Lex Poetelia de ambitu
Die Lex Poetelia de ambitu war ein möglicherweise 358 v. Chr. geschaffenes Gesetz in der Römischen Republik der vorklassischen Zeit. Es verbot den Kandidaten, die sich auf politische Ämter bewarben, auf Märkten und Versammlungsplätzen auf Stimmenfang zu gehen.[1]
Stimmenwerbung in eigener Sache oder zugunsten eines persönlichen Günstlings galt im antiken römischen Recht als Verbrechen der politischen Korruption (ambitus), denn Bestechungen und andere taktische Versuche der Schwächung des Gegners galten als äußerst unethisch. Das Gesetz fällt in die Zeit, als den Plebejern durch die leges Liciniae Sextiae des Jahres 387 v. Chr. der Zutritt zum Konsulat eröffnet war. Vor die Volksversammlung brachte den Gesetzesantrag, der der Zustimmung des Senats per Vorabbescheid bedurfte, wohl Gaius Poetelius Libo Visolus, der zu dieser Zeit Volkstribun war.
Literatur
Bearbeiten- Adolf Berger: Lex Poetelia de ambitu. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,2, Stuttgart 1925, Sp. 2402 f. (Digitalisat).
- Martin Isler: Ueber das Poetelische Gesetz de ambitu. In: Rheinisches Museum für Philologie. Neue Folge, Band 28, 1873, S. 473–478.
- Wolfgang Kunkel, Roland Wittmann (Hrsg.), fortgeführt von Hartmut Galsterer, Christian Meier und Roland Wittmann: Staatsordnung und Staatspraxis der römischen Republik. Zweiter Abschnitt. Die Magistratur. (Von Wittmann vervollständigte Ausgabe des von Kunkel unvollendet nachgelassenen Werkes) München 1995, ISBN 3-406-33827-5. S. 65 (Rn. 39).
- Giovanni Rotondi: Leges publicae populi Romani; elenco cronologico con una introd. Sull'attivitá legislativa dei comizi romani. Hildesheim G. Olms 1962, ISBN 978-3-487-01173-8. S. 221. Giovanni Rotondi: Leges publicae populi Romani (Memento vom 25. Dezember 2024 im Internet Archive).
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Livius, Ab urbe condita, 7,15, 12–13.