Lapithiou

Gemeinde im Bezirk Paphos auf Zypern

Lapithiou (griechisch Λαπηθιού, türkisch Bozalan, Labikyu oder Lapityu) ist eine verlassene Gemeinde im Bezirk Paphos in der Republik Zypern.[3] Bei der Volkszählung im Jahr 2021 hatte sie keine Einwohner.[1]

Lapithiou
Λαπηθιού
Labikyu/Lapityu
Lapithiou (Zypern)
Lapithiou (Zypern)
Basisdaten
Staat: Zypern Republik Zypern
Bezirk: Paphos
Geographische Koordinaten: 34° 54′ N, 32° 36′ OKoordinaten: 34° 54′ N, 32° 36′ O
Höhe ü. d. M.: 550 m
Fläche: 4,57393 km²
Einwohner: 0 (2021[1])
Bevölkerungs­dichte: 0 Einwohner je km²
LAU-1-Code: CY-05
Postleitzahl: 8647[2]

Jack C. Goodwin vermutet, dass Lapithiou nach einem Ort Griechenlands benannt wurde, von dem die ersten Siedler eventuell in der späten Bronzezeit abgewandert sind.[4] Die Zyperntürken behaupten hingegen, dass der Name Lapithiou soviel wie „kleines Lapithos“ bedeutet und die ersten Siedler aus der Stadt Lapta (türkisch Lapithos) des Bezirks Kyrenia kamen. 1958 nahmen die Zyperntürken den alternativen Namen Bozalan an.[5]

Lage und Umgebung

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Lage im Bezirk Paphos

Lapithiou liegt im Westen der Mittelmeerinsel Zypern auf einer Höhe von etwa 550 Metern,[6] etwa 30 Kilometer nordöstlich von Paphos, 83 Kilometer nordwestlich von Limassol und 127 Kilometer südwestlich von Nikosia.[7] Das 4,57393 Quadratkilometer[8] große Dorf grenzt im Norden an Mamountali, im Osten an Pano Panagia, im Osten und Süden an Statos-Agios Fotios und im Westen und Norden an Kannaviou.[9]

Geschichte

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300 n. Chr. wurde das Heilige Kloster von Paphos auf den Ruinen eines antiken griechischen Tempels des Königs von Paphos Nikokles (374/373–361 v. Chr.), der der Göttin Hera gewidmet war, erbaut. Es ist eine der ältesten religiösen Stätten. Im 12. Jahrhundert wurde das Kloster Panagia Chrysorrogiatissa gegründet, ein prächtiger Gebäudekomplex und ein Wallfahrtsort für Touristen, die die Ikone bewundern.[7]

Lapithiou war nach dem Erdbeben in Paphos 1953 völlig zerstört und wurde 1954 von der britischen Regierung aus Fertighäusern wieder aufgebaut.[5]

Bevölkerungsentwicklung

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Am 8. März 1964 umzingelten zyperngriechische Truppen Lapithiou und es kam zu einem Zusammenstoß. Nach diesem Vorfall flohen die Zyperntürken des Dorfes nach Anadiou. Aufgrund schlechter Bedingungen zogen sie jedoch zehn Tage später nach Chrysochou. In der Erntezeit kehrten einige Zyperntürken aus Lapithiou wieder nach Anadiou zurück. Laut zyperntürkischen Quellen blieben etwa 50 der Dorfbewohner bis 1974 weiterhin in den Dörfern, in denen sie Zuflucht gesucht hatten.

1975 begannen die Zyperntürken aus Lapithiou (auch jene, die noch in den Zufluchtsorten lebten) ihren Umzug in den Norden Zyperns. Einige fliehen heimlich über die Berge und die restlichen Zyperntürken wurden am 27. August 1975 unter der UNFICYP-Eskorte nach Nordzypern überstellt.[5]

Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerung des Dorfes, wie sie in den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.

Jahr 1881 1891 1901 1911 1921 1931 1946 1960 1976 1982 1992 2001 2011 2021
Einwohner 147[10] 126[11] 125[12] 127[13] 111[14] 108[15] 146[16] 156[17] 1[18] 8[19] 0[20] 0[21] 0[22] 0[1]
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Commons: Lapithiou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Population Enumerated by Sex, Age, District and Municipality/Community 1.10.2021. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 14. September 2024 (englisch).
  2. Postleitzahlensuche. In: cyp.postcodequery.com. Abgerufen am 10. Juli 2023 (englisch).
  3. Geo Codes 2015 – Gemeinden auf Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. August 2018; abgerufen am 10. Juli 2023.
  4. Jack C. Goodwin: An Historical Toponymy of Cyprus. Nikosia 1984.
  5. a b c Lapithiou. In: Prio. Abgerufen am 18. Juli 2023.
  6. Liste der berechtigten Gemeinden in benachteiligten Gebieten. In: capo.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. April 2018; abgerufen am 10. Juli 2023.
  7. a b Lapithiou. In: terrabook. Abgerufen am 10. Juli 2023 (englisch).
  8. Klassifizierung für den Urbanisierungsgrad in Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 18. Januar 2018; abgerufen am 10. Juli 2023.
  9. Karte von Zypern und dessen Bevölkerungsgruppen. In: kypros-cyprus.com. Archiviert vom Original am 24. Februar 2012; abgerufen am 10. Juli 2023.
  10. Einwohnerzahl 1881. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  11. Einwohnerzahl 1891. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  12. Einwohnerzahl 1901. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  13. Einwohnerzahl 1911. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  14. Einwohnerzahl 1921. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  15. Einwohnerzahl 1931. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  16. Einwohnerzahl 1946. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  17. Einwohnerzahl 1960. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  18. Einwohnerzahl 1976. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  19. Einwohnerzahl 1982. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  20. Einwohnerzahl 1992. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  21. Einwohnerzahl 2001. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 18. Juli 2023 (griechisch).
  22. Statistical Service. cystat.gov.cy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 13. Mai 2024. (Download)