim Kloster St. Urban. Über 400 Jahre lang waren die Langenthaler nun «Diener zweier Herren». Unter bernischer Landeshoheit wurden die Langenthaler zunehmend selbstbewusster und eigenständiger. Zudem hatten sie nun nach der Reformation die Kirche, den Kirchmeier, den Prädikanten und das Chorgericht im Dorf. Bereits 1480 wurde ein regelmässiger Markt bewilligt.

1542 wird bei einem Grossbrand etwa 1/3 des gesamten Dorfes zerstört. Kurz darauf, im Jahre 1571, erhielt Langenthal die Bewilligung zwei Jahrmärkte durchzuführen, einen acht Tage vor Pfingsten, den zweiten zehn Tage nach Martini. 1613 erhielt Langenthal von Bern die Bewilligung zum Bau des Korn- und Kaufhauses sowie die Erlaubnis, jeden Dienstag einen Wochenmarkt abzuhalten. Das Kaufhaus über der Langete, mitten in der inneren Allmend, wurde zum Symbol des dörflichen Selbstgestaltungswillens. 1653 war Langenthal im Bauernkrieg wiederholt Versammlungsort der aufständischen Bauern, was ihm nach der Niederschlagung des Aufstandes eine Bestrafung von 2256 Kronen Kriegskosten einbrachte.

Im 18. Jahrhundert entwickelt sich Langenthal vom Bauerndorf zu einem Handelszentrum, in dem wichtige Handelsherren bereits Handelsbeziehungen in ganz Europa unterhalten. 1758 wurde die «Langenthaler Elle» eingeführt, welche 2 Zoll länger war als die «Berner Elle» und für den Leinwandhandel bis ins 19. Jahrhundert hinein in Gebrauch war. Ein wichtiger Schritt für den Langenthaler Handel war der Bau der Bern-Zürich-Strasse 1760. Nur zwei Jahre später wird es Langenthal per Dekret der gnädigen Herren zu Bern erlaubt, gleich den Municipalstädten fremde Waren einzubringen und damit zu handeln, und 1785 wird die Bewilligung zur Errichtung einer Bierbrauerei erteilt, da zwischen Burgdorf und Aarau noch keine solche existierte. 1793 wurde Langenthal schliesslich in Handelssachen den Städten gleichgestellt. Die burgerlichen Handelsleute hatten nun das Recht des vollständigen freien Einkaufs von Waren.

Mit dem Untergang des alten Bern im Jahre 1798 stand Langenthal sieben Wochen unter französischer Besatzung. Anschliessend wurde der Eid auf die neue, helvetische Verfassung unter dem Freiheitsbaum geleistet. Die Bürger (355 Stimmfähige) hatten sie angenommen. Langenthal zählte 1581 Seelen.

Das erste eidgenössische Offiziersfest fand 1822 in Langenthal statt, es ist im sogenannten «Traffelet-Saal» (benannt nach dem Maler F. Traffelet) des Hotels Bären dargestellt.

1823 wird die Ersparniskasse Langenthal gegründet (die ältesten bekannten Schweizer Bankaktien sind von der Ersparniskasse[10])[11], 1867 die Leihkasse Langenthal (später Bank Langenthal).

Um 1826 befasst sich Johann Heinrich Pestalozzi in seiner berühmten Langenthaler Rede mit den Problemen der Volkserziehung im kommenden Fabrikzeitalter und setzt so den Startschuss zu einer schweizweiten Bildungsreform. Kurze Zeit später (1833) wird die zweite Sekundarschule im Kanton Bern (nach Kleindietwil) gegründet. Im Zehntenspeicher der Stadt wird 1835 das erste Spital (Notfallstube) eingerichtet.

1857 erhält Langenthal den Bahnanschluss an die SCB-Linie Olten-Herzogenbuchsee, welche in dieser Zeit noch weit im Norden des Dorfes verläuft. Damit setzt eine dynamische industrielle Entwicklung ein: 1862 wird die Textilfirma Gugelmann gegründet, 1869 die Maschinenfabrik Ammann, 1881 die Firma Ruckstuhl, 1889 die Leinenweberei Langenthal und 1906 die Porzellanfabrik Langenthal; letztere erhält 1937 den ersten Elektrotunnelofen der Welt.

Mit dem «Oberaargauer Tagblatt» erhielt Langenthal 1865 eine eigene Zeitung (von 1920 bis Juni 2012 «Langenthaler Tagblatt»). Die erste Ausgabe der BZ Langenthaler Tagblatt, eine Zusammenführung der Ausgabe Oberaargau der Berner Zeitung und das Langenthaler Tagblatt durch deren Eigentümer Espace Media Groupe, wurde am 2. Juli 2012 veröffentlicht.[12]

Seit 1894 besteht in Langenthal eine kommunale Wasserversorgung; seit 1896 wird die Gemeinde mit Elektrizität aus dem Kraftwerk Wynau versorgt. 1903 erwirbt Langenthal zusammen mit weiteren oberaargauischen Gemeinden die Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke Wynau (sie wird 2006 an die Bernischen Kraftwerke BKW verkauft).

1916 wird das Stadttheater eingeweiht und 1922 die kantonale Landwirtschaftsschule Waldhof. 1930 erhält Langenthal ein modernes Schwimmbad, 1951 die erste grössere Kläranlage des Kantons Bern.[13] Schon 1957 erreicht die Einwohnerzahl die statistische Stadt-Grenze von 10'000 Einwohnern (Langenthal bezeichnet sich aber erst seit 1997 offiziell als Stadt). 1969 wird die Oberaargauische Musikschule eröffnet und 1974 im selben Gebäude die Regionalbibliothek Langenthal.

Das Jahrhunderthochwasser im Jahre 1975 führt nach Druck der verschiedenen Versicherungen zum Bau des 1991 eröffneten Entlastungsstollens der Langete bei Madiswil.

2011 feierte die Stadt das 1150-jährige Jubiläum. Die Festaktivitäten standen unter dem Motto begeistern, bewegen, beleben, begegnen und bilden.[14]

Im Jahr 2019 erhält die Stadt Langenthal den Wakkerpreis.

Sehenswürdigkeiten

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Legislative

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4
10
2
4
1
9
10
10 10 
Insgesamt 40 Sitze

Die Legislative besteht aus dem vierzigköpfigen Stadtrat. Die rechts stehende Grafik zeigt die Sitzverteilung im Stadtrat nach der Wahl vom 29. November 2020.[15]

Exekutive

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Die Exekutive besteht aus einem siebenköpfigen Gemeinderat. Stadtpräsident ist Reto Müller (SP). Weitere Mitglieder sind: Roberto Di Nino (SVP), Markus Gfeller (FDP), Helena Morgenthaler (SVP), Martina Moser (SP), Michael Schär (FDP) und Matthias Wüthrich (Grüne).[16][17]

Nationale Wahlen

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Die Resultate anlässlich der Nationalratswahlen 2019 betrugen: SVP 23,6 %, SP 20,9 %, FDP 15,2 %, Grüne 12,1 %, glp 10,7 %, BDP 6,2 %, EVP 4,3 %, EDU (inkl. DM) 2,0 %, CVP 1,5 %.[18]

Wirtschaft

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Luftbild der Ziegelei von Walter Mittelholzer (1924)

Langenthal ist ein regionaler Wirtschafts- und Industriestandort. Betriebe wie Ammann, Motorex Bucher (Schmieröltechnik), KADI AG (Pommes frites), die Porzellanfabrik Langenthal, Ruckstuhl (textile Bodenbeläge), Lantal Textiles, Création Baumann (Inneneinrichtungstextilien), Calag Carrosserie Langenthal, Güdel AG und die Hector Egger Holzbau AG haben hier ihren Sitz. Das Wirtschaftspotential von Langenthal als Zentrum des Oberaargaus ist dank der Lage an der Bahnlinie von Olten nach Bern beträchtlich.

Testmarkt

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Von 1986 bis 2005 hat die GfK Schweiz in Langenthal einen Testmarkt betrieben. Er bot die Möglichkeit, Produkteeinführungen in einem für die Deutschschweiz repräsentativen realen Markt zu testen.[19][20][21]

Gesundheitswesen

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Öffentliches Spital

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Langenthal verfügt über ein öffentliches Spital mit 24-Stunden-Notfallversorgung. Es gehört zum Klinikverbund der Spital Region Oberaargau (SRO AG).

Privatspital Klinik SGM

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Auf Initiative des Arztes Kurt Blatter wurde 1980 die Stiftung Ganzheitliche Medizin SGM gegründet mit dem Ziel, Menschen in einer Klinik auf christlicher Basis zu helfen. 1986 konnte die Klinik erbaut und 1987 eröffnet werden. Im Jahr 2000 wurde die chirurgische Tätigkeit aufgegeben, und es erfolgte die Konzentration auf die Bereiche Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. 2007 wurde eine Tagesklinik eröffnet. 2008 erhielt die Klinik SGM die Auszeichnung "HOPE Award" für das unermüdliche, ganzheitliche Engagement für psychisch kranke Menschen. 2013 bis 2015 wurde die Klinik saniert und ausgebaut. 2014 konnte eine Hausarztpraxis integriert und das Restaurant »Im Hard« eröffnet werden. 2016 wurde in Bern ein Ambulatorium eröffnet.[22][23]

Langenthal liegt an der SBB-Bahnstrecke Olten–Bern und hat halbstündliche Verbindungen nach Bern und Olten, stündliche nach Zürich. Auf der SBB Bahnstrecke verkehrt die S23 nach Baden. Zudem ist der Bahnhof Langenthal der Endpunkt der Linien S6 und S7 der S-Bahn Luzern. Die Strecke Langenthal-Huttwil-Wolhusen gehört zum Streckennetz der BLS AG ehemals VHB. In den SBB-Bahnhof eingebunden ist auch der Kopfbahnhof zweier meterspuriger Bahnstrecken der Aare Seeland mobil (ASm), ehemals Langenthal-Jura-Bahn und Langenthal-Melchnau-Bahn. Die ASm bietet Bahnverbindungen nach St. Urban und Solothurn via Niederbipp, Oensingen an. Langenthal besitzt neben dem Bahnhof der SBB drei weitere Bahnstationen, Langenthal Süd (betrieben durch die BLS AG), Langenthal Gaswerk und Industrie Nord (ASm).

Im Grossraum Langenthal betreibt die ASm zwei Stadtbuslinien und zwei Überlandlinien:

51 Melchnau – Obersteckholz – Langenthal – Bützberg – Herzogenbuchsee – Wangen a.d. Aare
52 Thunstetten – Langenthal – Bleienbach – Thörigen – Bettenhausen – Bollodingen – Herzogenbuchsee
63 Langenthal, Bahnhof – Industrie Nord – Langenthal, Bahnhof – Tell/Kantonalbank – Spital – Tell/Kantonalbank – Langenthal, Bahnhof (Stadtbus)
64 Lotzwil, Unterdorf – Tell/Kantonalbank – Langenthal, Bahnhof – Schoren – Langenthal, Bahnhof – Tell/Kantonalbank – Lotzwil, Unterdorf (Stadtbus)

Der Flugplatz Langenthal in Bleienbach dient in erster Linie der Sportfliegerei.

Kultur und Bildung

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Neben dem Kunsthaus Langenthal gehört auch das Design Center Langenthal zu den national beachteten Kulturinstituten.

 
Kulturzentrum und Restaurant »Chrämerhuus« in Langenthal

Daneben sind folgende Kulturinstitutionen zu erwähnen:

Volksschulzentren (Primarstufe und Sekundarstufe I):

Sekundarstufe II:

  • Bildungszentrum Langenthal (bzl)
    • Gewerblich-Industrielle Berufsschule Langenthal (gibla)
    • Berufsfachschule Langenthal (bfsl)
    • Gymnasium Oberaargau (gymo)
    • Kaufmännische Berufsschule Langenthal (kbsl)

Veranstaltungen

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  • Kammermusik-Konzerte Langenthal, seit 1946 durchgeführte Konzertreihe der Kammermusik
  • Langenthaler Fasnacht
  • Der Designers' Saturday, ein Anlass der 1987 initiiert wurde, öffnete alle zwei Jahre sowohl für gewerblich, wie auch privat Interessierte. Die Präsentation der Kollektionen fand in den Lokalitäten der ortsansässigen Unternehmen statt. Der 13. Designers' Saturday im Jahre 2010 zog fast 18'000 Besucher nach Langenthal.[24] Im Jahr 2020 konnte aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie die 18. Ausgabe nicht stattfinden. Die Absage führt auch zum Entscheid, dass der Anlass nicht mehr durchgeführt wird.[25]

Städtepartnerschaften

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Langenthal unterhält zwei Städtepartnerschaften: mit der Walliser Gemeinde Brig-Glis und mit der italienischen Stadt Neviano. Die Städtepartnerschaft mit Neviano entwickelte sich aus dem hohen Anteil der italienischen Gastarbeiter, die in Langenthal eine Arbeit gefunden haben, unter anderem bei der Porzellanfabrik Langenthal, Creation Baumann, Ammann Maschinenbau, Leinenweberei Langenthal. Früher fand jedes Jahr ein Schüleraustausch statt, bei welchem die Langenthaler Schüler im Herbst nach Italien fuhren und die Nevianesi im Winter in die Schweiz kamen.

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Marianne Ramstein, Chantal Hartmann: Langenthal, Unterhard. Gräberfeld und Siedlungsreste der Hallstatt- und Latènezeit, der römischen Epoche und des Frühmittelalters. Rub Media, Bern 2008, ISBN 978-3-907663-13-4.
  • Valentin Binggeli, Max Jufer, Fritz Lyrenmann, Hans Zaugg: Langenthal. Eine heimatkundliche Bilddokumentation mit wissenschaftlichen Beiträgen zur Geographie und Geschichte. Stiftung zur Förderung wissenschaftlich-heimatkundlicher Forschung über Dorf und Gemeinde Langenthal, Langenthal 1981.
  • Samuel Hermann (Text), Jaroslav Cap (Bilder): Spaziergang in Langenthal. Langenthal 2008, ISBN 978-3-905817-07-2.
  • Barbara Frutiger, Ruedi Bösch, Valentin Binggeli: Langenthal. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 646). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1998, ISBN 978-3-85782-646-7.
  • Langenthaler Heimatblätter. Herausgegeben von der Stiftung zur Förderung wissenschaftlich-heimatkundlicher Forschung über Dorf und Gemeinde Langenthal. Merkur Druck, Langenthal 1935 / 1937 / 1964 / 1968 / 1970 / 1974 / 1978 / 1982 / 1986 / 1990 / 1994 / 1998 / 2001 / 2004 / 2007 / 2010.
  • Simon Kuert: Langenthal. In: Oberaargau 2010, Langenthal 2010
  • Simon Kuert: Langenthal. Orts- und wirtschaftsgeschichtliche Einblicke. In: Akzent Baukultur. Herausgeber Bernischer Heimatschutz, Bern 2019, ISSN 1664-6843
  • Diverse Autoren: Akzent Baukultur: Langenthal. Herausgeber Bernischer Heimatschutz, Bern 2019, ISSN 1664-6843.
  • Simon Kuert u. a.: Demokratie im Herzen der Schweiz. 100 Jahre Gemeindeparlament Langenthal, Langenthal 2019
  • Alfred Kuert: Ein Dorf übt sich in Demokratie. Lebensverhältnisse im Herzen der Schweiz zwischen 1750 und 1850, Langenthal 1997, ISBN 3-9521360-0-X.
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Commons: Langenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Gemeindesuche. Arbeit. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2012; abgerufen am 21. September 2012 (Eingabe Langenthal. Jahresdurchschnitt).
  6. Gemeindesuche. Bevölkerung. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2012; abgerufen am 21. September 2012 (Eingabe Langenthal).
  7. Langenthal - die Stadt im Dorf. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2021; abgerufen am 28. Februar 2021.
  8. Klimanormwerte Wynau. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. April 2022; abgerufen am 29. April 2022.
  9. StiASG, Urk. II 239. Online auf e-chartae, abgerufen am 25. Juni 2020.
  10. Geschicht der Ersparniskasse. Abgerufen am 10. Juni 2019.
  11. Ende der Ersparniskasse für das Amt Aarwangen. Abgerufen am 10. Juni 2019.
  12. Zusammenführung BZ Berner Zeitung und Langenthaler Tagblatt. (Memento vom 19. November 2012 im Internet Archive) In: Medienmitteilung der Espace Media vom 25. Mai 2012 (PDF; 9,62 kB).
  13. Rudolf Merki: Der Gewässerschutz im Oberaargau. In: Jahrbuch des Oberaargaus, 1974, S. 82
  14. 1150. In: Projektleitung 1150 Jahre Langenthal. Archiviert vom Original am 3. November 2011; abgerufen am 4. Mai 2011.
  15. Gemeindewahlen 2020 – Wahl des Stadtrates. (PDF) Stadt Langenthal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2021; abgerufen am 29. November 2020.
  16. Gemeindewahlen 2020 – Wahl des Gemeinderates. (PDF) Stadt Langenthal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2021; abgerufen am 29. November 2020.
  17. Gemeindewahlen 2020 – Wahl des Stadtpräsidiums. (PDF) Stadt Langenthal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2021; abgerufen am 29. November 2020.
  18. Wahlen und Abstimmungen. Abgerufen am 24. November 2019.
  19. Kathrin ter Hofte-Fankhauser, Hans F. Wälty: Marktforschung. 3. Auflage, Compendio Bildungsmedien AG, Zürich 2011, ISBN 978-3-7155-9470-5, S. 92.
  20. Sven Reinecke, Simone Janz: Marketingcontrolling. Kohlhammer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-17-018404-6, S. 198.
  21. Unternehmensgeschichte. In: GfK Schweiz. Abgerufen am 12. Juli 2013.
  22. Geschichte (Memento vom 7. November 2016 im Internet Archive)
  23. Urs Byland: SGM Langenthal: Ein Spital baut auf Wunder und liegt im Trend, az Langenthaler Tagblatt, 14. Juni 2012
  24. Fast 18'000 Besucher in der Design-Metropole Langenthal. (PDF; 1,2 MB) In: bueroffice.ch. Abgerufen am 21. September 2012.
  25. Designers‘ Saturday findet nicht mehr statt. In: baublatt. 3. November 2020, abgerufen am 11. April 2021.
  26. SC Langenthal zieht sich Ende Saison aus Profi-Geschäft zurück. In: SRF. 7. Dezember 2022, abgerufen am 16. Mai 2023.
  27. Champagner in Oberwil, Belp und Langenthal. In: Swiss Streethockey Association SSHA. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Mai 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ssha.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  28. Competitions. In: WUC Orienteering 2022. Abgerufen am 19. März 2022 (britisches Englisch).