Limeshain
Limeshain ist eine Gemeinde im hessischen Wetteraukreis. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Himbach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 16′ N, 9° 0′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Wetteraukreis | |
Höhe: | 206 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,5 km2 | |
Einwohner: | 5894 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 472 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63694 | |
Vorwahlen: | 06047, 06048 | |
Kfz-Kennzeichen: | FB, BÜD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 40 014 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Zentrum 2 63694 Limeshain | |
Website: | www.limeshain.de | |
Bürgermeister: | Adolf Ludwig (SPD) | |
Lage der Gemeinde Limeshain im Wetteraukreis | ||
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde Limeshain besteht aus den Ortsteilen Hainchen, Himbach und Rommelhausen. Sie grenzt im Westen und Norden an die Gemeinde Altenstadt, im Osten an die Stadt Büdingen, im Süden an die Gemeinde Hammersbach (Main-Kinzig-Kreis) sowie im Südwesten an die Stadt Nidderau (Main-Kinzig-Kreis).
Geschichte
BearbeitenDer Ort Rommelhausen wurde im Jahr 930 als Ruommothusen erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Erwähnung des Ortes Himbach findet sich in einer Urkunde Heinrichs IV. aus dem Jahr 1057 als Hintbach[2]. Hainchen wurde erst 1367 als „Zu dem Hain“ erwähnt. Ebenso wie Himbach gehörte es zu dieser Zeit zum Gericht Eckartshausen.
Die drei bis dahin verschiedenen Landratsbezirken zugeordneten Ortschaften gehörten ab dem Jahr 1874 zum Landkreis Büdingen.
Gebietsreform
BearbeitenAm 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Hainchen, Himbach und Rommelhausen zur neuen Gemeinde Limeshain.[3][4]
Am 1. August 1972 wurde der Altkreis Büdingen aufgelöst. Die Gemeinde Limeshain wurde dem neuen Wetteraukreis zugeordnet.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenEinwohnerstruktur
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Limeshain 5255 Einwohner. Darunter waren 492 (9,4 %) Ausländer, von denen 142 aus dem EU-Ausland, 276 aus anderen Europäischen Ländern und 75 aus anderen Staaten kamen.[5] Nach dem Lebensalter waren 927 Einwohner unter 18 Jahren, 2259 waren zwischen 18 und 49, 1131 zwischen 50 und 64 und 936 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 2220 Haushalten. Davon waren 576 Singlehaushalte, 666 Paare ohne Kinder und 747 Paare mit Kindern, sowie 195 Alleinerziehende und 36 Wohngemeinschaften. In 381 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 1518 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[6]
Einwohnerzahlen
BearbeitenLimeshain: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1970 | 2.770 | |||
1973 | 3.233 | |||
1975 | 3.489 | |||
1980 | 4.033 | |||
1985 | 4.201 | |||
1990 | 4.869 | |||
1995 | 5.351 | |||
2000 | 5.595 | |||
2005 | 5.455 | |||
2010 | 5.362 | |||
2011 | 5.255 | |||
2015 | 5.480 | |||
2019 | 5.747 | |||
Quellen: LAGIS[7]; Hessisches Statistisches Informationssystem[8]; Zensus 2011[5] |
Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1987: | 2734 evangelische (= 62,53 %), 860 katholische (= 19,67 %), 778 sonstige (= 17,79 %) Einwohner[9] |
• 2011: | 2459 evangelische (= 46,79 %), 897 katholische (= 17,07 %), 1900 sonstige (= 36,16 %) Einwohner[9] |
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenDie Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 50,3 | 11 | 65,1 | 18 | 55,0 | 15 | 51,7 | 14 | 52,5 | 14 | |
UBL | Unabhängige Bürgerliste Limeshain | 26,2 | 7 | — | — | — | — | — | — | — | — | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 23,4 | 5 | 10,7 | 3 | 12,2 | 3 | — | — | — | — | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | — | — | 24,2 | 6 | 17,6 | 5 | 22,7 | 6 | 22,4 | 6 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Limeshain | — | — | — | — | 15,2 | 4 | 25,6 | 7 | 25,1 | 7 | |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | ||
Wahlbeteiligung in % | 47,4 | 47,8 | 46,0 | 44,0 | 49,8 |
Bürgermeister
BearbeitenNach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Limeshain neben dem Bürgermeister der Erste Beigeordnete und fünf weitere ehrenamtliche Beigeordnete angehören.[14] Bürgermeister ist seit dem 1. Oktober 2002 Adolf Ludwig (SPD).[15] Er wurde als Nachfolger von Klaus Hühn (SPD), der nicht mehr kandidiert hatte, am 14. April 2002 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 34,3 Prozent Wahlbeteiligung mit 92,1 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten drei Wiederwahlen, zuletzt, pandemiebedingt verschoben, am 1. November 2020.[16] Durch die verschobene Wahl verschob sich der Beginn der Amtszeit auf den 1. Januar 2021.[15]
- 2002–2026 Adolf Ludwig (SPD)[15]
- 1990–2002 Klaus Hühn (SPD)
- 1972–1990 Fritz Lehr (SPD)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDurch das Gemeindegebiet verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes, eine von den Römern bis etwa 260 n. Chr. unterhaltene Grenzanlage mit Kastellen und Beobachtungstürmen. Dazu gehört das Kleinkastell „Auf dem Buchkopf“ bei Rommelhausen. Noch heute im Gelände sichtbare Reste dieser Befestigungsanlagen sind westlich bis südlich von Rommelhausen erhalten und können über zu diesem Zweck angelegte Wanderwege erkundet werden.
Ein 25 Meter langes rekonstruiertes Teilstück des Limes zeigt den Ausbauzustand um 200 n. Chr. Die Rekonstruktion wurde im Zusammenhang mit einem archäologischen und naturkundlichen Wanderlehrpfad nach der Idee von Bürgermeister a. D. Klaus Hühn während seiner Amtszeit errichtet. Etwas weiter südlich wurde im Jahr 2013 der 11,46 Meter hohe,[19] rekonstruierte Steinturm des Wachtposten 4/103 „Eckartshäuser Unterwald“ eingeweiht.[20]
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Rekonstruiertes Teilstück des Limes
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Rekonstruierter Limeswachturm 4/103 bei der Eröffnung
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Das 1999 sanierte ehemalige Rathaus Himbach
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Erinnerungstafel am Rathaus
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ RI III,2,3 n. 112, in: Regesta Imperii Online, http://www.regesta-imperii.de/id/1057-05-28_1_0_3_2_3_112_112.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 48, S. 1917, Punkt 1571; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 352 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: GGG. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im März 2021.
- ↑ a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 106, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Limeshain, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- ↑ a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 191, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021 .
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Limeshain: Gemeindevorstand
- ↑ a b c Oberhessische Zeitung, 25. Juni 2020: Bürgermeisterwahl in Limeshain am 1. November („Die dritte Amtszeit endet am 30. September“) und 17. Dezember 2020: Limeshains Bürgermeister Ludwig für vierte Amtszeit vereidigt - Wesentlicher Inhalt aus der Sitzung der Gemeindevertretung am 15. Dezember 2020 zu TOP 2: „Die Gemeindevertretung beschließt […] Herrn Adolf Ludwig mit Wirkung vom 01.01.2021 zum hauptamtlichen Bürgermeister […] für eine Amtszeit von sechs Jahren zu ernennen.“
- ↑ hessenschau: Bürgermeisterwahl am 1. November 2020 in Limeshain
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Limeshain ( vom 28. Januar 2021 im Internet Archive)
- ↑ SPD Limeshain, 2016: Entwicklung unserer Gemeinde Rückblick und Ausblick
- ↑ Limes-Wachturm wird am 17. August eröffnet in der Wetterauer Zeiturng vom 7. August 2013, abgerufen am 12. Februar 2020
- ↑ Der Limeswachturm auf der Webseite der Gemeindeverwaltung Limeshain
Literatur
BearbeitenLiteratur über Limeshain nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Limeshain, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Limeshain ( vom 7. Juli 2002 im Internet Archive) beim Verein Deutsche Limes-Straße
- Geschichtliches zu Limeshain beim Geschichts- und Kulturverein Limeshain e. V.
- Linkkatalog zum Thema Limeshain bei curlie.org (ehemals DMOZ)