Das Legendre-Symbol gibt an, ob die Zahl
a
{\displaystyle a}
quadratischer Rest modulo
p
{\displaystyle p}
oder quadratischer Nichtrest modulo
p
{\displaystyle p}
ist. Dabei ist
a
{\displaystyle a}
eine ganze Zahl und
p
{\displaystyle p}
eine ungerade Primzahl .
Es gilt
(
a
p
)
=
{
1
,
wenn
a
quadratischer Rest modulo
p
ist
,
−
1
,
wenn
a
quadratischer Nichtrest modulo
p
ist
,
0
,
wenn
a
ein Vielfaches von
p
ist
.
{\displaystyle \left({\frac {a}{p}}\right)={\begin{cases}1,&{\mbox{wenn }}a{\mbox{ quadratischer Rest modulo }}p{\mbox{ ist}},\\-1,&{\mbox{wenn }}a{\mbox{ quadratischer Nichtrest modulo }}p{\mbox{ ist}},\\0,&{\mbox{wenn }}a{\mbox{ ein Vielfaches von }}p{\mbox{ ist}}.\end{cases}}}
Das Legendre-Symbol ist ein Spezialisierung des Jacobi-Symbols , das wiederum eine Spezialisierung des Kronecker-Symbols ist. Alle drei Symbole benutzen daher unmissverständlich dieselbe Schreibweise. Weitere Notationsvarianten für das Legendre-Symbol sind
(
a
/
p
)
{\displaystyle (a/p)}
und
L
(
a
,
p
)
{\displaystyle L(a,p)}
.
Das eulersche Kriterium gibt eine mögliche Berechnungsmethode zum Legendre-Symbol an:
(
a
p
)
≡
a
p
−
1
2
(
mod
p
)
{\displaystyle \left({\frac {a}{p}}\right)\equiv a^{\frac {p-1}{2}}{\pmod {p}}}
.
Eine weitere Berechnungsmöglichkeit liefert das Lemma von Zolotareff mit
(
a
p
)
=
sgn
(
π
a
,
p
)
,
{\displaystyle \left({\frac {a}{p}}\right)=\operatorname {sgn} (\pi _{a,p}),}
wobei
π
a
,
p
{\displaystyle \pi _{a,p}}
, die durch
π
a
,
p
(
k
)
≡
a
⋅
k
(
mod
p
)
{\displaystyle \pi _{a,p}(k)\equiv a\cdot k{\pmod {p}}}
definierte Permutation der Zahlen von
k
=
0
,
…
p
−
1
{\displaystyle k=0,\dotsc p-1}
ist, und
sgn
{\displaystyle \operatorname {sgn} }
das Vorzeichen einer Permutation bezeichnet.
2 ist quadratischer Rest modulo 7 – in der Tat ist ja
2
≡
3
2
(
mod
7
)
{\displaystyle 2\equiv 3^{2}{\pmod {7}}}
:
(
2
7
)
≡
2
7
−
1
2
=
2
3
≡
1
mod
7
{\displaystyle \left({\frac {2}{7}}\right)\equiv 2^{\frac {7-1}{2}}=2^{3}\equiv 1\mod 7}
5 ist quadratischer Nichtrest modulo 7:
(
5
7
)
≡
5
7
−
1
2
=
5
3
≡
6
≡
−
1
mod
7
{\displaystyle \left({\frac {5}{7}}\right)\equiv 5^{\frac {7-1}{2}}=5^{3}\equiv 6\equiv -1\mod 7}
14 ist durch 7 teilbar (also weder Rest noch Nichtrest von 7):
(
14
7
)
≡
14
7
−
1
2
=
14
3
≡
0
mod
7
{\displaystyle \left({\frac {14}{7}}\right)\equiv 14^{\frac {7-1}{2}}=14^{3}\equiv 0\mod 7}
Es gilt
(
1
p
)
=
1
,
{\displaystyle \left({\frac {1}{p}}\right)=1,}
(
2
p
)
=
(
−
1
)
p
2
−
1
8
=
{
1
,
für
p
≡
1
oder
7
(
mod
8
)
,
−
1
,
für
p
≡
3
oder
5
(
mod
8
)
,
{\displaystyle \left({\frac {2}{p}}\right)=(-1)^{\frac {p^{2}-1}{8}}={\begin{cases}1,&{\mbox{ für }}p\equiv 1{\mbox{ oder }}7{\pmod {8}},\\-1,&{\mbox{ für }}p\equiv 3{\mbox{ oder }}5{\pmod {8}},\end{cases}}}
(
−
1
p
)
=
(
−
1
)
p
−
1
2
=
{
1
,
für
p
≡
1
(
mod
4
)
,
−
1
,
für
p
≡
3
(
mod
4
)
.
{\displaystyle \left({\frac {-1}{p}}\right)=(-1)^{\frac {p-1}{2}}={\begin{cases}1,&{\mbox{ für }}p\equiv 1{\pmod {4}},\\-1,&{\mbox{ für }}p\equiv 3{\pmod {4}}.\end{cases}}}
Diese speziellen Werte reichen aus, um jedes nicht-verschwindende Legendre-Symbol durch wiederholtes Aufteilen des „Zählers“ in Primfaktoren, Anwenden des quadratischen Reziprozitätsgesetzes und modulo-Reduktion zu berechnen. So ist zum Beispiel
(
10
31
)
=
(
2
31
)
(
5
31
)
=
1
⋅
(
−
1
)
5
−
1
2
31
−
1
2
(
31
5
)
=
(
1
5
)
=
1.
{\displaystyle \left({\frac {10}{31}}\right)=\left({\frac {2}{31}}\right)\left({\frac {5}{31}}\right)=1\cdot (-1)^{{\frac {5-1}{2}}{\frac {31-1}{2}}}\left({\frac {31}{5}}\right)=\left({\frac {1}{5}}\right)=1.}
Die Zahl 3 liefert bei der Ganzzahldivision als Modulo die Werte 0, 1 und −1 zurück. Dies entspricht genau den Werten des Legendre-Symbols. Es gilt also:
(
a
3
)
≡
a
3
−
1
2
mod
3
=
a
mod
3
{\displaystyle \left({\frac {a}{3}}\right)\equiv a^{\frac {3-1}{2}}\ \operatorname {mod} \ 3=a\ \operatorname {mod} \ 3}
Andererseits gilt auch:
(
3
p
)
=
∏
l
=
1
p
−
1
2
[
3
−
4
sin
2
(
2
π
l
p
)
]
{\displaystyle \left({\frac {3}{p}}\right)=\prod _{l=1}^{\frac {p-1}{2}}\left[3-4\,\sin ^{2}{\left({\frac {2\pi l}{p}}\right)}\right]}