Leonid Kinskey

russisch-US-amerikanischer Film- und Fernsehschauspieler

Leonid Kinskey (* 18. April 1903 in St. Petersburg, Russland; † 8. September 1998 in Fountain Hills, Arizona, Vereinigte Staaten) war ein russisch-US-amerikanischer Film- und Fernsehschauspieler.

Leonid Kinskey flüchtete zur Zeit der Oktoberrevolution aus Russland und verfolgte seine Bühnenkarriere in Europa und Südamerika, bevor er 1921 nach New York City kam. 1931 engagierte ihn Al Jolson für eine Gastspielreise des Musicals The Wonder Bar an.[1] 1932 erhielt er seine erste Nebenrolle in dem Filmmusical The Big Broadcast, noch im selben Jahr spielte er einen Kommunisten in Ernst Lubitschs Komödie Ärger im Paradies. Vor allem in den 1930er Jahren folgten weitere Nebenrollen in zahlreichen Kinofilmen, wobei Kinskeys Rollen häufig so klein waren, dass sie nicht in den Credits erwähnt wurden. Seine wohl bekannteste Rolle spielte er als Sascha, der russische Barkeeper von Rick's Café Américain, im Filmklassiker Casablanca (1942). Die Rolle des Barkeepers war insofern „typisch“ für Kinskey, weil er regelmäßig als komischer Ausländer oder Fremder besetzt wurde.

Ab Mitte der 1940er-Jahre drehte Kinskey zunehmend weniger Hollywood-Filme, stattdessen arbeitete er häufiger als Regisseur oder Drehbuchautor für Industrie- und Werbefilme. Ab den 1950er-Jahren drehte er hauptsächlich für das Fernsehen, seinen letzten Filmauftritt hatte er bereits 1957. Er wirkte in Gastrollen an einer Vielzahl von US-amerikanischen Fernsehproduktionen mit, wie in 77 Sunset Strip, Gauner gegen Gauner, Amos Burke oder Solo für O.N.C.E.L. Als russischer Sergeant Vladimir Minsk trat Kinskey in der Pilotfolge der Fernsehserie Ein Käfig voller Helden auf. Da er jedoch der Ansicht war, dass die Nazis in der Serie nicht ernst genug genommen würden und die Serie zu witzlos sei, weigerte er sich, einen Vertrag abzuschließen. 1971 hatte er seinen letzten von fast 130 Film- und Fernsehauftritten.

Kinskeys war dreimal verheiratet. Seine erste Frau Josephine Zossia Tankus verstarb 1939 nach neun Jahren Ehe mit Kinskey. Seine zweite Frau war von 1943 bis zu ihrem Tod 1963 die Schauspielerin Iphigenie Castiglioni (1895–1963). Seine letzte Frau war Tina York, mit der er seit 1983 verheiratet war. Leonid Kinskey verstarb 1998 im Alter von 95 Jahren durch Komplikationen nach einem Schlaganfall.

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Lamparski, Richard: Whatever became of-- ?: eighth series : the best (updated) and newest of the famous Lamparski profiles of personalities of yesteryear. Crown Publishers, New York 1982, Seite 158. ISBN 0-51-754346-X.