Levin Weiß
Levin Weiß (geboren am 11. Dezember 1809 in Danzig;[1] gestorben am 18. März 1848 in Berlin) war ein Student und Kämpfer in der Berliner Märzrevolution 1848.
Leben
BearbeitenLevin Weiß stammte aus einer jüdischen Familie in Danzig und studierte Philosophie, Theologie und Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Noch als Student veröffentlichte er eine Studie über Uriel da Costa.
Am 18. März 1848 verteidigte Weiß gemeinsam mit vielen Berliner Bürgern die damalige Königsstraße gegen die vom Schloßplatz aus angreifenden preußischen Truppen. Mit zwei Kanonen feuerten die Preußen auf die wehrhaften Bürger. Levin Weiß war einer der Anführer und eines der 184 Opfer,[2] der Märzgefallenen, die am 24. März 1848 aufgebahrt und beerdigt wurden.
Er wurde auf dem Friedhof der Märzgefallenen (Reihe V, Platz Nr. 16)[3] beerdigt.
Sein Bruder Siegfried Weiß ließ 1861 seine Grabplatte mit der Aufschrift „Lewin Weiß, Student aus Danzig“ erneuern. Der Bruder stellte am 23. Mai 1861 bei der Stadt Berlin den Antrag alle Grabstellen der Märzgefallenen der Aufsicht der Stadt und gärtnerischen Pflege aller Grabstellen zu übernehmen.[4]
Ehrung
BearbeitenBerlins Bezirk Mitte ließ an 11 „ausgewählten und historisch verbürgten“ Barrikadenstandorten zur Erinnerung an die Revolution vom 18. März 1848 gusseiserne Gedenktafeln anbringen. Die Tafel für Levin Weiß wurde am 15. März 1998 enthüllt.
Werke
Bearbeiten- Uriel Acosta, ein Opfer des Zelotismus. Das Leben Uriel Acosta’s von ihm selbst kurz vor seinem Tode in lateinischer Sprache beschrieben. Uebersetzt und mit einem Vor- und Schlußwort versehen von L. Weiß. Selbstverlag, Berlin 1847. (Vorhanden in der Staatsbibliothek zu Berlin–Preußischer Kulturbesitz)
Literatur
Bearbeiten- Namens-Verzeichniß der am 18. und 19. März in Berlin Gefallenen. In: Julius Lasker, Friedr. Gerhard: Des deutschen Volkes Erhebung im Jahre 1848, sein Kampf um freie Institutionen und sein Siegesjubel. Friedrich Gerhard, Danzig 1848, S. 567. (Scan 631.)MDZ Reader
- Adolf Wolff: Berliner Revolutions-Chronik. Darstellung der Berliner Bewegungen im Jahre 1848 nach politischen socialen und literarischen Beziehungen. Band 1. Stempel, Berlin 1851, S. 354.
- Hubert von Meyerinck: Die Strassenkämpfe in Berlin am 18. und 19. März 1848. Voigtländer, Leipzig 1911.
- Max Lenz: Geschichte der königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. S. 219. Digitalisat (PDF; 45 MB)
- Friedrich Reck-Malleczewen: Phrygische Mützen. Drei Masken Verlag, München 1922. Projekt Gutenberg
- Heinz Warnecke: Der Student aus Danzig. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 1998, ISSN 0944-5560, S. 32–35 (luise-berlin.de).
Weblinks
Bearbeiten- Liste der Opfer. Friedhof der Märzgefallenen
- Märzrevolution 1848 – Tod von Levin Weiß. Gedenktafeln in Berlin
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Heinz Warnecke: Der Student aus Danzig. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 1998, ISSN 0944-5560, S. 32 (luise-berlin.de). Gedenktafeln in Berlin.
- ↑ „Es wurden am 22. 184 Leichen beerdigt.“ In: Julius Lasker, Friedr. Gerhard, S. 564.
- ↑ Heinz Warnecke: Der Student aus Danzig. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 1998, ISSN 0944-5560, S. 32 (luise-berlin.de).
- ↑ Heinz Warnecke: Der Student aus Danzig. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 1998, ISSN 0944-5560, S. 35 (luise-berlin.de).
Personendaten | |
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NAME | Weiß, Levin |
ALTERNATIVNAMEN | Weiß, Lewin |
KURZBESCHREIBUNG | Student und Kämpfer in der Berliner Märzrevolution 1848 |
GEBURTSDATUM | 11. Dezember 1809 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 18. März 1848 |
STERBEORT | Berlin |