Lubrza (Powiat Prudnicki)

Dorf in Opole, Polen
(Weitergeleitet von Leuber)

Lubrza (deutsch Leuber) ist ein Ort im Powiat Prudnicki der polnischen Woiwodschaft Opole. Lubrza ist Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 4500 Einwohnern.

Lubrza
Wappen der Gmina Lubrza
Lubrza (Polen)
Lubrza (Polen)
Lubrza
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Opole
Powiat: Prudnicki
Gmina: Lubrza
Fläche: 10,42 km²
Geographische Lage: 50° 20′ N, 17° 38′ OKoordinaten: 50° 20′ 9″ N, 17° 37′ 34″ O

Höhe: 245 m n.p.m.
Einwohner: 965 (31. Dez. 2013[1])
Postleitzahl: 48-231
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK40 GłuchołazyUjest
DW414 PrudnikOpole
Eisenbahn: Kędzierzyn-Koźle–Nysa
Nächster int. Flughafen: Katowice
Verwaltung
Webpräsenz: www.lubrza.opole.pl

Geographie

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Geographische Lage

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Das Angerdorf Lubrza liegt im Süden der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa vier Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Prudnik und etwa 40 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Ca. fünf Kilometer südöstlich des Ortes liegt die Grenze nach Tschechien.

Lubrza liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Durch den Ort verlaufen die Landesstraße Droga krajowa 40 sowie die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 414. Südlich des Ortskern verläuft die Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Nysa. Der stillgelegte Bahnhof Lubrza, nördlich des Ortskerns gelegen, liegt an der ehemaligen Neustadt-Gogoliner Eisenbahn.

Nachbarorte

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Nachbarorte von Lubrza sind im Norden Prężynka (Klein Pramsen), im Südosten Skrzypiec (Kreiwitz), im Süden Jasiona (Jassen) sowie im Südwesten die Kreisstadt Prudnik (Neustadt O.S.).

Geschichte

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Jakobskirche
 
Lithographie von 1901

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1233 als Lubra. Weitere überlieferte Ortsbezeichnungen waren Lubrac (1321) und Lubrzi (1489) – der Name Lewber tauchte 1464 auf.[2] Leuber entstand als Angerdorf im Zusammenhang der deutschen Ostsiedlung, westlich der Straße Prudnik (Neustadt)–Krappitz. Mit Prudnik verbunden, fiel das Dorf gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den polnischen Piasten an Mähren. 1337 gelangte es an Herzog Bolko II. von Falkenberg, das 1327 ein Lehen Krone Böhmen war. Zusammen mit dem Herzogtum Oppeln fiel es 1532 als erledigtes Lehen an Böhmen, dessen Könige seit 1526 die Habsburger waren.

Für das Jahr 1464 ist erstmals ein Leuberer Pfarrer nachgewiesen, wobei die örtliche Kirche im ältesten Teil des Dorfes, am mittleren Anger, wohl viel älter ist. Im Zuge der Reformation wurde sie 1557 protestantisch, bis sie 1638 rekatholisiert wurde.[3] Gleichwohl lebten auch in der Folge noch einige Protestanten in Leuber. 1561 kaufte der Rat der Stadt Prudnik mehrere Orte der Umgebung, darunter auch das Kirchdorf Leuber.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Leuber mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Leuber ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine Erbscholtisei, ein Freigut, eine katholische Pfarrkirche, eine katholische Schule sowie weitere 160 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Leuber 919 Menschen, davon 29 evangelisch.[4] 1855 lebten 1006 Menschen in Leuber. 1865 bestanden im Ort 63 Bauer-, 18 Gärtner- und 39 Häuslerstellen. Die katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 197 Schülern besucht.[2] 1874 wurde der Amtsbezirk Klein Pramsen gegründet, welcher aus den Landgemeinden Klein Pramsen, Leuber, Zeiselwitz und den Gutsbezirken Klein Pramsen und Zeiselwitz bestand.[5] 1885 zählte Leuber 1182 Einwohner.[6] Westlich von Leuber kreuzten sich die von Krappitz und Cosel nach Neustadt führenden Straßen. Als diese Verkehrswege um zwei entsprechende Eisenbahnlinien ergänzt wurden, erhielt das Dorf 1896 Anschluss an die Strecke Neustadt–Gogolin der Neustadt-Gogoliner Eisenbahn-Gesellschaft. Das brachte einen gewissen Aufschwung, der sich im Bau von Einfamilienhäusern an den Ortsrändern äußerte.

1933 lebten in Leuber 1209 sowie 1939 1239 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[7]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Lubrza umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Daraufhin glichen polnische Ansiedler, vorwiegend aus Naprawa im Powiat Myślenicki den Bevölkerungsverlust zum Teil aus.[8] 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. Bereits bei der Verwaltungsreform 1973 wurde die Gemeinde Lubrza in ihren heutigen Grenzen festgelegt. 1999 kam der Ort zum Powiat Prudnicki. 200 zählte der Ort 988 Einwohner und insgesamt 282 Wohnhäuser.[9]

Einwohnerentwicklung

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Die Einwohnerzahlen von Leuber nach dem jeweiligen Gebietsstand:[10]

Jahr Einwohner
1844 919
1855 1006
1861 1100
Jahr Einwohner
1910 1340
1933 1209
1939 1239

Sehenswürdigkeiten

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Wohnhaus mit Wegekapelle
  • Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere wurde von 1797 bis 1798 als schlichter Barockbau, dessen Langhaus nahtlos in den halbrund geschlossenen Chor übergeht, errichtet. Vom Vorgängerbau übernommen wurde der achteckige Frontturm aus der Zeit um 1600 mit spitzem Turmhelm sowie Teile der Renaissance-Ausstattung, wie das Taufbecken und zwei Glocken von 1503 bzw. 1555. Seit 1959 steht das Gotteshaus unter Denkmalschutz.[11]
  • Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs Lubrza
  • Steinerne Wegekapelle aus dem 19. Jahrhundert
  • Steinerne Wegekapelle aus dem Jahr 1812
  • Steinerne Wegekapelle aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
  • Lindenallee entlang der Straße nach Dobroszewice (Kloisterhof)
  • Fußballverein LZS Lubrza
  • Freiwillige Feuerwehr OPS Lubrza

Söhne und Töchter des Ortes

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Gemeinde

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Sitz der Landgemeinde (gmina wiejska) Lubrza ist Lubrza.

Literatur

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  • Robert Kasper: Beschreibung des Dorfes Leuber, Kreis Neustadt O/S. Artikelserie in: Neustädter Heimatbrief., GOLDAMMER VERLAG, Rothenburg o.d.T. 2017.
  • Paul Dittrich: Die Pfarrei St. Jakobus in Leuber. Senfkorn Verlag, Görlitz 2009.
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Commons: Lubrza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen Gmina Lubrza 2013 (polnisch), abgerufen am 23. Juni 2020.
  2. a b Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1049
  3. Vgl. diecezja.opole.pl; abger. am 25. Mai 2008
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 363–364.
  5. Territorial Amtsbezirk Klein Pramsen
  6. AGOFF Kreis Neustadt O.S.
  7. Michael Rademacher: Neustadt_os. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Vgl. Miejscowości osiedleń grupowych ludności wiejskiej pochodzącej z obszaru Polski w granicach do 1939; (Memento vom 17. März 2009 im Internet Archive) abger. am 24. Februar 2008
  9. Geschichte von Lubrza (polnisch), abger. am 23. Juni 2020
  10. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1844: [1] – 1855, 1861: [2] – 1933, 1939: Archivierte Kopie (Memento vom 4. April 2011 im Internet Archive) – 1910: [3]
  11. Verzeichnis der Denkmäler in der Woiwodschaft Oppeln