Larisa am Hermos
Larisa am Hermos (griechisch Λάρισα, Λάρισσα) war eine antike Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Aiolis.
Larisa lag nördlich des Unterlaufes des Flusses Hermos in der Aiolis in der heutigen Türkei. Bereits bei Homer als Stadt der Pelasger erwähnt, wurde Larisa von dem griechischen Stamm der Aioler erobert und erhielt fortan den Beinamen Phrikonis. In archaischer Zeit (ca. 700–490 v. Chr.) war Larisa im aiolischen Elfstädtebund organisiert, im 5. Jahrhundert v. Chr. im Attisch-Delischen Seebund. 399 wurde die Stadt von Thribon vergeblich belagert, 398 schließlich von Derkylidas übernommen. In hellenistischer Zeit (332–330 v. Chr.) verkam Larisa zu einem Dorf.
Die Identifikation von Larisa mit der antiken Stadt bei Buruncuk mit einem Palast, einem Megaronkomplex des 6. Jahrhunderts v. Chr., einer Wehrmauer, sowie einem jüngeren Palast von ca. 330 v. Chr. mit 4 Megara, wird heute allgemein angenommen. Möglich wäre auch die Lokalisierung bei Yanıkköy.
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Larisa am Hermos. Die Ergebnisse der Ausgrabungen 1902–1934. De Gruyter, Berlin
- Band 1: Johannes Boehlau, Karl Schefold (Hrsg.): Die Bauten. 1940.
- Band 2: Lennart Kjellberg: Die architektonischen Terrakotten. 1940.
- Band 3: Johannes Boehlau, Karl Schefold (Hrsg.): Die Kleinfunde. 1942
- John M. Cook: Old Smyrna, 1948-1951. In: The Annual of the British School at Athens. Band 53/54, 1958/59, S. 20 und 63.
- John M. Cook: Coins from an Aeolic Site In: The Annual of the British School at Athens. Band 63, 1968, S. 33–40.
- George Bean: Kleinasien 1. 1969, S. 96–102.
- Hans Lauter: Die beiden älteren Tyrannenpaläste in Larisa am Hermos. In: Bonner Jahrbücher. Band 175, 1975, S. 33–57 (Digitalisat).
- Wolf Koenigs: Westtürkei. 1991, S. 89ff.
- Hans Kaletsch: Larisa 6. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 1154.
- Saner Turgut: Larisa Buruncuk. [1] Mimari Araştırmaları = Architectural Survey. Ege Yayınları, Istanbul 2016.
Koordinaten: 38° 40′ 3,3″ N, 27° 1′ 53″ O