Leïla Slimani

französisch-marokkanische Schriftstellerin und Journalistin

Leïla Slimani (* 3. Oktober 1981 in Rabat, Marokko[1]) ist eine französisch-marokkanische Schriftstellerin und Journalistin. Für ihren Roman Chanson douce wurde sie 2016 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet.

Leïla Slimani (2022)

Leben und Werk

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Slimani ist die mittlere dreier Töchter des Ökonomen Othman Slimani und der HNO-Ärztin Béatrice-Najat Dhobb Slimani.[2] Sie besuchte die Schule in Rabat. 1999 ging sie nach Paris und studierte Medien und Politik am Institut d’études politiques de Paris und an der ESCP Europe. Nach ihrem Studium besuchte sie den Cours Florent und versuchte sich kurzzeitig als Schauspielerin. Sie arbeitete seit 2008 als Journalistin für das Magazin Jeune Afrique, für das sie über nordafrikanische Themen berichtete.[1][3] Sie veröffentlichte 2014 mit Dans le jardin de l’ogre ihren ersten Roman, der in Marokko mit dem Prix de La Mamounia ausgezeichnet wurde.[4] Zwei Jahre später folgte der psychologische Thriller Chanson douce. Dieser entwickelte sich mit einer Auflage von mehr als 76.000 Exemplaren innerhalb von zweieinhalb Monaten bereits vor seiner Auszeichnung mit dem Prix Goncourt zu einem Bestseller.[5][6] Innerhalb eines Jahres nach der Veröffentlichung wurden insgesamt 600.000 Exemplare verkauft.[2] Im Jahr 2019 kam die Verfilmung des Romans in die französischen Kinos, in der Karin Viard die Hauptrolle übernahm.

Im deutschsprachigen Raum erschien 2017 neben der deutschen Übersetzung von Chanson douce (als Dann schlaf auch du bei Luchterhand)[7] auch ihre Kurzgeschichte Dornröschen in der Anthologie L'amour toujours – toujours l'amour? Junge französische Liebesgeschichten.[8]

Im Jahr 2018 wurde Slimani von Emmanuel Macron in die Internationale Organisation der Frankophonie berufen, eine Organisation von 84 französischsprachigen Ländern, die die französische Sprache fördert.[9]

Seit 2020 erscheint Slimanis autobiographisch gefärbte Trilogie Le Pays des autres über drei Generationen einer marokkanisch-französischen Familie. Band 1 „hatte Marokkos Weg nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit von Frankreich 1956 im Blick“ und Band 2 von 2022 „betrachtet nun die späten 60er Jahre bis Mitte der 70er Jahre, in der Zerrissenheit zwischen kolonialem Erbe und einer autoritären Monarchie“.[10]

2021 zog Slimani mit ihrer Familie nach Lissabon, um dort in Ruhe an ihrer Romantrilogie arbeiten zu können.[11][12]

Literatur

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Dokumentationen

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Commons: Leïla Slimani – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Alexandra Schwartzbrod: Leïla Slimani. «Madame Bovary X» Libération, 29. September 2014.
  2. a b Lauren Collins: The Killer-Nanny Novel That Conquered France, in: The New Yorker, 1. Januar 2018, abgerufen am 8. Februar 2018
  3. Wichtigster französischer Literaturpreis: Leïla Slimani mit Prix Goncourt ausgezeichnet Spiegel Online, 3. November 2016.
  4. Dark novel on female sex addiction wins prize in Morocco France 24, 29. September 2015.
  5. Prix Goncourt für Leïla Slimani (Memento vom 4. November 2016 im Internet Archive) In: Luzerner Zeitung, 3. November 2011.
  6. Benoit Morenne: Leïla Slimani Wins Prix Goncourt, France’s Top Literary Award New York Times, 3. November 2016.
  7. Rezension von Carola Ebeling: Vertraue nie deiner Babysitterin zeit.de, 10. November 2017.
  8. Übersetzt von Paula Rauhut, in: Annette Wassermann (Hrsg.): L'amour toujours – toujours l'amour? […] Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2017, ISBN 978-3-8031-2776-1, S. 141–149.
  9. Meredith Haaf: Leïla Slimani: "Es gibt keine Moral im Wollen". In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH, 14. Mai 2019, abgerufen am 17. November 2019.
  10. Kai Nonnenmacher: Hippies in Marokko: zu Leïla Slimani, Le Pays des autres 2: Regardez-nous danser. In: Rentrée littéraire: französische Literatur der Gegenwart. 7. Februar 2022, abgerufen am 17. Februar 2022.
  11. Leïla Slimani: “Contar histórias é a melhor forma de dizer a verdade”. In: Jornal Expresso. Abgerufen am 4. November 2023 (europäisches Portugiesisch).
  12. Leïla Slimani - Die Leidenschaftliche. Der Spiegel 39/2022